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Yamaha Motif XF Test

Details

Gehäuse und Bedienelemente

Äußerlich hat sich, abgesehen von der Farbe Schwarz statt Grau, gegenüber dem Motif XS kaum etwas verändert. Das Gehäuse ist praktisch identisch mit dem Vorgängermodell. Motifs waren noch nie besonders leicht und transportabel, dafür aber stets robust und sehr hochwertig verarbeitet. Auch den XF gibt es wieder in drei Versionen: XF6 mit 61 Tasten (15,1 kg), XF7 mit 76 Tasten (17,2 kg), XF8 mit 88 Hammermechanik-Tasten (28,9 kg).

Die Anschlüsse sind ebenso üppig wie beim XS. Hier findet man alles, was das Herz begehrt. Fast, denn etwas mehr als nur einen individuellen Output hätte ich ganz sinnvoll gefunden. Im Studio kann man zwar zusätzliche Outputs über die Firewire Erweiterung generieren, aber manchmal benötigt man auch live zusätzliche Outputs.

Das Bedienfeld des XF ist komplett vom XS übernommen. Links sind wieder Master-Volume Regler sowie die acht Fader beheimatet, mit denen die Lautstärken der acht Elemente eines Sounds im Voice Mode oder der acht Parts einer Performance geregelt werden können. Die Drehregler darüber sind dreifach belegt und erlauben so den Direktzugriff auf 24 Parameter, deren Auswahl leider nicht veränderbar ist, aber wenigstens sind zwei der Regler frei belegbar.

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Auch die beiden Assignable Function Buttons lassen sich frei belegen, dienen aber in erster Linie der „Expanded Articulation“ Funktion. Drückt man zum Beispiel bei einem Akustikgitarrensound den oberen Button, so erhält man einen kleinen Slide, beim unteren Button ein Flageolett. Man wählt also durch Drücken dieser Taster unterschiedliche Elemente des Sounds aus. Allerdings ist dieses Feature nicht neu, das gab es auch schon beim XS.

Neben Pitchbend und Modulationsrad finden wir den schon vom Motif ES her bekannten, ebenfalls frei belegbaren Ribbon-Controller.

Ein großes Display hatte der Motif XS auch schon, aber das des XF ist nun in Farbe!
Und ein Nachteil des Vorgängerdisplays wurde aufgrund vielfachen User-Wunsches ebenfalls behoben: Beim XS wird der Programmname immer ganz oben im Display angezeigt, was zum Problem wird, wenn man ein zweites Keyboard darüber stellt, das dann den obersten Teil der Anzeige verdeckt. Beim XF kann man sich nun den Programmnamen wahlweise auch am unteren Ende des Displays anzeigen lassen.

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Auch die zwölf Buttons unter dem Display gab es schon zuvor, jetzt aber mit einer wichtigen Neuerung: Einer dieser Buttons kann nun als Tap-Tempo benutzt werden, ein Feature, das die Motif-Usergemeinde bisher schmerzlich vermisst hatte, und das bei einer Workstation dieser Klasse eigentlich selbstverständlich sein sollte.

Eine weitere Neuerung finden wir im Program-Select-Bereich auf der rechten Seite des Frontpanels.

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Statt drei User-Programmbänken wie beim XS stehen nun vier zur Verfügung.
Da jede Bank 128 Programme enthält, erhält man so 512 statt 384 Speicherplätze für eigene Sounds, wobei schon die 384 Plätze des XS nicht gerade knapp bemessen waren. Überhaupt gibt es Presets und Speicherplätze im Überfluss. Um durch diese Riesen-Soundbibliothek überhaupt durchsteigen zu können, ist die Category Search Funktion sehr hilfreich. Auch die Anwahl der Sounds ist dank der vielen Section-, Bank- und Programmtaster sehr flott und bequem möglich. Leider reißen die Sounds beim Umschalten ab, wie überhaupt bei allen mir bekannten Yamaha-Synthesizern. Hier sind ein paar andere Hersteller schon weiter (u.a. Kurzweil, Roland, Access). Schade, dass Yamaha an dieser Stelle kein Entwicklungssprung gelungen ist, denn das Weiterklingen von gehaltenen Tasten trotz Umschaltens ist besonders live eine sehr wichtige Sache.

