PRAXIS
Die Installation der beiden Erweiterungen läuft gewohnt problemlos und unkompliziert, was übrigens auch für Addictive Drums im Allgemeinen gilt: Von der Installation, über die Suchmasken bis hin zu den den Einzelkomponenten, Presets und ausgefuchsten Bearbeitungsmöglichkeiten – alles ist sehr benutzerfreundlich aufgebaut und intuitiv zu bedienen.
Das GUI (Graphical User Interface) von Addictive Drums bietet insgesamt 12 Einzelkomponenten Platz. Jedes Instrument hat seinen festen Ort, was praktisch ist, wenn man zwischendurch andere Drumsets ausprobieren möchte. Im Falle des Metal ADPaks ergibt sich dadurch allerdings der kleine Nachteil, dass man nicht das komplette 18-teilige Set in einer Instanz öffnen kann.
Die hohe Anzahl an Instrumenten kommt vor allem durch die große Auswahl an Becken zustande. Neben der obligatorischen HiHat stehen ein Ride-, vier Crash-, zwei China- und zwei Splashbecken zur Auswahl. Von diesen neun Becken können allerdings nur jeweils vier in einem Set bzw. in einer Instanz geöffnet werden, da sich das GUI nicht um weitere Instrumenten-Slots erweitern lässt. Wem also vier Becken nicht genug sind, oder wer die fünfte Tom auch noch mit einbauen will, der muss wohl oder übel noch eine zweite Addictive Drum Instanz öffnen.
Diese Einschränkung ist allerdings nicht allzu dramatisch, da Addictive Drums, im Gegensatz zu einigen seiner virtuellen Kollegen, kein allzu großer Ressourcen- Verschwender ist.
Die Klangmöglichkeiten der eingebauten Effekte von Addictive Drums kann man auch bei diesem ADPak wieder wunderbar an Hand der Presets bewundern: 35 Stück an der Zahl sind es, und wie einige dieser Presets klingen, zeige ich in diesem einem kleinen Video.
MIDIPak Diabolic
Die Beats für das Video und auch für alle folgenden Videos und Audiobeispiele habe ich dem MIDIPak Diabolic entnommen. Da die MIDI-Files, die das Addictive Drums Hauptprogramm mitliefert, in Sachen „Metal-Styles“ eher spärlich bestückt sind, kann es sich für Anwender ohne „Metaldrummerskills“ durchaus lohnen, sich ein paar vorbereitete Grooves dazuzukaufen. Neben dem Diabolic MIDIPak bietet XLN-Audio übrigens noch das MIDIPak Metalsongs an, welches aber nicht Teil dieses Testberichts ist.
Die insgesamt über 300 MIDI-Files des Diabolic MIDIPaks unterteilen sich in 15 „Metal-Grooves“ mit jeweils vier bis fünf Varianten, 20 „Master Metal-Grooves“ mit Songvarianten wie Chorus, Verse und Middle8, sowie fünf „Metal Tom-Grooves“ und fünf „Metal 6/8 Grooves“, beide jeweils auch in fünf Varianten vorhanden.
Zusätzlich zu den Grooves stehen noch 60 knallharte Fills bereit. Dass man die verschiedenen Fills und Grooves sehr gut miteinander kombinieren kann, zeigt das nächste Audiobeispiel in dem „Master Metal Groove 016“ auf „Metal Groove Open HH“ und verschiedene „Master Metal Fills“ trifft. Was die Presets angeht, so habe ich mich gleich für das Allererste entschieden – das „Big Kit“.
Trigger
Normalerweise ist das Xtra-Instrument bei den AD Drumkits mit Instrumenten aus der Percussion-Abteilung, wie etwa Cowbell oder Tamburin belegt. Im Falle des Metal-Sets werden an dieser Stelle vier verschiedene Trigger-Sounds feilgeboten. Trigger werden eingesetzt, um Drum-Signale via MIDI mit weiteren Sounds zu ergänzen oder sie komplett zu ersetzen. Bei vielen aktuellen Metal-Produktionen werden insbesondere Kickdrum und Snare über Trigger mit synthetischen Sounds “angedickt”. Die Drums kommen dann im besten Falle mit klarerem Attack und kantiger Durchsetzungsfähigkeit daher.
Für dich ausgesucht
Etwas schade finde ich allerdings, dass es nicht vorgesehen ist, die verschiedenen Trigger-Sounds in der GUI direkt den einzelnen Instrumenten zuzuweisen. Um die Trigger-Sounds zu aktivieren, muss man im jeweiligen Host die entsprechenden MIDI-Events (beispielsweise die der Kickdrum) kopieren und dort ablegen, wo sich der gewünschte Trigger-Sound befindet. Das ist schon ein wenig unpraktisch.
Wie die Sounds einzeln und im Zusammenhang klingen, lässt sich am besten in einem Filmchen demonstrieren.
Um zu testen, ob die Trigger-Sounds dem Drum-Sound dabei helfen können, sich durch eine Gitarrenwand zu schieben, habe ich gleich mal ein paar Gitarren dazu aufgenommen. Dabei habe ich in keiner Spur einen EQ oder Compressor aktiviert, lediglich auf der Summe ist ein softer Limiter insertiert, um eventuelle Clippings zu vermeiden. Groove-mäßig habe ich in den 6/8 Beats des Diabolic MIDIPaks gestöbert.