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Yamaha Genos2 Test

Praxis

Yamaha Genos2 – Inbetriebnahme und Menüführung

Nach dem Einschalten im Test benötigt der Yamaha Genos2 ca. 16 Sekunden, um hochzufahren. Dies ist etwas kürzer als beim Genos1. Der Startbildschirm und auch die anderen Menüs hat Yamaha vom Genos1 übernommen. Es gibt allerdings einige Änderungen und Erweiterungen, die ich hier vorstellen möchte. So hat man beispielsweise das Playlistmenü leicht verändert: Will man weitere Einträge hinzufügen, erscheint ein Pop-up-Fenster, in dem man zwischen drei Optionen wählen kann. Man kann eine Registrierung über ihren Namen suchen, aus einer Liste von Registrierungen auswählen oder aus einer anderen Playlist kopieren. Dies war auch bei Genos1 möglich, aber etwas unübersichtlich in der Menüführung.

Fotostrecke: 9 Bilder Der Home-Bildschirm des Genos2

Bluetooth und USB-Audio

Auf der zweiten Menüseite erkennt man die hinzugefügte Fläche „Bluetooth“. Der Yamaha Genos2 kann nun einfach mit einem Bluetooth-fähigen Gerät verbunden werden und so Musik, beispielsweise vom Smartphone, abspielen. Neu ist auch die integrierte USB-Audio-Schnittstelle. Damit ist es jetzt möglich, das Gesamtsignal des Genos2 über ein normales USB-Kabel zum Beispiel an einen Computer oder ein iOS-Gerät zu senden. Umgekehrt kann auch Audio über USB an den Genos2 gesendet werden. Das ist sehr praktisch im Studio oder wenn man VST-Plugins auf der Bühne verwenden möchte. DAWs wie Logic Pro, Ableton Live oder Mainstage können dabei über die Ausgänge des Genos2 ausgegeben werden. Dafür hat der Panel-Mixer des Genos2 zwei neue Fader: USB und Bluetooth. Im Utility-Menü kann man den Parameter USB-Loopback auch auf „off“ stellen, um Rückkopplungen bei Aufnahmen zu vermeiden.

Fotostrecke: 3 Bilder USB- und Bluetoot-Audio können im Genos2 dem Gesamtsignal zugemischt werden.

Yamaha Genos2 – MIDI-Einstellungen und Time-Signature

Erwähnenswert ist zudem, dass man die MIDI-Einstellungen nun auch in einer Registration speichern kann. So kann man von Song zu Song ein völlig anderes MIDI-Setup nutzen. Bei Genos1 konnte das MIDI-Setup nur global neu geladen werden. Schließlich gibt es im Style Creator Menü noch die Neuerung, dass für jede Section eines Styles (MAIN A-D, INTRO 1-3 etc.) eine eigene Time Signature angegeben werden kann. So ist es jetzt möglich, einen Walzer zu erstellen, der mit einem 5/4 Intro beginnt und als Polka endet.

Yamaha Genos2: Registration Memory Menu
Fotostrecke: 3 Bilder Hier setzt man bei Bedarf beim Speichern einer Registration den Haken bei „MIDI Setting“.

Wie klingt der Yamaha Genos2?

Über das eingebaute USB-Audio-Interface konnte ich die Audiobeispiele für den Yanaha Genos2 Test direkt in den Computer einspielen. Die wichtigste Neuerung bei den Voices ist die zusätzliche FM-Sound-Engine. Damit ist der Genos2 die erste Arranger-Workstation, die neben der AWM-Technologie nun auch die FM-Synthese des legendären Yamaha DX7 bietet. Hier ist ein Video, in dem ich zwei typische FM E-Pianos mit einem DX7 Bell Sound überlagert habe. Übrigens, um das Video aufzunehmen, habe ich einfach mein iPhone über ein USB-Kabel und einen Lightning-zu-USB-Kamera-Adapter direkt an das Genos2 angeschlossen. Der Ton wurde also dank der USB-Audio-Schnittstelle digital mit dem Video aufgenommen.

Video: Yamaha Genos2 Test – FM-Sounds

Die FM-Sounds hat Yamaha auch in die Begleitstyles integriert, welche dem Genos2 eine neue, lebendige Klangfarbe geben, die auch den wieder sehr angesagten 80er Styles sehr gut tut. Hier noch einige Audiobeispiele der DX-Sounds.