Zur Steuerung des Sequenzers dienen die extragroßen Sequenzer-Transport-Buttons, die seit dem Motif ES von Generation zu Generation weitervererbt werden.

Soundarchitektur

Jede der 128 Stimmen verfügt über acht Elemente (Motif: 4, Motif ES: 4; Motif XS: 8). Jedes dieser Elemente enthält einen Oszillator, der eine der 3977 ROM-Waveforms abspielen kann (Motif XS: 2670 Waveforms). Darüber hinaus verfügt jedes Element über alle nötigen Hüllkurven (Pitch EG, Filter EG, Amp EG), einen LFO, ein Filter mit 19 (!) Filtertypen, diverse Kontrollmöglichkeiten etc. Hier lässt sich also ziemlich alles machen, was man sich so vorstellen kann. Allerdings sind Hard Sync, Ringmodulation und andere Oszillatorverknüpfungen, wie man sie von analogen Synthesizern her kennt, mit dem Motif nicht realisierbar, aber dafür bietet der Waveform-Speicher diverse Samples solcher Sounds.

Jedem Element lässt sich ein Velocity- und ein Tastaturbereich mit den entsprechenden Crossfades zuordnen. Hat man nun ein paar „Voices“ mit acht Elementen gebaut, so kann man acht dieser Voices zu einer „Performance“ zusammenfassen und per Split oder als Layer auf der Tastatur verteilen. Der Mix all dieser Elemente und Voices lässt sich, wie schon eingangs erwähnt, über die acht Fader steuern.

Master Mode

In diesem Modus arbeitet der Motif XF als Masterkeyboard mit acht Zonen.
Den Zonen können Splitbereiche, MIDI Kanäle, Programm- und Banknummern sowie diverse Controllereinstellungen zugeordnet werden. Jede dieser Zonen steuert wahlweise einen internen Sound, einen externen Tonerzeuger oder beides an. Dieser Modus macht den Motif zum vollwertigen Masterkeyboard.

Sequenzer und Arpeggiator

Da ich als Live-Keyboarder selten mit Arpeggiatoren und Sequenzern arbeite, erlaube ich mir an dieser Stelle, die Beschreibung dieser beiden Features auszulassen. Diese Funktionen sind so komplex, dass es den Rahmen des Testberichtes sprengen würde.
Außerdem ist der Sequenzer identisch mit dem des Motif XS. Dem Arpeggiator wurden 1248 neue Typen spendiert, statt 6633 (XS) sind es nun 7881.

Yamaha-Motif-XF6
Kommentieren
Profilbild von dasAndi

dasAndi sagt:

#1 - 25.09.2011 um 21:13 Uhr

0

Endlich mal eine wirklich tiefgehende Analyse und Vergleich mit dem Vorgänger, hat mir einen super-Einblick verschafft. Hierfür herzlichsten Dank.

Profilbild von hague

hague sagt:

#2 - 02.12.2012 um 22:39 Uhr

0

"Da ich als Live-Keyboarder selten mit Arpeggiatoren und Sequenzern arbeite, erlaube ich mir an dieser Stelle, die Beschreibung dieser beiden Features auszulassen."dann teste doch bitte ein anders gerät, was mehr für Live Musiker ist.ich empfehle dem tester und jedem der dies nicht braucht und so vom flash speicher begeistert ist, die Yamaha EX reihe.und dem gerät als negativ anzurechnen, dass es nicht als rack verfügbar ist, ist schon sehr seltsam... das ist ja wie bei den rezensionen auf amazon, gerät toll, aber lieferung zu lange, daher 2 sterne abzug. hilft anderen lesern ungemein bei der beurteilung.

    Profilbild von Loftone Soundfactory

    Loftone Soundfactory sagt:

    #2.1 - 08.06.2020 um 12:52 Uhr

    0

    Die Flashkarten in der Ex-Reihe sind in ihrer Größe brutal beschränkt. Die Ladezeiten diese da rein zu bekommen ist ein Mahnmal. Ich kann verstehen, dass einige verärgert sind, dass es den XF nicht als Rackversion gibt. Zum einen Platz und zum anderen der Preis. Sicherlich wäre einige Rackuser froh auf 7881 Arps zugreifen zu können. Mit dem Rack XS ist man auch gut dabei.

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