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Yamaha Genos Test

Fazit

Ich habe den Yamaha Genos jetzt seit einigen Wochen im Live-Betrieb eingesetzt. Sowohl als reiner Sound-Lieferant für den Band-Keyboarder, als auch im Einsatz mit Styles oder Beats in kleinerer Besetzung ohne Schlagzeug und Bass, kann der Genos voll überzeugen. Ich kann tatsächlich bestätigen, dass die D/A-Wandler und die Effekte im Vergleich zum Tyros nochmals verbessert worden sind. Der Genos setzt sich klanglich sehr gut durch und die Drums erzeugen ordentlich Druck. Der Leistungsschub gegenüber dem Tyros 5 ist deutlich spürbar. Man kann die User-Daten des Tyros 5 in den Genos übernehmen und sofort mit mehr Power und mit neuen Voices und Styles auf höherem Niveau weitermachen.
Die Hits der 80er sind die neuen Evergreens und das hat Yamaha konsequent im Genos umgesetzt. Viele neue Styles aus dieser Zeit sind sehr geschmackvoll erstellt worden. Die Styles sind mit den Revo-Drums aufgewertet worden und können jetzt mit den Live-Control-Reglern effektiv beeinflusst werden. Die Arpeggiator-Funktion ist ein nützliches neues Werkzeug. Das neue Bedienkonzept ist sehr benutzerfreundlich. Als Tyros-User findet man sich sehr schnell damit zurecht und will das Touch-Display bald nicht mehr missen.
Mit einer ausgefeilten Suchfunktion findet man Styles, Voices, Songs, Multipads und Playlists schnell und zuverlässig. Das Speicher-Konzept ist durch den Einsatz großer USB-Medien praktisch unbegrenzt. Nur der Sample-Speicher für User- oder Expansion-Voices ist auf 1,8 GB beschränkt.
Dass die Voices des Genos nur unzureichend editierbar sind, möchte ich nicht als großen Nachteil werten. Das war auch beim Tyros schon so. Es wäre wünschenswert, wenn Yamaha den Voice-Editor im Expansion Manger verbessern würde, sodass man tiefer in die Sound-Architektur eingreifen kann. Die Vintage Organ Flutes könnten mehr „Schmutz“ vertragen, was eigentlich bei der Vielzahl hochwertiger Effekte im Genos kein großes Problem darstellen dürfte. Es sind noch ein paar Bugs im Betriebssystem, die behoben werden müssen, einige wenige Sounds zeigen merkwürdige unerwünschte Klangeffekte. Yamaha stellt aber regelmäßig Updates zur Verfügung um diese Fehler zu beseitigen. Mit Genos hat Yamaha die Messlatte im Bereich der Arrangerkeyboards wieder ein Stück angehoben.
PRO
Grossartiger Sound
Gelungenes neues Bedienkonzept mit Touchscreen
Kompatibilität zum Tyros
Durchdachte Live-Control-Einheit
Tolle neue Voices und Styles
CONTRA
Keine Manual-Bass-Taste
Vintage Organ Flutes zu “brav”
Expansion Manager Konzept zu umständlich
Sowohl als reiner Sound-Lieferant für den Band-Keyboarder, als auch im Einsatz mit Styles oder Beats in kleinerer Besetzung ohne Schlagzeug und Bass, kann Genos voll überzeugen. (Foto: Bonedo)
Sowohl als reiner Sound-Lieferant für den Band-Keyboarder, als auch im Einsatz mit Styles oder Beats in kleinerer Besetzung ohne Schlagzeug und Bass, kann Genos voll überzeugen. (Foto: Bonedo)
FEATURES
Gewicht: 13 kg
76 leicht gewichtete Tasten
Größe: 1234 (B) x 456 (T) x 138(H) mm
256-stimmige Tonerzeugung (128 für interne Voices, 128 für Expansion-Voices)
Über 1700 Sounds
550 Styles
358 Preset DSP Effekte, bis zu 28 Insert Effekte simultan
58 GB SSD User-Speicher
1,8 GB Flash-RAM für Expansion-Voices
800 x 480 Pixel TFT Farb-LCD, Touch-Display, 9“ Diagonale
589 x 48 Pixel OLED Nebendisplay für LIVE CONTROL-Ansicht
6 Drehregler
9 Fader
6 Assignable Taster
Joystick
2 MIDI Ports, A und B, jeweils MIDI IN und MIDI OUT
Vocal-Prozessor
3x USB 2.0 Device-Anschluss
1x USB 2.0 Host-Anschluss
1x XLR/Klinke Mikro-Anschluss mit 48V Phantomspeisung
Audio-Digitalausgang (koaxial)
WLAN integriert

