Praxis
Yamaha P-225 Test: Einschalten und los geht’s!
Nach dem Einschalten benötigt das Yamaha P-225 gerade mal zwei Sekunden, um spielbereit zu sein. Das kompakte Bedienfeld wird im eingeschalteten Zustand zudem von zwei LED-Paaren beleuchtet, die einen Überblick über den Status und den gewählten Klang geben. Gerade die akustischen Pianos sind für mich im Test von großem Interesse, schließlich hat man dem P-225 die Pure CFX Sound Engine mit Samples aus dem Yamaha CFX spendiert. Insgesamt bietet das Digitalpiano vier akustische Pianos. Unter den E-Pianos findet man zudem Klassiker wie Rhodes-, DX- und Wurlitzer-Pianos. Abgerundet wird das Angebot noch durch verschiedene Orgeln, Clavinets und Streichersounds.
Wie klingt das Yamaha P-225?
Hören wir nun die Klänge des Yamaha P-225 Digitalpianos. Den Anfang machen die akustischen Pianos, zu denen beispielsweise das neue CFX-Sample gehört. Der typisch direkte und volle Yamaha-Sound ist mir im Test sofort aufgefallen – dieser Charakter ist auch bei allen anderen Piano-Klängen vorhanden. Im letzten Audiobeispiel habe ich die virtuellen Saitenresonanzen angeregt, indem ich bei gehaltener Oktave die darüber liegenden Tasten gespielt habe.
Zusätzliche Klänge im P-225
Jetzt starten wir mit den Klängen aus den anderen Kategorien des Yamaha P-225, die neben den E-Pianos auch eine Anzahl wichtiger „Brot und Butter“-Sounds zur Verfügung stellen.
Metronom, Begleitrhythmen und Record-Funktion
Zum Üben ist ein Metronom ohnehin unerlässlich. Selbiges aktiviert man beim Yamaha P-225 einfach per Knopfdruck und ändert das Tempo mit den +/- Tasten. Zahlenwerte kann man aber auch über eine Kombination aus Metronom-Taster und Tastatur eingeben. Gleiches gilt für die 20 Begleitrhythmen, die ebenfalls per Tastenkombination ausgewählt werden. Praktisch ist darüber hinaus die automatische Akkorderkennung, die beim Spielen einen passenden Bass-Groove erklingen lässt. Tatsächlich klang das Yamaha P-225 im Test so kurzzeitig wie ein Entertainer-Keyboard. Für mich auf jeden Fall ein schönes Feature, um den ohnehin schon vollen Klavierklang mit Rhythmus und Begleitung zu ergänzen.
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Die Tastatur des P-225
Ein paar Worte zur neuen Tastatur, die ein echtes Novum in der Yamaha P-Serie darstellt. Die Graded Hammer Compact-Tastatur des Yamaha P-225 ließ sich im Test sehr gut spielen und bot ein ebenso authentisches Spielgefühl wie die bisher verwendete GHS-Tastatur. Und obwohl sie deutlich kompakter ist, erweist sie sich in puncto Gewichtung und Haptik als sehr gut abgestimmt.
Yamaha P-225 Test: Das Lautsprechersystem im Digitalpiano
Die eingebauten Lautsprecher des Digitalpianos gehören für mich zu den wichtigsten Features. Für das recht kompakte und schmale Gehäuse klingt das eingebaute Lautsprechersystem sogar sehr kräftig. Auch hat man in der Spielposition keineswegs das Gefühl, dass die rückseitig eingebauten Lautsprecher indirekt oder zu räumlich klingen. Alles in allem ist das Speaker-System des Yamaha P-225 gut gelungen und hinterließ während des Tests einen positiven Eindruck. Wenn es mal etwas mehr an Lautstärke sein soll, bietet das Yamaha P-225 mit dem „Sound Boost“ die Möglichkeit, die gesamte Lautstärke noch einmal anzuheben. Ein praktisches Feature, wenn man mal etwas mehr Leistung benötigt. Auch praktisch: Per Bluetooth-Audio konnte ich meine Lieblingssongs vom Smartphone über das P-225 abspielen und dazu üben!
Bluetooth-Audio ja, Bluetooth-MIDI nein
Über die Bluetooth-Audio-Schnittstelle kann man verschiedene Smart Devices mit dem Yamaha P-225 verbinden, was im Test sehr einfach und schnell funktionierte. Denn, drückt man die beiden Knöpfe Metronome und Rhythm gleichzeitig, wechselt das P-225 in den „Bluetooth Pairing Mode“ und erscheint im Bluetooth Menü des jeweiligen Smartphones oder Tablets. Die Soundausgabe erfolgt nun über das Yamaha P-225. Ein nettes Feature, um beispielsweise zu einem Song oder Video zu spielen. Um das Yamaha P-225 mit den kostenlosen Apps wie Smart Pianist oder Rec ‘n’ Share zu verbinden, benötigt man allerdings ein entsprechendes Adapterkabel wie einen „USB to Lightning“- oder den „Lightning to USB Camera“-Adapter (ca. 39 Euro). Um das Piano per Bluetooth-MIDI mit einem Smartphone zu koppeln, bietet Yamaha mit dem UD-BT01 ebenfalls einen speziellen Adapter (ca. 63 Euro) an, der aber gesondert erhältlich ist.
