XLN Audio ADPak Retro Test

Und weiter geht es mit unserer kleinen Testreihe von ADPak-Erweiterungen für XLN Audio Addicitive Drums! Dementsprechend geht es nun dem ADPak Retro an den Kragen. Die Tests von den ADPaks Modern Jazz Brushes und Modern Jazz SticksADPak Indie und MIDIPak Indie RockMetal und MIDIPak Diabolic sowie dem ADPak Reel Machines findet ihr, wenn ihr entsprechend darauf klickt.

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Zusätzlich dazu findet ihr die Tests am Ende dieser Seite  in der Kategorie “Verwandte Artikel”.

Details

Das ADPak Retro beinhaltet Sounds von drei legendären Ludwig-Kits, aufgenommen im Stockholmer “Studio 301”.

Zum einen wären da die beiden 60er Jahre Modelle “Black Oyster” und “Blue Oyster” zu nennen, die sich meiner Kenntnis nach nur durch die Farben unterschieden und vor allem durch Ringo Starr oder John Bonham von Led Zeppelin Weltruhm erlangten.

Auch ein “Vistalite”-Kit ist mit dabei, ein typisches Schlagzeug der 70er Jahre. Das Vistalite war (und ist) ein beliebtes Bühneninstrument, vor allem weil es optisch viel her macht(e), denn seine Kessel sind aus farbigem und durchsichtigem Acryl gefertigt. Keith Moon, der verstorbene Schlagzeuger von “The Who”, spielte auf mit Wasser gefüllten Vistalite-Kesseln, in denen sogar Goldfische schwammen! Wer es nicht glaubt, der möge bei Youtube einfach mal “Keith Moon” und “Goldfish Kit” eingeben.

Sämtliche Becken in diesem ADPak stammen hingegen von Sabian oder Paiste. Und für alle, die es ganz genau wissen wollen, hier die knallharten Fakten in Form einer schicken Aufzählung:
Black Oyster

  • Kick: Ludwig Black Oyster Vintage 20×16″
  • Snare: Ludwig Vintage 14×5″
  • Toms: Ludwig Black Oyster Vintage 12″, 13″, 16″

Blue Oyster

  • Kick: Ludwig Blue Oyster Vintage 22×16″, 26×14″
  • Snare: Ludwig Supraphonic 402 14×5″, 14×6.5″
  • Toms: Ludwig Blue Oyster Vintage 13″, 14″, 16″, 18″

Vistalite

  • Kick: Ludwig Vistalite 22×16″, 24×16″
  • Snare: Ludwig Vistalite 14×5″
  • Toms: Ludwig Vistalite 12″, 13″, 14″, 16″

HiHats

  • Paiste 2002 Hihat 15″
+ Above with Ching-Ring

  • Paiste 2002 Sound Edge Hihat 14″
+ Above with Ching-Ring

Crashes

  • Paiste 2002 Crash 16″

  • Paiste 2002 Crash 18″

  • Sabian Artisan Light Vault Crash 20″
  • Sabian HH Thin Crash 19″

  • Paiste 2002 Crash 20″

Rides

  • Meinl Byzance Dark Ride 21″
  • 
Paiste 2002 Ride 24″

Als Extras stehen neben Samples von natürlich klingenden Handclaps noch folgende Sounds bereit:

  • Cowbell: Meinl Large Black
 Cowbell, Meinl Steel Bell Large
 Cowbell, Meinl Steel Bell Medium HH

  • Tambourine: Meinl Single Row Brass
 Tambourine, Ludwig Double Row Brass
 Tambourine, Meinl Double Row Steel Tambourine

