Praxis
Das Installation des Retro ADPaks verläuft wie gewohnt ohne Komplikationen, die Sounds und mitgelieferten Beats gefallen mir auf Anhieb gut: durchsetzungsfähige und ausgewogene Schlagzeugklänge, die man auch auf schepperig, rotzig, pappig bürsten kann – ganz im positiven Vintage-Sinn. Die Edit Sektion der Software bietet hierfür genügend gute Möglichkeiten.
Nur so richtig „retro“ finde ich den Grundklang dieses ADPaks nicht. Zwingende Assoziationen zum Schlagzeugsound der 60er und 70er Jahre kommen mir dabei leider nicht. Ich empfinde den Klang dieser Ludwig-Kits eher als neutral, also hochwertig und sauber. Klar, in der Nachbearbeitung liegt der Schlüssel, und vieles lässt sich hier auch ganz passabel zurechtschrauben, aber dennoch steht nun mal ganz fett „Retro“ auf der Verpackung drauf…
Im Beats-Browser findet man 1300 live eingespielte Rhythmen und Fills auf MIDI-Basis. Jeder Beat bietet Variationen, mal mit Ride, mal mit offener HiHat, mal mit und mal ohne Snare-Flams gespielt. Hier kann man definitiv aus den Vollen schöpfen! Und was nicht passt, wird passend gemacht. Alle MIDI-Files lassen sich per Drag&Drop ins Arrangier-Fenster der DAW ziehen und dort in allen Facetten bearbeiten.
Auch was die Presets, sprich Komponentenauswahl und Parametereinstellungen angeht, lässt XLN sich nicht lumpen: 70 verschiedene Einstellungen sollten zum Einstieg in die Möglichkeiten dieses ADPaks dicke reichen. Einige Presets sind Künstlern wie The Beatles, The Mamas & The Papas, Marvin Gaye oder Led Zeppelin nachempfunden und mal mehr, mal weniger gelungen.
Und nun zur Ohrenverköstigung!
Für dich ausgesucht
In der Preset-Kategorie “RetroMental” finden sich außerdem einige abgefahrene Einstellungen für Sounds, die man eher in moderner oder elektronischer Musik einsetzen würde.