PREIS
ca. 3.829 € (Straßenpreis, Stand: 22.03.2018)

Weitere Informationen zu Yamaha Genos findet ihr auf der Webseite des Herstellers.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Grossartiger Sound
  • Gelungenes neues Bedienkonzept mit Touchscreen
  • Kompatibilität zum Tyros
  • Durchdachte Live-Control-Einheit
  • Tolle neue Voices und Styles
Contra
  • Keine Manual-Bass-Taste
  • Vintage Organ Flutes zu “brav”
  • Expansion Manager Konzept zu umständlich
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Yamaha Genos Test
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Sowohl als reiner Sound-Lieferant für den Band-Keyboarder, als auch im Einsatz mit Styles oder Beats in kleinerer Besetzung ohne Schlagzeug und Bass, kann Genos voll überzeugen. (Foto: Bonedo)

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Profilbild von Darius

Darius sagt:

#1 - 30.03.2018 um 16:10 Uhr

2

Danke Andreas für diesen sehr guten Artikel. Ich gehöre zu den potentiellen Käufer von einem solchen keyboard, habe trotzdem den Schritt noch nicht gewagt. Genos hat eindeutig viele Vorteile, du hast sie gelistet (z.B.: Sounds, Arrangements, Drums, Touchscreen...). Leider war ich von der arroganten Werbung von Yamaha beim Produktlaunch enttäuscht. "Willkommen in der neuen Welt digitaler Workstations": kann man aber wirklich den Genos als Workstation bezeichnen? Die Philosophie des Geräts ist sehr nah an dem Tyros 5 geblieben. OK, es besitzt einen internen Sequencer, einen internen Mixer, interne DSP-Effekte… aber
* warum so viele MIDI Anschlüsse, und keine Audio Interface? Der Tyros 1 von 2002 hatte schon 4xMIDI Anschlüsse und 1 MIDI-über-USB. Es wäre so praktisch, einen Laptop/IPad mit 1 USB Kabel direkt an dem Genos für MIDI und AUDIO gleichzeitig anschließen zu können. Der kleine MX49 kann das!
* warum einen Digital-Audio Ausgang als SPDIF (Stereo) in 44,1 kHz? Bei der aktuellen Generation von digitalen Mischpult von Yamaha (TF-1) gibt es keinen SPDIF Anschluss mehr, sondern einen USB-TO-HOST, der alle Audiokanäle über 48 kHz sendet und empfängt.
* warum einen so schönen Kontrollbereich mit 9 Sliders, 6 Knöpfen und einem OLED-Display, die aber nur interne Parameter steuert? Keine Kontrolle über MIDI, um z.B. ein VST-Instrument auf einem Laptop/Ipad zu steuern? Und warum springen die Werte? Beim Montage wurde alles richtig gemacht, hier leider nicht.
* warum keine Integration mit den gängigen DAWs (Cubase, ProTools, Ableton Live, usw.)?
Ich habe natürlich hohe Erwartungen. Für 4600€ (Einführungspreis 2017) sollte man auch. Inzwischen ist der Preis niedriger geworden (ca. 3830€ dank der Preiskampf mit Korg). Vielleicht werde ich doch den Schritt wagen. Ich hätte trotzdem gerne noch die Möglichkeit, Arpeggios selbst zu programmieren. Und vor allem die Möglichkeit den WLAN manuell abzuschalten: ein Gerät, das in meinem Musikzimmer permanent strahlt ist für mich ein no-go.
Darius

Profilbild von Paul

Paul sagt:

#2 - 06.10.2018 um 09:02 Uhr

0

Ich als gelernter Pianist und nur live spieler kann ich leider den Genos solche leute nicht empfehlen.

Profilbild von Michael Brehmer

Michael Brehmer sagt:

#3 - 24.10.2019 um 06:55 Uhr

0

Ich lese gerne eure Tests, nun auch den des GENOS.Als Tyros 4 Spieler habe ich dem Vesuch widerstanden die Nachfolgemodelle zu kaufen und bereue es nicht. Im Wesentlichen hat sich nämlich nicht viel gwändert.
Beim GENOS ist ein Touchscreen und separate Slider sowie einige Soundverbesserungen neu. Aber den grossen Wurf mit IT Anbindung und innovativen Sounds hat es nicht gegeben.So kann ich auch diesmal keinen Sinn an einem Gerätewechsel erkennen.
Als Livespieler schätze ich nach wie vor die Tasteneinstellungen anstatt Menüs.
und der Sound hängt im Wesentlichen von den Styles und deren Programmierung ab. Der grosse Wurf ist somit beim GENOS m.E. nicht gelungen.

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