PRAXIS
Hier ein erster Höreindruck der fünf Drum Machines.
Meinen Ohren schmeichelt dieser warme, druckvolle, weiche Klang sehr. Die Reel Machines klingen anders als vergleichbare Libraries. Insbesondere das trockene DMX Kit, die melodiösen Simmons oder LinnDrum Toms, aber auch die „sexy Klatscher“ aus der Simmons Digital ClapTrap gefallen mir persönlich sehr gut! Selbst das Bandsättigungs-Feature ist mehr als gelungen! Siehe Video unter DETAILS.
Mit der Dosierung des über den Room Bus verfügbaren Plate Reverbs sollte man jedoch vorsichtig sein. Es scheppert schnell sehr brachial und diffus los, wenn man ein komplettes Drumkit damit verhallt. Das liegt meiner Einschätzung nach vor allem daran, dass hier kein Nachhall errechnet wird, sondern sich viele Hall-Samples einfach überlagern. Das liegt halt in der Natur der Sache. Der Plattenhall funktioniert in einem moderaten musikalischen Kontext aber dennoch sehr gut, wenn man per Raumanteil-Regler in der Edit Sektion nur ausgewählte Komponenten wie zum Beispiel Toms, Snare oder Claps mit Hall versieht. Natürlich kann man den Reverb-Klang auch noch mit den gewohnten Addictive Drums EQ, Verzerrer und Kompressor nachbearbeiten. Das stufenlos hinzu mischbare Overhead-Signal funktioniert im Mix wie eine andickende, unauffällige Ambience. Auch für den Overhead-Bus stehen EQ, Verzerrer und Kompressor zur Nachbearbeitung bereit.
Bei der Simmons Digital ClapTrap habe ich gern von der Hüllkurve im Edit Menü Gebrauch gemacht, um den Ausklang des Samples zu steuern. Denn die ClapTrap klingt nach hinten raus recht kratzig, siehe Audiobeispiel Nr.1 im Player. Setzt man die ADSR-Parameter der Hüllkurve auf kleinere Werte, wird der Klang viel knackiger und definierter, siehe Audio Beispiel Nr. 2. Darunter folgen Beispiele mit dem Plate Reverb.
Für dich ausgesucht
Das Arbeiten mit den Reel Machines macht wirklich Spaß! Die Software funktioniert gut und man kommt relativ schnell zum Ziel. Die elektronischen Schlagzeuge zwingen sich zwar in das nicht immer ganz passende Gewand des Addictive Drums GUI – welches eben für akustische Drums entwickelt wurde – dennoch kann damit sehr gut gearbeitet werden!