Praxis
Das folgende Video vermittelt euch einen ersten Klangeindruck des Yamaha DTX452K:
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Mehr InformationenDer Aufbau geht blitzschnell, die Einstellmöglichkeiten sind begrenzt
Aufgrund der Tatsache, dass viele Komponenten des DTX452K bereits vormontiert sind, geht der Aufbau innerhalb von 25 Minuten über die Bühne und sollte auch von weniger erfahrenen Drummern problemlos zu bewältigen sein. Die Anleitung ist leicht verständlich und gut bebildert. Auffallend und angenehm ist das geringe Gewicht des Kits, das es ermöglicht, das komplette Set ohne Mühe zu transportieren. Wünschenswert wäre es aber gewesen, die Vierkantschrauben, mit denen die seitlichen Ausleger am Mittelteil befestigt sind, durch Flügelschrauben zu ersetzen, um ein schnelles Zusammenfalten für den Transport ohne Werkzeug zu ermöglichen. Die Standfestigkeit des Racks ist zwar nicht so hoch wie bei massiveren Modellen, aber dennoch ausreichend. Auch bei kräftiger Spielweise halten die leichten Drum- und Cymbal Pads zuverlässig ihre Position. Bezüglich der Einstellmöglichkeiten muss man Kompromisse in Kauf nehmen, so sind die Trommel-Pads nur in eine Richtung verstellbar, der Winkel der Becken-Pads ist nicht veränderbar, und die Positionierung von Hi-Hat Pad und Snare zueinander ist weitgehend vorgegeben und nur in engen Grenzen variabel. Bass Drum Pad und Hi-Hat Controller sind mit Metalldornen versehen und somit auf einem Teppich vor Verrutschen gesichert.
Die Gummi-Pads spielen sich angenehm
Das Spielgefühl der nicht zu harten und nicht zu weichen Gummi-Pads ist angenehm, die Geräuschentwicklung hält sich in Grenzen. Entsprechend einer akustischen Bass Drum wurde das Kick Pad so konstruiert, dass die Spielfläche ein wenig nachgibt, wodurch das Anschlaggeräusch leicht abgemildert wird. Der Hi-Hat Controller bietet in der Grundeinstellung ein realistisches Spielgefühl und ist beim Niedertreten weich gefedert. Mittels einer Vierkantschraube kann die Stärke des Widerstands sogar noch verändert werden, was sinnvoll ist, wenn man den Hi-Hat Controller als zweites Bassdrum-Pedal nutzen möchte.
Gute Sounds, aufwendig arrangierte Play-Alongs
Die Sounds, die für die zehn Preset Kits ausgewählt wurden, stellen lediglich einen kleinen Ausschnitt aus der Gesamtheit dar. Vor allem die Percussion-Abteilung ist in den Presets kaum vertreten. Hier gibt es also für eigens erstellte Kits noch eine Menge Auswahl. Die Sound-Qualität ist insgesamt gut, ein Rauschen oder sonstige Nebengeräusche sind nicht zu vernehmen, und die Sounds klingen frisch und druckvoll. Beim Erstellen eines eigenen Kits frage ich mich zunächst, wie umständlich sich die Auswahl der Sounds mangels Display wohl gestalten wird und stelle fest, dass Yamaha einen wichtigen Aspekt clever gelöst hat. Sobald man am Modul einen der 287 Sounds mit den Tempo-Tasten auswählt, ist dieser unmittelbar zu hören, ohne dass dafür ein Pad angeschlagen werden muss. Das spart viel Zeit und erleichtert die Editierung. Hier folgen nun Klangbeispiele für alle zehn Kits:
Für dich ausgesucht
Einen Querschnitt durch die Play-Along Songs könnt ihr im Folgenden hören. Einige Songs dürften dem einen oder anderen bekannt vorkommen, sind sie doch deutlich an Vorbilder aus der Rock- und Popgeschichte angelehnt. Im Gegensatz zu vielen anderen E-Drumkits handelt es sich bei den Play-Alongs des DTX452K nicht bloß um vier- bis achttaktige Loops, sondern um echte Arrangements mit mehreren Song-Teilen. Das erhöht den Spaß am Mittrommeln erheblich. Die – zum Üben abschaltbaren – Drum Patterns, die ihr in den Play-Alongs hören könnt, sind im zugehörigen PDF exakt zum Nachtrommeln ausnotiert.