Kostenlose App: Smart Pianist
Besitzt man den Adapter, dann kann das Piano mit der App verbunden werden. Mit der App Smart Pianist kann man zudem das Yamaha P-225 komfortabel bedienen, was nicht nur grafisch sehr ansprechend gestaltet ist, sondern auch weitere Klangeinstellungen erlaubt. Die umfangreiche App gestattet nicht nur die Anwahl der Klänge, sondern ermöglicht ferner das Abspeichern individueller Einstellungen als Registrierungen. Aber auch tiefergehende Einstellungen wie Dämpfer-Resonanzen (on/off) oder Reverb-Typen stehen hier zur Auswahl. Ein interessantes Feature ist der Song-Modus, über den Musikdateien geladen werden können, welche dann vom Smart Pianist analysiert werden. Nach der Analyse bietet die App dann eine grafische Darstellung des Songs und zeigt sowohl die Takte als auch die dazugehörigen Akkord-Symbole an. Über diese kann man dann die Geschwindigkeit und die Tonhöhe der Songs problemlos einstellen. Zudem bietet die App Zugriff auf 303 Lesson-Songs, die als Noten in der App angezeigt werden.
Weitere App für das Yamaha P-225: Rec ’n’ Share
Neben Smart Pianist bietet Yamaha aber auch noch eine weitere App für das Yamaha P-225: Rec ‘n’ Share. Diese App wurde speziell dazu entwickelt, sich selbst beim Klavierspielen aufzunehmen. Sie ist in der Lage, sowohl Audio- als auch Videodateien aufzuzeichnen, während die App mit dem Klavier verbunden ist. Das Ergebnis kann man zudem noch weiter bearbeiten. Die aufgenommenen Dateien können dann im Anschluss mit Freunden oder beispielsweise über soziale Netzwerke geteilt werden.
Yamaha P-225: Das sind die Alternativen
Natürlich bietet der mittlerweile sehr stark umkämpfte Markt auch einige Mitbewerber zum Yamaha P-225. Einen davon, das Roland FP-E50, stellen wir in dieser Tabelle kurz vor.
Features | Yamaha P-225 | Roland FP-E50 |
---|---|---|
Tastatur | 88 Tasten Hammermechanik (Graded Hammer Compact) | 88-Tasten Hammermechanik mit Ivory Feel (PHA-4 Standard) |
Polyphonie | 196 | 256 |
Anzahl Sounds | 24 | > 1000 |
Split/Layer/Twin-Funktion | ja | ja |
Lautsprechersystem | 2×7 Watt | 2×11 Watt |
USB MIDI/AUDIO | ja | ja |
Bluetooth-Audio | ja | Ja |
Bluetooth-MIDI | nur mit Adapter | Ja |
Apps für weitere Funktionen | Smart Pianist & Rec ’n’ Share | Piano Partner 2 |
Gewicht | 11 kg | 17,1 kg |
Preis/Leistung | 4,5/5 | 5/5 |
Bewertung im Test | 4,5 / 5 | — |
Preis | 899 € | 869 € |
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Tom Zob sagt:
#1 - 05.07.2023 um 13:51 Uhr
Wäre ja mal schön, wenn ihr das neue Roland FP E50 auch mal testen würdet. Das Gerät scheint ja für das gleiche Geld einiges mehr zu bieten....
Michael Geisel sagt:
#2 - 06.07.2023 um 07:55 Uhr
Hallo Tom, der Roland FP-E50 Test folgt in Kürze :-)
KeyPro sagt:
#3 - 14.01.2024 um 08:26 Uhr
Toll eingespielte Klangbeispiele, dieser Tester liefert ohnehin immer mit Abstand das spielerisch Beste, hier auf der Plattform (zugegeben, ist angesichts des sonst Gebotenen auch nicht sonderlich schwer, dennoch gut gespielt). Das Yamaha P-225 ist im Vergleich zum Vorgänger (P-125) eher ein schlechter Witz und als konzeptionelle Katastrophe zu sehen - einige japanische Ingenieure sind bestimmt entlassen oder zur Seppuku genötigt worden. Überall sonst schneidet das P-225 bei den Usern katastrophal ab. Einzig die Bluetooth-Zugabe ist als positiv zu bemerken, allerdings leider auch nicht als Bluetooth-Midi. Enttäuschender Nachfolger, erinnert ein wenig an die Nachfolger des legendären P-120, die allesamt immer etwas enttäuschender waren.