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Yamaha NE-1 Test

PRAXIS

Was aber kann der NE-1, dass er uns wichtig genug erscheint, in diese Runde aufgenommen zu werden?

Faktisch handelt es sich bei ihm um einen aktiven, parametrischen Equalizer, der mit den beiden Reglern für den Q-Faktor und die Frequenzwahl signifikante Eingriffe in den Basssound erlaubt. Einfach gesagt wählt man mit dem Q-Regler einen Kurvenverlauf, der bestimmt, wie tief man eine bestimmte Frequenz absenken möchte. Mit der Einstellung Shallow wählt man einen relativ flachen und breiten Verlauf im Bereich zwischen 150 Hz und 6 kHz, das heißt, die Absenkung fällt mit 10 dB einigermaßen moderat aus, während Deep zwischen 200 Hz und 10 kHz mit 20 dB recht drastisch und steil zupackt. Die passende Frequenz wählt man mit dem Frequenzregler, der mit seiner Skala von 1 – 10 zwar eine grobe Orientierung, aber keine direkte Information liefert. Allerdings findet man dazu in der Bedienungsanleitung zwei Grafiken, die exakt erläutern, was an welcher Position des Potis anliegt. Wichtiger als das Wissen um die Position der Frequenzen ist jedoch das Gehör, das dank des einfachen Konzeptes sehr schnell entscheiden kann, was gut klingt.

Dreht man also am Frequenzpoti, durchläuft man systematisch mit der eingestellten Absenkung des Q-Reglers das gesamte Frequenzspektrum auf der Suche nach seiner Lieblingseinstellung. Dabei ist der NE-1 vollkommen rauschfrei. Zudem wirkt er auf das Signal leicht komprimierend ein, jedoch sehr dezent und absolut angenehm und der Sound bekommt eine seidige Transparenz. Möchte man die gefundene Einstellung mit seinem normalen Bass-Sound vergleichen, schaltet man den Q-Schalter ganz einfach auf Flat und erhält sein lineares Signal.

Audio Samples
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1. Flat 2. Shallow 1 3. Shallow 2 4. Deep 1 5. Deep 2

Der NE-1 senkt jedoch nicht nur die Mitten ab, sondern hebt gleichzeitig die Nachbarfrequenzen leicht an. Auf diese Weise bleibt der Lautstärkepegel nahezu erhalten, während man sich durch die Frequenzen scrollt. Gegenüber anderen, meist recht aufwendigen parametrischen Klangregelungen, zeigt sich der NE-1 genial einfach und trotzdem äußerst effektiv, und die Möglichkeit des A/B Vergleichs mit dem unbeeinflussten Signal führt sehr schnell zum gewünschten Ergebnis. Die Mitten sind in der Regel der komplexeste Faktor beim Kreieren eines Bass-Sounds. Mit Shallow und Deep, den beiden vorgegebenen Einstellungen des Q-Reglers, und der freien Frequenzwahl macht der NE-1 die Mittenbearbeitung zum Kinderspiel.

Wegen der spartanischen Ausstattung und der Beschränkung auf das Wesentliche bleibt dem Bassisten die Einspeisung in eine zumindest passive DI Box nicht erspart. Für den Homerecording-Bereich, wo man mit kurzen Kabeln direkt in den unsymmetrischen Eingang des Mischpultes oder eines Audiointerface geht, ist der NE-1 mit Abstand die günstigste Methode, den Bass direkt aufzunehmen und sofort gute Ergebnisse zu erzielen. Natürlich macht der NE-1 auch live eine hervorragende Figur, aber man sollte darauf achten, dass er geschützt gelagert und so positioniert wird, dass er sich nicht verstellen kann. Die Potis sind sehr leichtgängig und schon Vibrationen oder Kabel, mit denen er in Berührung kommt, können den Sound ungewollt verändern.

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