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Yamaha P-140 Test

ÄUSSERLICHKEITEN
Ja, so sollte ein elektronisches Klavier aussehen: Schlicht. Die Kombination aus schwarzem Kunststoff und dunkler Eiche macht sich in jedem Wohnzimmer und jeder Hotel-Lobby gut. Mit knappen 18 kg ist es nicht allzu schwer und macht dennoch einen sehr „handfesten“ Eindruck. Nichts ist schlimmer, als beim Spielen ein wackeliges Plastikteil unter den Fingern zu haben. Das P-140 scheint jedoch ein robuster Partner zu sein, der einige Fortissimo-Attacken überstehen kann. Die Yamaha-eigene „Graded Hammer“ Gewichtung der Tastatur fühlt sich ebenfalls sehr gut an, fast ein bisschen zu schwer. Keyboarder werden es nicht leicht haben, denn man muss hier schon ziemlich zulangen. Finessen, wie stärkere Gewichtung in den unteren und leichtere in den höheren Lagen, gehören ja mittlerweile eh zum guten Ton

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Die vier internen Boxen sind kaum sichtbar. Sie befinden sich jeweils links und rechts auf der Rückseite sowie als schmale Schlitze direkt über der Tastatur. Mit nur 2×6 Watt ist mit ihnen nicht viel mehr als Zimmerlautstärke zu erreichen. Wenn’s lauter werden soll, kommt man also an einer Klein-PA nicht vorbei. Für zu Hause ist allerdings ein Kopfhörer empfehlenswert – das freut die Nachbarn, vor allem aber klingen die gesampelten Piano-Sounds über die Boxen recht dünn und nur wenig nach akustischem Klavier. Das funktioniert über Kopfhörer deutlich besser. Da hätten wir ihn also, den ersten kleinen Fehler.

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Die weiteren Bedienelemente findet man in einem schmalen Streifen über den
Tasten. Ganz links, neben dem waagerechten Volumen-Fader, liegen die Tasterfür den Sequenzer und die Metronom-Einstellungen. In der Mitte versucht ein kleines LED-Display nicht aufzufallen, was ihm gut gelingt. 
Rechts von ihm befinden sich acht Taster für die Soundanwahl und gleich nebenan die bescheidenen Editier-Möglichkeiten für Brillanz, Reverb, Effekte und Anschlagsempfindlichkeit. Mit Einschränkungen also ein „Pro-Funktion-eine-Taste“-Konzept, was bei den wenigen Features des P-140 ja auch sinnvoll ist. An Anschlussmöglichkeiten sind vorhanden: MIDI In/Out,
Sustain- und Controller-Pedal, 2x Kopfhörer an der Vorderseite (Miniklinke,
merkwürdig!) sowie Stereo-Out (Aux-Out; 2x Cinch).
Die Ausgangslautstärke des hier gelieferten Signals ist übrigens fest und nicht mit dem Volumen-Fader am Gerät zu regeln. Scheint so als halte man bei Yamaha den Pianisten in dieser Hinsicht für unmündig und überlässt die Kontrolle über das Piano hier stattdessen dem Mischer/Tontechniker. Wer hat sich das ausgedacht? Für mich ein weiterer Fehler.
Bevor wir zu den Sounds kommen klären wir, was das Digitalpiano außer Töne noch zu bieten hat! Mit an Bord sind 50 Preset-Songs, die sich als Übungshilfe verwenden lassen. Ähnlich wie beim Roland EP 880 kann man die linke und rechte Hand der Stücke stumm schalten und dann selbst dazu spielen.
Das Tempo der Werke (ausschließlich aus der klassischen Klavierliteratur) lässt sich frei einstellen – sogar eine A-B-Wiederholfunktion zum Üben schwieriger Stellen ist mit dabei. Wie haben die Leute damals nur Klavier gelernt? Als rudimentäre Features sind außerdem das Metronom und ein
zweispuriger Sequenzer zu erwähnen, mit dem sich insgesamt drei Songs aufnehmen lassen. Weiterhin kann man auch externe MIDI-Files auf dem P-140 speichern. 

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