Audio Samples
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Typische DX7-Pianos Glocken und andere FM Percussion Klänge FM Sounds im Brass Bereich FM Sounds im Pad Bereich FM Sounds im Synth Bereich Die von Tina Turner bekannte DX7-Harmonica

Die Yamaha DX7-Sounds klingen tatsächlich genau wie das Original. Natürlich werten die hervorragenden Effekte des Yamaha Genos2 diese noch stark auf. Es gibt aber auch eine Reihe neuer, moderner FM-Sounds, die mit dem legendären DX7 noch gar nicht möglich waren. Ich vermute, dass es sich dabei um die FM-X-Synthese des Montage handelt. Registrierte Genos2-Benutzer können übrigens ein komplettes DX7 Expansion Pack kostenlos von Yamahas Website herunterladen und installieren. Die FM-Sounds sind dabei in die „normalen“ Voice-Kategorien integriert und mit einem DX7-Symbol und dem Zusatz „FM“ gekennzeichnet:

Yamaha Genos2: Voice Kategorie Synth
Die neuen FM-Klänge sind in den Voice-Kategorien durch den Zusatz „FM“ zu erkennen. (Quelle: Bonedo)

REVelation Hall im Yamaha Genos2

Insbesondere der neue REVelation Hall von Steinberg sorgt dafür, dass der Gesamtsound des Yamaha Genos2 noch etwas edler und transparenter klingt. Den REVelation Hall kann man dabei als Systemeffekt auf alle Bereiche der Arranger Workstation legen – von den spielbaren Parts über die Styles und MIDI-Songs bis hin zum Mikrofon – und er wirkt sich sehr positiv aus.

Yamaha Genos2: Revelation Hall
Der REVelation Hall von Steinberg verwendet einen hochwertigen Reverb-Algorithmus. (Quelle: Bonedo)

Yamaha Genos2 Test – neue akustische Pianos, E-Pianos und mehr

Dies zeigt sich auch bei den neu gesampelten akustischen Pianos im Test des Yamaha Genos2. Hier wurden große Anstrengungen unternommen, um auch diesen Bereich zu verbessern. Das CFX Piano hat jetzt 7 statt 5 Velocity Layer, und die Samplezeit wurde verdoppelt. Es gibt allerdings auch neue Pianos: Das Character Piano beispielsweise ist das Sample eines deutschen Flügels aus den 80er Jahren, der nicht so perfekt in Stimmung ist wie das CFX und sich durch seinen charmanten und lebendigeren Klang besonders für Jazz und Pop eignet. Der Cinematic Grand hat dafür einen leicht mystischen Klang, während das Felt Piano durch einen Filzstreifen zwischen Hammer und Saite sehr weich klingt.

Audio Samples
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CFX ConcertGrand – verbessertes CFX-Piano Character Grand – Flügel mit Charme Cinematic Grand – mystischer Flügel Felt Piano – Klavier mit Filzstreifen Rock Grand – brilliantes Rock Piano

Auch sind neue Uprights dabei; für intime Pop-Nummern genau das Richtige.

Audio Samples
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U1 Upright – Yamaha Klavier U1 StageUpright – brillante Variante des U1 U3 Upright – Yamaha Klavier mit mehr Fülle im Bass

Bei den E-Pianos gibt es außer den DX7-Sounds nichts Neues zu vermelden. Allerdings hat Yamaha beim Yamaha Genos2 die Streicher- und Bläserklänge aufgewertet. Die beiden neuen Strings gehen in Richtung Filmmusik und ergänzen die bereits vorhandenen „KinoStrings“.

Audio Samples
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Universelle Strings Breite Film-Musik-Strings

Blechbläser & Co.

Die Bläsersektion hat Yamaha um einige neue Samples erweitert. Hier sind mir vor allem die angenehm weichen Ensemble-Sounds positiv aufgefallen. Außerdem habe ich mal einen FM-Brass-Sound und einen AWM-Brass-Sound gelayert.

Audio Samples
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Orchestrales Trompeten-Ensemble Weiche Pop-Bläser Neue Brass-Section Neue Brass-Section mit Artikulations-Effekten Softer und,breiter Brass-Sound Layer-Sound aus AWM- und FM-Brass

Neue World-Sounds im Yamaha Genos2

Es gibt auch einige neue World-Sounds, die man mit den Artikulations-Tasten sehr authentisch spielen kann. Hier die Celtic Flute und die Duduk, die mit dem entsprechenden neuen Style noch besser zur Geltung kommen.

