Yamaha Oak Custom Drumset Test

PRAXIS
Auspacken, aufstellen, aufnehmen. Genau das haben wir gemacht und siehe da: Ein netter Mitarbeiter in Japan hat sich tatsächlich die Mühe gemacht, die Trommeln zu stimmen. Alle Toms klingen quasi aus dem Karton perfekt getuned, die Bassdrum zwar auch, es fehlt ihr aber etwas an Tiefbass. Auch nach einigen Modifikationen, anderen Tunings und einem neuen Schlagfell bleibt sie etwas zurückhaltend. Das liegt daran, dass ein 20 Zoll Durchmesser nicht unbedingt die tiefsten Schallwellen erzeugt, denn dazu bedürfte es einer Bassdrum mit einer Tiefe von 20 Zoll. Wenn man trotzdem endlosen Bass aus der Trommel holen will, dann bietet sich ein Fellwechsel an. Zu empfehlen wären ein Evans Emad oder ein Aquarian Superkick 2, auch das neue Remo Powerstroke Pro würde dem Kessel gut stehen. Oder man entscheidet sich eben direkt für ein Yamaha Oak Custom Set mit einer 22 Zoll großen Bassdrum.
Ansonsten besticht die zum Test vorliegende Bassdrum durch ein glasklares Klangspektrum. Der Attack wird gut abgebildet, ist aber nicht überpräsent, die Mitten geben der Trommel einen fetten Sound, der sich auch ohne den richtig tiefen Schub gut durchsetzt.

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Die Kesselhardware lässt keine Wünsche offen. Alle Parts sind präzise verbaut, nichts ist schief, wackelt oder lässt sich leicht verbiegen. Der Hängetom-Arm wird ganz klassisch in eine Rosette auf der Bassdrum Oberseite gesteckt, ein praktisches Prinzip, das vor allem verdeutlicht, dass sich Yamaha durch kurzfristige Trends nicht aus der Ruhe bringen lässt, solange altbewährte Techniken für die gleiche Funktion die praktischeren bleiben.

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Als absolut sinnvolle Konstruktion erweisen sich auch die Toms. Jedes Tuning ist ein leichtes Spiel. Innerhalb von zwei Minuten lässt sich – ein geübtes Ohr vorausgesetzt – das ganze Drumset von einem Klangbild ins nächste schrauben. Dabei machen die Toms mit ihrer außerordentlichen Frequenzvielfalt in allen Tonhöhen eine gute Figur. Dabei bleibt die Trommel dank der rundlichen Fellauflagekante trotz langem Sustain immer gut kontrollierbar. Man muss schon viel falsch machen, um aus dem Oak Custom keinen guten Sound herausgepeitscht zu bekommen. Apropos „herausgepeitscht“: Yamaha bewirbt das Oak Custom mit dem Satz: „Das Oak Custom entfesselt donnernde Bässe, druckvolle Mitten und knackige Höhen zu einem lauten, neuen Sound im Drum-Universum.“ Meine Meinung: Von besonders beeindruckender Lautstärke keine Spur, das Set spielt sich moderat laut, in etwa so wie alle modernen Kits. Das ist aber keineswegs von Nachteil, sondern macht das Oak Custom zu einem Allrounder.

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