Praxis

Das Installation des Retro ADPaks verläuft wie gewohnt ohne Komplikationen, die Sounds und mitgelieferten Beats gefallen mir auf Anhieb gut: durchsetzungsfähige und ausgewogene Schlagzeugklänge, die man auch auf schepperig, rotzig, pappig bürsten kann – ganz im positiven Vintage-Sinn. Die Edit Sektion der Software bietet hierfür genügend gute Möglichkeiten.
Nur so richtig „retro“ finde ich den Grundklang dieses ADPaks nicht. Zwingende Assoziationen zum Schlagzeugsound der 60er und 70er Jahre kommen mir dabei leider nicht. Ich empfinde den Klang dieser Ludwig-Kits eher als neutral, also hochwertig und sauber. Klar, in der Nachbearbeitung liegt der Schlüssel, und vieles lässt sich hier auch ganz passabel zurechtschrauben, aber dennoch steht nun mal ganz fett „Retro“ auf der Verpackung drauf…
Im Beats-Browser findet man 1300 live eingespielte Rhythmen und Fills auf MIDI-Basis. Jeder Beat bietet Variationen, mal mit Ride, mal mit offener HiHat, mal mit und mal ohne Snare-Flams gespielt. Hier kann man definitiv aus den Vollen schöpfen! Und was nicht passt, wird passend gemacht. Alle MIDI-Files lassen sich per Drag&Drop ins Arrangier-Fenster der DAW ziehen und dort in allen Facetten bearbeiten.
Auch was die Presets, sprich Komponentenauswahl und Parametereinstellungen angeht, lässt XLN sich nicht lumpen: 70 verschiedene Einstellungen sollten zum Einstieg in die Möglichkeiten dieses ADPaks dicke reichen. Einige Presets sind Künstlern wie The Beatles, The Mamas & The Papas, Marvin Gaye oder Led Zeppelin nachempfunden und mal mehr, mal weniger gelungen.
Und nun zur Ohrenverköstigung!

Audio Samples
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Motown – Close Motown – Gayeish Roomy Motown_LoFi Motown – Wet Reverb Heavy Rock – Led Big Kit Heavy Rock – Led Low Heavy Rock – Vistalite Big 60s Rock – 60s Dry Short 60s Rock – Papas And Mamas 60s Rock – Thin Smacky 60s Modern – Close Dry 60s Modern – Black Oyster Dry 60s Modern – Blue Oyster Pop Room 60s Modern – Wishy Washy 60s Modern – VistaliteDry

In der Preset-Kategorie “RetroMental” finden sich außerdem einige abgefahrene Einstellungen für Sounds, die man eher in moderner oder elektronischer Musik einsetzen würde.

Audio Samples
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60s Mental – LE101 60s Mental – Bonecrusher 60s Mental – Nineties Box 60s Mental – Eighties Box

Fazit

Das ADPak Retro versetzt einen nicht zwingend zurück in die guten alten Zeiten von Ringo und Bonzo, für meine Ohren klingt es dafür zu modern und zu sauber. Den Retro-Anspruch aber mal außen vor gelassen, muss man ihm einen ausgesprochen runden und hochwertigen Klang attestieren, Tendenz “warm & punchy”. Es kann daher eine sinnvolle Ergänzung zur Sample-Grundausstattung von Addictive Drum sein. Mit 139,- Euro gehört dieses ADPak zu den teureren Erweiterungspaketen, was man sicherlich mit der Samplemenge von drei Kits rechtfertigen könnte. Wer kompromisslose “Vintage Drums” sucht, sollte jedoch vorher gut abwägen, ob dieses ADPak die Lösung ist. Das mit Bandmaschinen und leckerem Vintage-Gear produzierte ADPak Indie wäre in einem moderneren Kontext unter Umständen die bessere Alternative.

PRO:
  • Guter Grundklang
  • Einfache Bedienung
  • Gute Klangbearbeitungsmöglichkeiten
  • Sample-Datenmenge relativ klein
  • Stabile Software
CONTRA:
  • Grundklang nicht zwingend „retro“
  • Preis relativ hoch
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FEATURES:
  • – Samples von Ludwig Blue Oyster, Ludwig Black Oyster, Ludwig Vistalite
  • – insgesamt 34 Schlagzeug Komponenten
  • – Schellenkränze, Handclaps und Kuhglocken
  • – 70 Presets
  • – 1300 Beats auf MIDI Basis
  • Format: VST, AU und RTAS
  • Systemanforderung: Mac: OS X 10.4, G5 oder Intel-Mac, 1GB RAM; PC: Windows XP, 2 GHz P4, 1GB RAM
Preis:
  • ADPak Retro: 139 Euro
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Guter Grundklang
  • Einfache Bedienung
  • Gute Klangbearbeitungsmöglichkeiten
  • Sample-Datenmenge relativ klein
  • Stabile Software
Contra
  • Grundklang nicht zwingend „retro“
  • Preis relativ hoch
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XLN Audio ADPak Retro Test
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