ANZEIGE

Yamaha CK88 Test

Praxis

Yamaha CK88 Test – Inbetriebnahme und Handhabung

Kurz nach dem Einschalten ist das Yamaha CK88 Test-Gerät spielbereit. Zu Beginn ist nur ein Part aktiviert, der mit dem CFX Stereo Flügelklang belegt ist. Die Bedienung ist jetzt sehr intuitiv. Zum Ändern des Parts wählt man eine Klangkategorie aus und selektiert danach mit den Cursor-Tasten oder dem Encoder-Rad den gewünschten Klang. So kann man nun Sounds für alle drei Parts auswählen, um beispielsweise einen akustischen Flügel in Part A mit einem Synth-Pad in Part B zu unterlegen. Oberhalb eines Splitpunktes könnte Part C noch mit einem Orgelsound belegt werden, den man nebenher über die Zugriegel steuert. Auch kann man ein externes Keyboard anschließen, um beispielsweise die Orgel damit zu spielen. Mit den drei Fadern kann regelt man schließlich bequem die Lautstärke der Parts. Jeder Part kann zudem auf erfrischend einfache Weise mit Effekten versehen werden, indem man einfach die entsprechende Sektion aktiviert und mit den Drehreglern die Parameter verändert.

Das farbcodierte Interface des CK88

Wird ein Part aktiviert, wechselt die Benutzeroberfläche zu diesem Part und die aktivierten Tasten (z. B. die Klangkategorie-Taste des Parts) leuchten infolge in der Farbe des Parts. In der Werkseinstellung ist Part A gelb, Part B blau und Part C grün. Diese Farben können ferner für jeden Live Set Sound verändert werden. Sind mehrere Parts aktiv, kann man zudem mit den Tasten A, B und C die Benutzeroberfläche für den gewünschten Part umschalten. Die Farbcodierung bietet also immer Übersicht, welcher Part gerade verändert werden kann. Das kleine grafische Display des Yamaha CK88 zeigt dabei im Hauptbildschirm alle wichtigen Einstellungen: Welche Klänge den Parts zugewiesen sind, in welchem Split-Bereich der Part gespielt wird und viele Parameter des Live Set Sounds wie Transpose, EQ-Aktivität oder die Werte der Zugriegel, wenn ein Orgel-Sound beteiligt ist. Es können überdies ein oder zwei Splitpunkte gesetzt werden. Alle Einstellungen werden dann in einem Live-Set-Sound abgespeichert.

Yamaha CK88: Farbcodierung
Fotostrecke: 2 Bilder Hier ist gerade Part B angewählt, wie man an den türkis leuchtenden Tastern rechts erkennt.

Weitere Einstellungen beim Yamaha CK88

Über die SETTINGS-Taste des Yamaha CK88 gelangt man in Untermenüs, in denen man weitergehende Einstellungen des Live Set Sounds vornehmen kann. Möchte man beispielsweise die Anschlagsdynamik für einen bestimmten Part verändern, den Live Set Sound Equalizer aktivieren und einstellen oder das Sustainpedal nur auf einen Part wirken lassen, kommt man hier zum Ziel. Die MENU-Taste führt dabei zu globalen Einstellungen (GENERAL) und Bereichen wie FILE (z. B. für Datensicherungen) oder JOB (beispielsweise für Kopiervorgänge von Einstellungen). Insgesamt ist die farbcodierte Benutzeroberfläche schnell zu verstehen, sehr intuitiv und macht einfach Spaß. Das liegt auch daran, dass die Parameter mit den Drehreglern in einem sinnvollen Bereich editiert werden können. Denn jede Bewegung führt sofort zu einer deutlich spürbaren Veränderung. Eine solch praktische Bedienoberfläche ist vorbildlich und kommt den Bedürfnissen eines Live-Keyboarders sehr entgegen! Man verliert sich nicht in komplizierten Menüs und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Musik.

Yamaha CK88: Settings
Fotostrecke: 6 Bilder Über SETTINGS kann man weitere Einstellungen des Live Set Sounds vornehmen, …

Wie klingt das Yamaha CK88?

