Yamaha DTX8K-X: Vielfältige und formbare Sounds
Mit seinen 40 Kits bietet das Soundmodul des Yamaha DTX8 eine stattliche Auswahl akustischer Drumsounds, die durch einen Fundus aus Percussioninstrumenten und elektronischen Sounds abgerundet wird. Die Samples wurden in unterschiedlichen Studios in ganz Europa aufgenommen und präsentieren sich bereits ohne zusätzliche Effekte äußerst vielfältig. Während die Anzahl der Kits beim DTX-Pro wesentlich geringer ausfällt als bei der großen Ausbaustufe des Moduls, gibt es bezüglich der Anzahl der verfügbaren Einzelinstrumente übrigens keine so dramatischen Einschränkungen. Nur wenige Instrumente sind exklusiv in der großen Ausbaustufe verfügbar.
Durch die umfangreiche Effektsuite einschließlich der echt aufgenommenen Raumkanäle wird die ohnehin große klangliche Bandbreite noch einmal deutlich erweitert. Viele Kits machen von vornherein regen Gebrauch von den Effekten, und dank des simplen Konzepts der Kit Modifier können sich auch Schlagzeuger ohne abgeschlossenes Tonmeisterstudium kreativ auf dieser Ebene ausleben. Die Ergebnisse lassen sich in 200 User-Kits abspeichern.
Eine wesentliche Eigenschaft aller auf Samples basierenden Drum-Libraries (egal ob in einem E-Drumset oder in einer Software) ist der Detailgrad der Samples. Dieser steht und fällt mit der Anzahl verfügbarer Artikulationen (z.B. Beckenfläche, Kante und Glocke) und der Anzahl von Alternativsamples (Velocity-Layers und Round-Robin-Samples). Das DTX-Pro steht dem DTX-ProX in dieser Hinsicht in nichts nach und bietet einen mittleren, für die Preisklasse durchaus angemessenen Detailgrad. Für die Hi-Hats stehen vier Öffnungsgrade im Angebot, und allgemein wird auch bei schnellen Schlagfolgen das gröbste Machinegunning vermieden. Umfangreichen Software-Lösungen kann das Modul nicht das Wasser reichen, wobei dies bis auf wenige Ausnahmen für die meisten E-Drums gilt.
Yamaha DTX8 Soundfiles
DTX8: Triggerverhalten und Latenz
Mit seinem Triggerverhalten kann das Yamaha DTX8 durchaus überzeugen. Die Hi-Hats reagieren vorbildlich, und insbesondere das Positional Sensing auf dem Ride ermöglicht nuancenreiches Spiel. Wird die Beckenfläche am Rand angeschlagen, dann entsteht ein etwas dunklerer Klang, während in der Nähe der Beckenglocke der Ping klarer hervortritt. Die allgemeine Zonentrennung ist sowohl bei den Beckenpads als auch bei den Drumpads über jeden Zweifel erhaben. In dieser Hinsicht schlagen sich die TCS-Pads des Yamaha DTX8K-X übrigens weit besser als die Varianten mit Mesh-Heads, die bei kräftigem Spiel eine Tendenz zu Übersprechern zwischen Schlagfell und Rand zeigen.
Für dich ausgesucht
Ein kleiner Kritikpunkt auf hohem Niveau ist eine eingeschränkte Dynamik bei den Edge-Zonen der Beckenpads, die ein leises „Ancrashen“ eines Beckens schwierig gestalten. Das für TCS-Pads exklusive Positional Sensing auf der Snare kann zudem nicht wirklich überzeugen, wobei schwer zu sagen ist, ob dies am Triggerverhalten oder an den Samples selbst liegt. Meiner Ansicht nach handelt es sich hier aber auch nicht um eine wesentliche Kerndisziplin, die einen Punktabzug rechtfertigen würde.
Die Latenz liegt nach meiner Messung bei knapp 7ms und damit im vollständig akzeptablen Mittelfeld. In dieser Hinsicht bewegt sich das DTX-Pro Soundmodul im gleichen Bereich wie das größere DTX-ProX.
Die Qual der Wahl: TCS oder Mesh?
Da mir sowohl ein DTX8K-X mit Silikonfellen als auch ein DTX10K-M mit Mesh-Heads zum Test zur Verfügung gestellt wurden, war es mir möglich, beide Pad-Varianten mit beiden Modulen anzutesten. Die TCS-Pads zeigten dabei geringeren Körperschall und einen ebenfalls geringeren und durchaus realistischeren Rebound. Vor allem, dass die Zonentrennung zwischen Schlagfell und Rim im Gegensatz zur Mesh-Variante vollkommen problemlos läuft, ist ein schlagkräftiges Argument für Yamahas Silikonfelle. Diese Vorteile muss man allerdings auch bezahlen können (und wollen), denn das DTX8K-X ist um stolze 500 Euro teurer als das Gegenstück mit Mesh-Heads.