Yamahas Version des allseits beliebten Duo Beaters hört auf den technischen Namen BT950. Der japanische Musikriese bedient sich am klassischen Prinzip des Schlägels mit zwei verschiedenen Schlagflächen, die durch ihre materialbedingten Unterschiede im Handumdrehen unterschiedliche Sounds an der Bassdrum erzeugen können. Im folgenden Test haben wir uns jedoch nicht nur den klanglichen Aspekten des Schlägels, sondern auch seiner Konstruktion, der Verarbeitung und dem Spielgefühl gewidmet.
Details & Praxis
Im Gegensatz zu vielen Duo Beater Modellen ist der BT950 sehr schlank gebaut. Der Schlägelkopf hat eine Breite von nur knapp vier Zentimetern. Während bei anderen Modellen meist kleinere Filzstücke an einem teilweise massiv wirkenden Plastikstück verklebt sind, ist bei Yamaha die Konstruktion etwas anders gelöst. Hier ist ein 2,8 Zentimeter breites und circa fünf Zentimeter langes Filzstück in ein dafür vorgesehenes Teil aus schwarzem Hartplastik gesteckt. Beide Bauteile sind mit einem Loch versehen worden, durch die der 20 Zentimeter lange, gehärtete Stahlschaft geführt wird. Der Schlägelkopf wird an diesem mithilfe einer Mutter auf der Ober- und einer runden Metallscheibe an der Unterseite in Postion gehalten. Durch die findige Konstruktion fällt der Schlägel mit einem Gewicht von 75 Gramm sehr leicht aus, wodurch im Vergleich zu schwereren Duo Beatern ein anderes Spielgefühl entstehen dürfte. Alle Materialien sind tadellos verarbeitet und machen einen langlebigen Eindruck.
Für möglichst realistische Hörbeispiele habe ich den Beater sowohl mit einer 20“x14“ Bassdrum mit geschlossenen Fellen als auch mit einer 22“x14“ Bassdrum mit Dämpfung und Loch im Frontfell getestet. Beide Bassdrums stammen von Slingerland und sind in den Sechziger- bzw. Siebzigerjahren gefertigt worden. Als Referenz habe ich die Bassdrums zusätzlich mit einem gewöhnlichen Filz-Beater von Millenium angespielt.
Für dich ausgesucht
Filz, das wohl am meisten verwendete Material in der Schlägelindustrie, liefert auch bei Yamahas Version des Duo Beaters den allseits beliebten, guten Mix aus Attack, Ton und Low End. Mit dieser Seite des Schlägels lassen sich wohl die meisten Musikrichtungen mit einem adäquaten Bassdrumsound versorgen. Selbstverständlich spielen hierbei aber auch das Instrument und die verwendeten Felle eine Rolle. Dreht man den Schlägel nun um 180 Grad, ändert sich der Klangcharakter der Bassdrum spürbar. Wo eben noch pumpendes Low End zu hören war, ertönt jetzt ein knallig lauter Attack und insgesamt spürbar mehr Lautstärke. Wer sich im Band-Kontext gegen meterhohe Gitarrenwände, knurrige Bässe oder brettharte Synthesizer durchsetzen muss, wird mit dieser Seite des Beaters Erfolg haben. Die Durchsetzungskraft ist immens und kommt der Artikulation damit sehr zugute. Das Spielgefühl des leichten und schlanken Beaters ist wohl am besten mit den Adjektiven „flink“ oder „leichtfüßig“ zu beschreiben. Der Rebound ist insbesondere bei der Bassdrum mit geschlossenen Fellen sehr präsent und sorgt für viel Spielfreude. Doch auch bei der 22“ Bassdrum mit Loch im Resonanzfell und Dämpfung im Inneren sind schnelle Parts kein Problem. Somit ist dieser Schlägel nicht zuletzt für Freunde der Double Bassdrum ein lohnenswertes Update.