Über das eingebaute USB/Audio-Interface des Yamaha CK88 habe ich übrigens alle Audiobeispiele für diesen Test direkt in den Rechner eingespielt. Starten wir mit den wichtigen akustischen Pianos, die überzeugen können. Das CFX Stereo Grand hat mir mit seiner großen Dynamik dabei am besten gefallen. Außerdem sind Yamaha-Flügel S700 und CF3 vorhanden, ergänzt um das bereits von der YC-Serie bekannte U1 Upright Piano.

Audio Samples
0:00
CK88: CFX Stereo Grand pur CK88: CFX Stereo Grand mit Damper Resonance, leichtem Compressor und EQ CK88: Live CF3 mit verkürztem Release & erhöhtem Cutoff und EQ CK88: Live CF3 mit leicht verkürztem Release, stark erhöhtem Cutoff, Chorus und EQ CK88: Upright U1 pur CK88: Upright U1 mit Lowcut, verkürzter Release, Overdrive und Chorus CK88: CP80 mit wenig Compressor und Chorus CK88: Digi Piano 2 mit leichtem Compressor

E-Pianos und mehr

An diesen Beispielen wird schnell deutlich, wie groß die Wirkung sein kann, wenn man die Effekte des Yamaha CK88 gezielt einsetzt und einige wenige, aber wichtige Parameter verändert. Bei den E-Pianos stehen ferner alle Vintage-Modelle wie Rhodes, Wurlitzer, FM-Pianos und Clavinets in toller Qualität zur Verfügung. Hier wieder eine Auswahl von Sounds. Einen Teil der Klänge habe ich übrigens von Yamahas Social Sound Sharing Website „Soundmondo“ heruntergeladen, auf der man kostenlos Live Set Sounds mit anderen Usern austauschen kann.

Audio Samples
0:00
CK88: Rhodes MKII, zuerst trocken, später mit Tremolo, Overdrive und Chorus CK88: Wurlitzer E-Piano mit Tremolo CK88: DX7 II Sound mit 1980er Charakter CK88: Rhodes MKI mit Chor-Layer CK88: Clavi S mit Compressor und später zugeschaltetem Wha

Aber auch bei den Orgeln gibt es Gutes zu berichten. Die beiden Rotary-Effekte klingen gut, wobei Rotary B durch die starke Verzerrung genügend Schmutz für eine ordentliche Rock-Orgel erzeugt. Insgesamt bietet das Yamaha CK88 sechs verschiedene Orgelmodelle, neben der Hammond beispielsweise auch Vox, Farfisa und die Yamaha Transistororgel von 1972. Schließlich runden eine Vielzahl von Kirchenorgeln, ein Akkordeon und ein Musette die Palette ab.

Audio Samples
0:00
CK88: Hammond-Sound mit Zugriegeln und Rotary B CK88: Transistor-Orgel mit Verzerrung CK88: Verschiedene Pfeifenorgeln CK88: Akkordeon und Musette

Weitere Sounds

Auch die anderen Sounds des Yamaha CK88 können im Test überzeugen. Dazu gehören Bläser, Streicher, Gitarre, Synthesizer und mehr. Schließlich kann man zusammen mit den Pianos und der Orgel so komplette Sound-Kombinationen kreieren, die kein weiteres Keyboard mehr erfordern. Aus den vorhandenen Klängen können zudem mithilfe der Filter-, EG- und Effekt-Einstellungen die meisten Klangwünsche erfüllt werden. Im Beispiel „Nu Saw Lead“ habe ich beispielsweise die MONO- und UNISON-Funktion genutzt, um den Sound Moog-mäßig zu verändern.

