Heute hat sich ein ganz besonders massiv gebauter Drumhocker zum Test eingefunden, nämlich der Yamaha DS-950. Während die meisten Schlagzeuger auch auf schlichterem Gestühl sehr gut sitzen und trommeln können, wollen oder müssen andere auf aufwendiger konzipierten Modellen Platz nehmen. So eines ist unser Testkandidat zweifellos, seine Ausstattungsmerkmale weisen ihn als Yamaha’s Topmodell unter den aktuell erhältlichen Drummersitzen aus.
Dazu zählen seine ungewöhnlich breite Standbasis, welche durch vier doppelstrebige Beine erreicht wird, seine rechteckige, groß dimensionierte Sitzfläche sowie die kräftigen Rohre und Streben. Ob all diese Zutaten tatsächlich zu einem fürstlichen Spielkomfort beitragen und wie es um die Praxistauglichkeit bestellt ist, lest ihr im folgenden Kurztest.
Details
Der Clou ist das großzügig dimensionierte Sitzoberteil
Es gibt Hocker mit runder Sitzfläche und solche mit Sattelsitz. Und dann gibt es unser Testobjekt, welches sofort durch die breite, rechteckige Polsterung auffällt. Produktbilder täuschen zudem über die wahre Größe dieser „Bank“ hinweg, fast einen halben Meter (48 Zentimeter) ist sie breit, 39 Zentimeter misst sie in der Tiefe. Zum Drumset hin fällt sie ergonomisch günstig ab, nach hinten gibt es eine kleine Abschlusskante. Das Füllmaterial ist ziemlich fest, aber nicht knallhart ausgelegt. Optional bietet Yamaha für den 950er eine Rückenlehne an, die sich mithilfe von vier Schrauben an der Unterseite der Sitzfläche befestigen lässt. Mit meinen 188 Zentimetern Körpergröße und 85 Kilogramm Gewicht fühle ich mich auch nach längeren Sessions sehr stabil und komfortabel aufgehoben, die zusätzliche Führung meines regulären Sattelsitzes vermisse ich nicht. Die Polsterung sorgt außerdem dafür, dass kein wankendes „Straßenkreuzer-Feeling“ aufkommt.
Umkippen ausgeschlossen
Passend zum ausladenden Oberteil hat Yamaha auch die Basis konstruiert. Vier doppelstrebige Beine mit großen, rutschfesten Gummifüßen kommen hier zum Einsatz. Selbst der mutwillige Versuch, den DS-950 umzukippen, dürfte damit scheitern. Der Mittelpunkt der Konstruktion ist ein kräftiges Rohr, in dessen oberes Ende die Drehspindel zur Höhenverstellung der Sitzfläche eintaucht. Ist die optimale Höhe gefunden, sorgt eine massive, sich auf der Spindel drehende, Alumuffe für sicheren Halt. Ein guter Hocker ist jedoch nichts ohne eine stabile Verbindung zwischen Ober- und Basisteil, und so verwendet Yamaha eine kreisrunde, mit vier Schrauben fixierte Gussplatte, in deren Mitte eine ebenso solide Klammer die Drehspindel packt. Etwa 65 Zentimeter maximale Sitzhöhe lässt der DS-950 zu, Niedrigsitzer kommen bis 46 Zentimeter über den Boden. Im Einsatz überzeugt die Hardware mit absolut stabilem Stand, auch kräftige Gewichtsverlagerungen lassen die Konstruktion unbeeindruckt. Was mir jedoch nicht so gut gefällt, ist der Umstand, dass die Flügelschraube zum Fixieren der unteren Querverstrebungen aufgrund der vier Beine im zusammengelegten Zustand nicht mehr gedreht werden kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass sie sich im Hardware-Case löst und verloren geht.
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Fazit
Der Yamaha DS-950 kann im Test als außergewöhnlich solider, großzügig ausgelegter Drumhocker überzeugen. Seine sehr breite, rechteckige Sitzfläche mit fester Polsterung dürfte besonders schwereren Drummern oder solchen mit größerem Gesäß entgegen kommen, wobei das Basisteil mit vier Streben die adäquaten Stabilitätsreserven besitzt. Freunde des besonders leichten Reisegepäcks könnte jedoch das hohe Gewicht abschrecken. Wer einen ausgesprochenen Komforthocker der Oberklasse sucht, sollte den DS-950 auf jeden Fall einem persönlichen Sitzcheck unterziehen.
- breite, komfortable Sitzfläche
- extrem stabiles Basisteil
- sehr solides, wackelfreies Sitzgefühl
- gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- nicht besonders transportfreundlich
- untere Flügelschraube lässt sich im zusammengelegten Zustand nicht fixie
- Hersteller: Yamaha
- Bezeichnung: DS-950
- Herstellungsland: Taiwan
- Gewicht: ca. 7,8 kg
- Einstellbare Höhe: ca. 46 bis 65 Zentimeter
- Besonderheit: rechteckige Sitzfläche, vier Standbeine
- Preis (Verkaufspreis April 2020): 189,00 EUR
Seite des Herstellers: https://de.yamaha.com