Audio Samples
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Celtic Flute Duduk mit passendem Style

Auch bei den Akustikgitarren gibt es einen sehr schönen neuen SArt2-Sound:

Audio Samples
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Klassische Nylongitarre Nylongitarre, mehr am Hals gespielt

Die weiteren Sounds des Yamaha Genos2

Die anderen Voice-Bereiche sind weitgehend unverändert geblieben. Die Organ-Flutes sind mir immer noch zu „brav“. Leider hat es Yamaha versäumt, dem Genos2 eine bessere Leslie-Simulation zu spendieren, wie sie beispielsweise in der YC-Serie zum Einsatz kommt. Eine Hammond mit ordentlicher Verzerrung kann man mit dem Yamaha Genos2 nur durch einen Trick erzeugen, indem man zwei Insert Effekte (Distortion und Rotary Effekt) hintereinander „schaltet“, wie ich es im folgenden Video gemacht habe. Dabei muss der Rotary-Effekt zuletzt hinzugefügt werden, damit die Umschaltung der Rotorgeschwindigkeit über einen Assignable-Knob möglich ist.

Video: Yamaha Genos2 Test – Overdrive Organ

Yamaha Genos2 Test – die Styles

Die Anzahl der Styles des Yamaha Genos2 wurde um ca. 200 auf nunmehr 800 erhöht. Vor allem die 80er und 90er Jahre Styles spielen dabei eine große Rolle. Hier ein Video mit einigen neuen Styles. Die Qualität ist beeindruckend.

Video: Yamaha Genos2 Test – 80s Styles

Hier noch eine kleine Auswahl der neuen Styles. Yamaha hat sehr viel Aufwand betrieben, um die Qualität der Styles des Genos2 auf ein sehr hohes Niveau zu heben. Die geschmackvoll programmierten Styles sind die Basis eines guten Arranger-Keyboards. Jedes Genre wird exzellent bedient. Dank der hochwertigen Voices und des REVelation Halls bleiben auch komplexe Styles transparent und erstaunlich realistisch.

Audio Samples
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Careless Whisper Style All That She Wants Style Jazz-Style mit Character Grand Piano und Dynamic Control (s. u.) Cooler Big Band Style mit den neuen Blechbläsern Style mit FM-Sounds Atemlos Style Schlager Style

Yamaha Genos2 Test – Ambient Drums …

Für die neuen Ambient Drums des Genos2 hat Yamaha verschiedene Mikrofonierungen beim Sampling der Drums verwendet. Man kann dann bei einem Ambient Drum Kit mit dem Live Control Parameter „Ambience Depth“ stufenlos zwischen dem direkten Sound und dem Raumklang überblenden. Das klingt wesentlich realistischer, als wenn man einfach einen Hall-Effekt auf das Schlagzeug legt. Letzteres ist natürlich auch mit dem neuen REVelation Hall möglich.

… und Dynamic Control

Mit dem Parameter „Dynamic Control“ ist es jetzt erstmals möglich mit dem Yamaha Genos2 die Intensität des Styles mit einem Drehregler zu verändern. Damit simuliert man, dass eine reale Band einerseits mit voller Energie spielen kann, aber auch – Stichwort: „break it down!“ – mit angezogener Handbremse. Yamaha hat diese Funktion mit Hilfe von Velocity- und Volume-Änderungen realisiert. Der Effekt ist für die Bühnenperformance sehr sinnvoll und praktisch und nicht mit einer reinen Lautstärkeänderung des gesamten Styles zu vergleichen. Eine ähnliche Funktion gab es allerdings schon beim Genos1: Im Style Settings Menü konnte man dafür den Parameter „Dynamics Control“ einstellen, mit dem man die Lautstärke des Styles über die Anschlagstärke der gespielten Noten steuern konnte. Die neue Dynamic Control des Genos2 ist jedoch viel effektiver und besser kontrollierbar. Im folgenden Video zeige ich, wie wirkungsvoll die genannten Parameter in einem Style eingesetzt werden können.