Audio Samples
0:00
CK88: Streicher-Sound, später die hohen Frequenzen angehoben (Insert Effekt Tone Control) CK88: Nylongitarre mit Pad und Strings unterlegt CK88: Zwei Bläser-Sounds gelayert CK88: Horn Section mit Soft Synth-Brass gelayert CK88: Synth Brass CK88: Saw Lead erst polyphon, dann monophon, mit Sub-Unisono-Effekt, Portamento und Phaser CK88: Bell Pad mit Chor-Sound gelayert CK88: Marimba

Hier noch ein paar Klangschichtungen. Vor allem das Layern von akustischen und elektrischen Pianos klingt beim Yamaha CK88 ausgezeichnet.

Audio Samples
0:00
CK88: CFX plus Rhodes MK I CK88: CFX, Rhodes plus Pad CK88: CFX mit SoftPad gelayert, bei dem der Filter aufgedreht wird CK88: Kontrabass mit Cymbal, Upright Piano mit Orgel gelayert CK88: 2x CFX Stereo warm, eine Oktave versetzt und Balimba mit viel Hall und Delay

Yamaha CK88 – Das sind die Alternativen

Auch gibt es in dem mittlerweile stark umkämpften Markt der Stagekeyboards noch einige Mitbewerber zum Yamaha CK88. Drei davon, das Roland VR730, die VOX Continental und das Clavia Nord Electro 6D 73 stellen wir in dieser Tabelle kurz vor:

FeaturesYamaha CK88Roland VR730Vox Continental 73 Keyboard BlackClavia Nord Electro 6D 73
Polyphonie128128Pro Sektion different: max. 240120
Tastatur88er Hammermechanik, Kunststoff GHS73er Waterfall-Tastatur, halbgewichtet73er Waterfall-Tastatur, halbgewichtet73er Waterfall-Tastatur, halbgewichtet
Anzahl Sounds363268150400
Sound-Sektionen3 Parts frei wählbarOrgan, Piano, Synth, DrumsOrgan, E-Piano, Piano, Key/LayerOrgan, Piano, Synth
Physische ZugriegeljajaTouch-Sensorenja
SummenausgangR/L KlinkeR/L KlinkeR/L XLR + KlinkeR/L Klinke
USB-Audioja
PedalanschlüsseSustain, ExpressionSustain, ExpressionSustain, ExpressionSustain, Expression
Audio InA/D-Input L/RExt. Input (Miniklinke)Monitor In (Miniklinke)
Gewicht13,1 kg9,9 kg8,4 kg9,2 kg
Preis1.525 €1.349 €1.299 €1,899 €
Bewertung im Test4,5/54/54/54,5/5
Produkt bei ThomannYamaha CK88 kaufen (Affiliate)Roland VR-730 kaufen (Affiliate)Vox Continental 73 Keyboard Black kaufen (Affiliate)Clavia Nord Electro 6D 73  kaufen (Affiliate)
Yamaha CK88 Alternativen

Sonstiges zum Yamaha CK88

Die Anzahl der Live Set Sounds ist im Gerät auf insgesamt 160 begrenzt. Es ist jedoch jederzeit möglich, Daten auf einem USB-Stick zu archivieren und einzelne Sounds wieder einzuladen. Aber auch Soundmondo bot im Rahmen des Tests eine gute Möglichkeit, an neue Live Set Sounds für das Yamaha CK88 zu kommen. Mit den CK Tools von John Melas gibt es mittlerweile einen „CK Editor“ für PC und Mac sowie mit dem „CK Librarian“ eine Datenbank, um eigene Sounds komfortabel am Computer zu verwalten. Das CK88 Stagekeyboard verfügt zudem über eine Bluetooth-Schnittstelle, um Musik direkt vom Smartphone über die Lautsprecher des Instruments wiederzugeben. Nicht zu unterschätzen ist darüber hinaus die Audio-Trigger-Funktion, mit der Samples oder ganze Tracks im WAV-Format auf die höchste oder tiefste Note der Tastatur gelegt werden können. So kann man beispielsweise ein Intro abfeuern oder zu einem vorbereiteten Backingtrack performen.

Kommentieren
Profilbild von KeysPro

KeysPro sagt:

#1 - 14.08.2023 um 11:05 Uhr

0

Sehr sehr gutes Review, super Klangbeispiele auch! So wird‘s gemacht. Danke!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.