Im Oktober 2017 hat Yamaha den GENOS als Nachfolger des Tyros5 erfolgreich auf den Markt gebracht. Nach 6 Jahren heißt es nun: Bühne frei für den GENOS2!
Die Gerüchteküche im Netz brodelte. In einschlägigen Keyboardforen wurde spekuliert und auf der Yamaha Website liest man seit einiger Zeit nur den Slogan: 2 – Your Next Masterpiece, und ein Datum mit entsprechendem Countdown, der 15. November 2023, 18:00 Uhr MEZ.
Was es damit auf sich hat, wurde am Mittwoch, dem 25. Oktober 2023 bereits Eingeladenen enthüllt: Das traditionsreiche Unternehmen Yamaha – seit 1887 werden hier Musikinstrumente gebaut – lud bei schönstem Herbstwetter in das poppig-bunte und musikthematische Hotel „nhow“ in Berlin-Friedrichshain ein. Rund 25 Vertreter von Online-Musikerportalen, Keyboardmagazinen und Webforen für Tasteninstrumente, aber auch in diesem Bereich wichtige Vertreter der Youtube-Szene hatten die Möglichkeit, den Nachfolger der Entertainer-Workstation GENOS, den GENOS2, in einer exklusiven und im Vorfeld vertraulich kommunizierten Veranstaltung erstmals in Augenschein zu nehmen.
Yamaha GENOS2 – Offizielles am 25. Oktober 2023
Nach der Ankunft im Hotel gab es natürlich erst einmal ein allgemeines „Hallo“ mit alten Bekannten und neuen Kollegen, neudeutsch ‚get together‘ genannt. Dann wurde es langsam ernst: Es ging in einen Konferenzraum des Hotels, der mit einer kleinen Rundbühne, großen Leinwänden, feinster Audio- und Videotechnik sowie dem firmentypischen Logo-Branding ausgestattet war.
Der offiziellen Begrüßung durch Tobias Dahm – seines Zeichens Senior Product Specialist bei Yamaha Music Europe – folgten einleitende Worte von Jürgen Ehrenhöfer, Director EKB Strategy Division bei Yamaha. Der Stolz auf die lange Tradition des Unternehmens im Instrumentenbau und die Vorfreude auf die Resonanz des Publikums auf das neue Produkt waren in seiner Rede unüberhörbar. Außerdem wurde feierlich der Sichtschutz des Bühnengeräts entfernt und ein erster Blick auf den GENOS2 möglich.
Erster Eindruck vom neuen GENOS2
Danach ging es musikalisch weiter. Martin Harris, Senior Manager des Yamaha R&D Centers in London, betrat die Bühne. Dass er tief in die Entwicklung des GENOS2 involviert und selbst leidenschaftlicher Musiker ist, wurde in seiner fast zweistündigen Präsentation deutlich. Unterhaltsam und humorvoll erklärte er das Konzept des Gerätes und spielte verschiedenste Songs und Stilistiken.
Mit entsprechend eindrucksvollen Sounds und Styles kam meist ein „Richtig, das kennst du doch!“- Gefühl auf! Bemerkenswert war in jedem Fall die Tatsache, dass Martin Harris das Gerät ‚out of the box‘ nutzte, also keine vorgefertigten Registrationen oder eigens für diese Präsentation programmierte ‚Eindruck machende’ Sounds verwendete.
Yamaha GENOS2 selbst ausprobieren und erste Erkenntnisse
Nach diesem zu Recht mit viel Applaus bedachten Showcase ging es hinauf in den achten Stock. Neben einem beeindruckenden Panorama über die Spree bot sich ein nicht minder beeindruckender Blick in einen Raum voller brandneuer GENOS2-Instrumente. Ausgestattet mit Kopfhörern konnte nun jeder Teilnehmer persönlich und in aller Ruhe auf Entdeckungsreise gehen und alle zuvor vorgestellten Features und Sounds selbst ausprobieren. Hier einige Neuerungen, die der Yamaha GENOS2 bietet.
Verbesserter Aftertouch
In Anlehnung an die neuen „Montage M“-Synthesizer hat Yamaha den Aftertouch des GENOS2 verbessert. Das Spielgefühl auf der Tastatur und damit die Möglichkeiten der Klanggestaltung wurden dadurch noch weiter verbessert.
Noch helleres Display und mehr Bedienkomfort
Das Hauptdisplay des GENOS2 ist jetzt bis zu doppelt so hell einstellbar wie beim Vorgänger GENOS und passt sich damit ebenso wie das Subdisplay noch besser an unterschiedliche Lichtsituationen an. Für eine bessere Bedienbarkeit gibt es jetzt sogar noch mehr LED-Anzeigen für Potis und Fader.
Viele neue Sounds und Styles im GENOS2
Ferner hat Yamaha viele Instrumentenklänge im GENOS2 verbessert oder komplett neu programmiert. Darüber hinaus gibt es mehr als 200 brandneue Begleitstyles, und alle bestehenden Styles wurden vollständig überarbeitet. Auch wurden die „Revo Drums“ des GENOS weiterentwickelt und als „Ambient Drums“ im GENOS2 implementiert. Außerdem gibt es neue Popbrass-Sounds. Dafür wurden die Bläser der „Heavytones“, bekannt als Studioband der legendären Fernsehsendung „TV Total“, aufgenommen.