Video: Yamaha Genos2 Test – Ambient Drums und Style Dynamic Control

Im Anschluss folgt ein Video, das ich mit dem Chord Looper gemacht habe. Beim Yamaha Genos2 gibt es jetzt richtige Steuerungstasten für Aufnahme und Wiedergabe. Beim Genos1 war das nur im Menü über Software-Tasten auf dem Touchscreen möglich. Am Anfang nehme ich die Akkorde, die ich spiele, auf und schalte dann auf Wiedergabe. Dadurch werden die Akkorde automatisch als Loop abgespielt und ich kann meine linke Hand am Joystick beispielsweise für Pitch-Bend-Effekte einsetzen.

Video: Yamaha Genos2 Test – Chord Looper

Anstelle der neuen Chord-Looper-Tasten hätte ich mir allerdings eine MANUAL-BASS-Taste gewünscht. Damit könnte man auf Knopfdruck den Bass mit der linken Hand einfach weiterspielen. Korg und Ketron haben das schon lange. Beim Genos kann man das zwar umständlich programmieren und auf eine Registration legen, aber das ist leider wenig praktikabel.

Yamaha Genos1 und Genos2 – Kompatibilität

Der Umstieg von Genos1 auf Genos2 ist relativ einfach. Ich habe beispielsweise auf dem Genos1 erstellte Playlists mit Registrierungen, direkt über einen USB-Stick auf dem Genos2 nutzen können. Natürlich kann sich der Klang der Voices und Styles leicht ändern. Anwender berichten, dass Yamaha auch einige Styles geändert hat, sodass man seine Registrierungen auf jeden Fall überprüfen sollte. Einige Preset-Styles des Genos1 sind beim Genos2 anscheinend nicht mehr vorhanden, können aber natürlich vom Genos2 nachträglich gelesen werden. Yamaha bietet für registrierte User auf deren Webseite neben dem bereits erwähnten DX7-Expansion Pack auch die kostenlose Erweiterung „Genos Complete Pack“ an, mit der man „alle für den Genos1 bereitgestellten Inhalte“ auch auf dem Genos2 installieren kann. Damit wird auch das im Genos1 Update 2.0 enthaltene „Superior Pack“ auf Genos2 verfügbar, sodass alle Registrierungen, die darauf zugreifen, weiterhin funktionieren. Leider muss man für die zusätzlichen Inhalte weiterhin die umständliche YEM-Software (Yamaha Expansion Manger) verwenden.

Sonstiges

Alle anderen Bereiche wie der Song-Modus oder der Voice-Prozessor wurden weitgehend unverändert vom Genos1 übernommen.

Yamaha Genos2 – Das sind die Alternativen

Natürlich bietet der Markt auch Alternativen zum Yamaha Genos2. Zwei davon, den Korg Pa5X und das Ketron EVENT Keyboard möchten wir hier kurz vorstellen.

FeaturesYamaha Genos2Korg Pa5XKetron Event
PolyphoniePolyphonie
384 (128 AWM2-Presetvoices, 128 AWM2-Uservoices, 128 FM)
160216
KlangerzeugungWellenformen, FMWellenformen, CX-3Wellenformen
Tastatur76er FSX61, 76 (leichtgewichtet) oder 88 Tasten gewichtet61 oder 76er Tastatur, halbgewichtet, auch als Modul (EVENT X)
Anzahl Sounds1.990über 2.000464 Voices mit je 3 Sounds
Anzahl Styles800über 600über 600
Display9“ Touch-Display, geneigt8” Touch-Display, verstellbar7” Touch-Display, nicht geneigt
Zugriegel-Simulationjajaja
USB-Audio
Main Outputsja
Sep. Outputs444
Pedalanschlüsse332 + Footswitch
MIDIIn A , Out A, In B, Out BIn, Out, ThruIn 1, In 2, Out, Thru
Audio InAux In L/R (Klinke), Mic (Combo)Mic (Combo), Guitar (Klinke), Line1 R/L (Klinke), Line2 (Stereo-Miniklinke)Line In L/R Cinch,  Micro 1 (Combo) , Micro 2 (Klinke)
Gewicht14,2 kg17,4 kg (76er)14,8 kg (76er)
Preis4.390 €4.199 € (76er)4.998 € (76er)
Bewertung im Test4,5/54,5/54,5/5
Produkt bei ThomannYamaha Genos2 kaufen (Affiliate)Korg Pa5X kaufen (Affiliate)Ketron EVENT  kaufen (Affiliate)
Yamaha Genos2 Alternativen
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