Yamaha DTX10K-M E-Drumset Test

Das DTX10K-M: Vielfältige Kits und mittlerer Detailgrad

Die insgesamt 70 Kits des DTX-ProX Soundmoduls bieten eine ausgesprochen vielfältige Palette an hochwertigen Drumsounds. Die akustischen Drums, die neben einer Auswahl an Percussioninstrumenten und elektronischen Sounds einen wesentlichen Teil der Library ausmachen, wurden in unterschiedlichen Studios in ganz Europa aufgenommen. Unter anderem auch in den von Peter Gabriel gegründeten Real World Studios (Kit 01: Absolute Hybrid Maple). Einheitlichkeit im Grundklang gehört dementsprechend nicht zu den erklärten Zielen der Library, und das kann man bei einem E-Drumset durchaus als Vorteil empfinden. Viele Kits machen zudem regen Gebrauch von der internen Effekt-Suite des Soundmoduls.

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Seht hier unser Video zum Testbericht:

Eine wesentliche Kerndisziplin von E-Drums ist der Detailgrad der Sounds. Dieser hängt zum Beispiel mit der Anzahl der Samples für unterschiedliche Anschlagstärken, mit den Öffnungsgraden der Hi-Hats und ggf. mit im Hintergrund arbeitenden Scripts zusammen. 

Yamaha DTX10 Velocity Midi
Ein MIDI-File, das zum Velocity-Check durch das Modul gespielt wurde. Die Ergebnisse liegen im Mittelfeld und sind als letzter Track unserer Audiobeispiele zu hören.

Das Yamaha DTX10 bewegt sich hier im Mittelfeld und bietet ausreichend Alternativsamples, um die gröbsten Machinegun-Effekte zu vermeiden und einen halbwegs authentischen Eindruck von Dynamik zu vermitteln. Es bleibt dabei aber deutlich hinter Modulen wie dem Gewa G9, dem Pearl Mimic Pro oder gar einem virtuellen Drumstudio am Rechner zurück. Für die Hi-Hats bietet das Modul vier Öffnungsgrade.

Soundfiles

Audio Samples
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Kit 01: Absolute Hybrid Maple Kit 02: Steel Ring Kit 03: Classic Jazz Kit 32: Slack Heads Kit 44: Golden Olden Velocity Check, Snare (MIDI)

Triggerverhalten und Latenz

Das Triggerverhalten des DTX10 ist grundsätzlich in Ordnung und im Bereich der Hi-Hats sogar sehr gut. Eine echte Überraschung ist das Positional Sensing des 17“-Rides. Wird das Pad am Rand der Spielfläche bespielt, dann gibt das Modul je nach geladenem Instrument dunklere und tendenziell verwaschenere Sounds aus. Bewegt man die Stockspitze weiter in Richtung der Glocke, wird der Klang präsenter und höhenreicher. Das Feature funktioniert wirklich ausgesprochen gut, und an dieser Stelle möchte man fast ins Schwärmen geraten.

Yamaha DTX10K E-Drum Test
Mit seinem Triggerverhalten kann das Kit an manchen Stellen begeistern – und an anderen Stellen ein wenig enttäuschen.

Leider triggert das DTX10 aber nicht an allen Stellen ganz perfekt. Bei Snare und Toms entstehen vor allem bei kräftigerem Spiel des öfteren Übersprecher zwischen den beiden Zonen von Schlagfell und Rim. Dies gilt allerdings ausschließlich für die Variante mit Mesh-Heads. Bei den Pads mit Silikonfellen gibt es dieses Problem nicht. Vermutlich ist dies auch einer der Gründe dafür, dass die wenigsten Kits in diesen Spielzonen Sounds kombinieren, die sich deutlich voneinander unterscheiden und viele Kits komplett auf eigene Sounds in diesen Zonen verzichten. Positional Sensing auf der Snare funktioniert nur mit den teureren Silikonfellen, kann mit seiner geringen Wirkung aber auch in diesem Fall nicht wirklich überzeugen. Die Dynamik der Becken lässt zudem im Bereich der Edge-Zonen (also wenn sie gecrasht werden) ein wenig zu wünschen übrig. Bei all diesen Punkten handelt es sich um Kritik auf hohem Niveau. Von einem E-Drumset aus der Oberklasse, das von einem so erfahrenen Hersteller konstruiert wurde, darf man allerdings auch einen gewissen Perfektionismus erwarten.

Mit einer internen Latenz von ca 7 ms gehört das Yamaha DTX10 zwar nicht zu den schnellsten seiner Art, der Wert ist aber vollkommen akzeptabel.

Yamaha DTX10-ProX Latency Check
Die Latenz des DTX-ProX Soundmoduls liegt bei etwa 7 ms und damit im Mittelfeld.

Mesh Heads vs. Silikon

Ein abschließendes Wort zu den beiden verfügbare Pad-Typen: Da mir vom deutschen Vertrieb von Yamaha sowohl das DTX10K-M mit Mesh Heads als auch das kleinere DTX8K-X mit TCS-Fellen (Textured Cellular Silicone) zum Test zur Verfügung gestellt wurde und beide Kits zum Teil die gleichen Pads nutzen, war es mir möglich, die Varianten direkt miteinander zu vergleichen.

Tom-Pad Real Wood Silicone versus Tom-Pad Black Forest Mesh
Zum Vergleich: Links im Bild ein 10“ Tompad im Real-Wood-Finish mit Silikonfell.

Die schwereren Silikonfelle lassen sich nicht stimmen, bieten einen etwas kontrollierteren Rebound als Mesh Heads mit mittlerer Fellspannung und fühlen sich damit durchaus ein wenig realistischer an. Gleichzeitig sind sie in Hinblick auf den Direktschall ein gutes Stück leiser, was eine entspannende Wirkung auf eventuell vorhandene Nachbarn haben dürfte. Positional Sensing bei der Snare ist zudem ausschließlich mit den teureren TCS-Fellen möglich. Wobei dieser Punkt, wie schon erwähnt, nicht wirklich überzeugend umgesetzt ist. In Kombination mit all diesen Punkten lässt sich der zum Testzeitpunkt wirklich dramatische Unterschied im Kaufpreis zwischen den Varianten mit „M“ und mit „X“ vor allem durch die bessere Zontentrennung zwischen Schlagfell und Rim rechtfertigen.

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