Neue Pianos im GENOS2
Das CFX-Piano des GENOS2 verfügt jetzt über mehr dynamische Layer, ein 88-Tasten-Sampling und die doppelte Sample-Länge im Vergleich zum Vorgänger. Zudem steht ein Character Grand zur Verfügung, dessen Klangcharakter besonders für Pop- und Jazzmusik geeignet ist. Das U1 Upright Piano wurde zusätzlich so gestimmt, dass es einen zeitgemäßen Klang für moderne Popsongs bietet. Schließlich gibt es noch ein neues Felt Piano mit einem reichen, melancholischen Klangcharakter. Auch die Familie der klassischen (Nylon-)Gitarren hat Zuwachs bekommen. Der Neuzugang hört auf den Namen „Classic Nylon Neck“ und verspricht ein noch differenzierteres und authentischeres Spiel.
FM-Engine
Mit der FM-Sound-Engine bringt Yamaha den Synthesizer-Klassiker DX7 zurück in den GENOS2. Die FM-Sound-Engine bietet außerdem 128 Stimmen und arbeitet unabhängig von der Basis-Sound-Engine. Die Sounds der FM-Engine finden sich übrigens auch in den Sounds der Begleitautomatik wieder.
Wohl kaum ein Instrument hat die Synthesizer-Welt so umgekrempelt wie der Yamaha DX7. Zeit für einen genaueren Blick!
Style Dynamics Control im GENOS2
Die neue „Style Dynamics Control“ schließlich kann in Echtzeit alle Elemente des gewählten Styles in ihrer Intensität (nicht nur in der Lautstärke) musikalisch und ausgewogen verändern. Praktisch, um beispielsweise die musikalische Dynamik innerhalb eines Songs zu gestalten.
Neue Effekte
Auch die Effekt-Performance hat Yamaha im GENOS2 verbessert. Zum einen arbeitet Steinbergs REVelation Reverb jetzt gezielt für die Soundgestaltung, zum anderen gibt es einen neuen Multi Compressor im Bereich der Insert-Effekte sowie jetzt einen Insert Effect Bypass im Drum Setup.
Chord Looper, Bluetooth Audio & HDMI-Anschluss
Mit dem Chord Looper des GENOS2 können bis zu acht Akkordfolgen in jeder Bank gespeichert und bei Bedarf abgerufen werden. Dazu bieten neue Bedientasten einen schnellen Zugriff auf die Aufnahme und Wiedergabe von Akkordfolgen in Echtzeit.
Bluetooth Audio ermöglicht das Abspielen und Aufnehmen von Songs mit dem eingebauten Audiorecorder, wenn eine Bluetooth-Quelle mit dem GENOS2 gekoppelt ist.
Über den neuen HDMI-Anschluss kann nun problemlos ein externer Bildschirm angeschlossen werden, um beispielsweise die Texte von MIDI- und Audio-Songs anzuzeigen.
Die wichtigsten Features im Kurzüberblick
- FSX-Tastatur, mit 76 Tasten inkl. Anschlagdynamik und verbessertem Aftertouch
- Insgesamt 1.990 Voices und 75 Drum/SFX Kits
- Zusätzliche FM-Klangerzeugung
- Maximal 384-stimmige Polyphonie (128 für Preset AWM Voices + 128 für Expansion AWM Voices + 128 für FM-Voices)
- Insgesamt 800 Styles (720 Pro, 69 Session, 11 Free Play)
- Neue Ambient Drums
- Neue Style Dynamics Control
- Neues 9 Zoll (800 x 480 Punkte) TFT Color Wide VGA Touch LCD-Bildschirm – antireflektierend und doppelt so hell wie Genos 1
- VA-Sub-LCD (LIVE CONTROL-Ansicht) mit Hell/Dunkel-Modus
- LED-Anzeigen wurden implementiert für Drehregler und Schieberegler
- Zuweisbar: Joystick, 6 Drehregler mit LED, 9 Schieberegler mit LED, 9 Tasten
- Verbesserte Effektleistung: REVelation Reverb von Steinberg, Insertion Effect Bypass im Drum Setup,
- Neuer Multiband Comp zum Insertion-Effekt
- 4 EQ-Typen für externe Lautsprecher (HS7, HS8, STAGEPAS 600, STAGEPAS 1k mkII)
- Akkord-Looper-Funktion
- Bluetooth®-Audio
- USB-Audioschnittstelle
- HDMI-Ausgang
Preis und Verfügbarkeit
Den neuen GENOS 2 kann man ab sofort zum Preis von 4.990 € bei Thomann bestellen.
Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.
Interessierte können den neuen GENOS2 live in Aktion erleben. Die Termine sind in der Liste am Ende dieser Seite aufgeführt.