Mäßiges Dynamikverhalten, akzeptable Latenzwerte
Gute Sounds sind nicht alles, denn vor allem das Dynamikverhalten ist ein Gradmesser für die Authentizität der Sounds. Einem akustischen Drumset kann man sich zwar bestenfalls nur annähern, aber die Ergebnisse unser bisherigen Tests waren in einigen Fällen sogar in der unteren Preisklasse akzeptabel. Wie sieht es nun beim Yamaha DTX452K aus? In der Grundeinstellung sprechen mir die Pads nicht sensibel genug an, das lässt sich in den Pad-Einstellungen allerdings leicht beheben. Hört man sich nun die Verläufe von leise nach laut, beispielsweise bei der Snare oder den Toms, an, stellt man fest, dass über den gesamten Dynamikverlauf nicht mehr als etwa drei unterschiedliche Samples zu hören sind. Zudem ist auch die Anzahl der Lautstärkeabstufungen sehr begrenzt, wie ihr in der folgenden Grafik sehen könnt.
Auch die Hi-Hat Sounds kennen nur drei Abstufungen, nämlich offen, halboffen und geschlossen. Da zudem nur eine Trigger-Zone vorhanden ist, ist wirklich dynamisches Spiel auf der Hi-Hat schwer umzusetzen, und es stellt sich schnell der Eindruck eines gleichförmigen, maschinenhaften Sounds ein. Für den einen oder anderen stellt sich sicher die Frage, wie man bei einem Ride Pad mit nur einer Zone Kuppen-Sounds erzeugen kann. Yamaha löst dies über die Anschlagdynamik. Starke Schläge lösen den Kuppen-Sound aus, auf Crashsounds muss man beim Ride leider verzichten. Die folgenden Soundfiles vermitteln euch einen Eindruck der Dynamikverläufe verschiedener Instrumente:
Wie immer in unseren E-Drum Tests gibt es auch hier einen Latenz-Check. Wir wollten wissen, wie lang die Zeitspanne zwischen dem Anschlag des Snare Pads und dem ausgegebenen Sound ist und kommen auf einen noch akzeptablen Wert von neun Millisekunden, zu sehen in der folgenden Grafik.
Durch die USB-To-Audio Funktion erübrigt sich ein Interface
Aufgrund der erfreulichen Tatsache, dass der USB-Anschluss Audiodaten ausgeben kann, ist es möglich, ohne externes Interface Audiomaterial aus dem DTX452K direkt auf die DAW im Rechner aufzunehmen. Da bekanntlich viele Drummer zudem die Möglichkeit schätzen, mit ihrem E-Drumset über USB-To-MIDI hochwertige Drumsounds aus dem Rechner anzusteuern, will ich nun hören, wie das DTX452K VST-Sounds, in diesem Fall aus dem Garage Band Programm meines Macbook Pro, verarbeitet. Hierzu sei kurz erwähnt, dass unter Mac OS kein Treiber installiert werden muss. Zunächst einmal stimmt die Instrumentenzuordnung auf Anhieb, und auch in puncto Dynamik geht hier im Vergleich zu den internen Sounds einiges mehr. Schade allerdings, dass die Hi-Hat in dieser Konstellation nur noch die Positionen „offen“ und „geschlossen“ kennt. Das Mono Ride Pad kann nur den Flächen-Sound wiedergeben, der Trick mit dem durch härtere Anschläge ausgelösten Kuppen-Sound funktioniert hier nicht.
Mit der App geht’s ab
Die kostenlose DTX402 Touch App ist für mich eines der Highlights des DTX452K Kits. Dafür schließe ich mein Android Smartphone einfach mittels eines „Micro-USB to USB-A“ OTG-Adapters (gibt es für 6,99 Euro im Handel) an das Modul an und kann nun die wichtigsten Funktionen bequem über das Smartphone steuern. Zur Kit-Editierung wird einfach ein Pad angeschlagen, dann die Instrumentengruppe gewählt und anschließend der Sound aus dem Scroll-Menu ausgewählt. In der nächsten Ebene können die Werte für Panorama, Lautstärke, Tuning, Decay („Mute“) und Reverb eingestellt werden. In der dritten Ebene schließlich können die Hallprogramme ausgewählt und der globale Hallanteil bestimmt werden. Außerdem besteht hier die Möglichkeit, den Hi-Hat Controller zum Bassdrum-Pedal umzufunktionieren.
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Mehr InformationenRichtig Spaß machen die Trainingsfunktionen. Einfach Programm starten, losspielen und hinterher das detaillierte Ergebnis angezeigt und durchgesagt bekommen. Im „Song Part Gate“ Programm kann man sich die Noten zum Mitspielen für jeden der zehn Übungssongs anzeigen lassen, wobei innerhalb der Songs jeweils mehrere verschiedene Patterns zum Einsatz kommen, so dass man, wenn man sich durch alle Songs arbeiten will, eine Menge zu tun hat. Eine wirklich tolle und sinnvolle Sache!
Im „Challenge“-Modus der App geht es darum, die einzelnen Songs am Ende komplett durchzuspielen, wofür man eine Gesamtbewertung erhält. Zur Demonstration ist zu jedem Song ein Video abrufbar, was als Ergänzung zu den Noten eine große Hilfe ist.