Mit dem PSR-E263 hat Yamaha das Einstiegsmodell der PSR-E-Serie überarbeitet. Im Test sind wir der Frage nachgegangen, welche Neuerungen der Nachfolger des PSR-E253 zu bieten hat.
Die Keyboards mit dem Namen PSR-E2** sind traditionell die günstigsten Modelle der PSR-E-Serie und verfügen nicht über eine Anschlagdynamik. So auch beim gerade einmal rund 130 Euro teuren PSR-E263, dessen Daten sich kaum von denen des Vorgängers zu unterscheiden scheinen. Wie klingt das PSR-E263 und wie viel Keyboard kann man zu diesem Preis erwarten?
Details
Äußeres
Yamaha setzt beim PSR-E263 das beim Vorgänger eingeführte Design fort: Im Vergleich zum ebenfalls neuen, nüchtern-schwarz gestalteten und teureren PSR-E363 steckt dieses Einsteigermodell in einem schmaleren Gehäuse mit abgerundeten Ecken. Besonders hochwertig wirkt das Gehäuse nicht, aber es fühlt sich stabil genug für den normalen Gebrauch zu Hause an. Auf dem Bedienfeld blitzen einige Farben auf, die auf den ersten Blick der einzige sichtbare Unterschied zum Vorgänger sind: Die farbige Hinterlegung der Bereiche für Voices (Klangfarben), Styles (Rhythmen) und Songs ist nun in blau, rot und orange gehalten und verbessert die Übersicht – gerade, wenn man zum ersten Mal auf einem Keyboard spielt.
Zum Lieferumfang gehört der etwas wabbelige Plastik-Notenhalter zum Aufstecken, der sich bei den günstigen Yamaha-Keyboards seit vielen Jahren nicht verändert hat und es verdient hätte, durch eine stabilere und elegantere Lösung ersetzt zu werden. Aber er erfüllt seinen Zweck. Ebenfalls dabei ist ein Netzteil, während man sich ein Sustainpedal selbst besorgen muss.
Bedienfeld
Keine Überraschungen gibt es auf dem Bedienfeld, das direkt vom Vorgänger übernommen und nur farblich umgestaltet wurde. Links oben befindet sich der Ein-Aus-Taster, flankiert von einem Drehregler für die Lautstärke. Rechts davon sind Knöpfe für die Demosongs, das Metronom, das Tempo und den Phrasenrecorder zu finden, noch weiter rechts befinden sich die Buttons zur Bedienung der integrierten Übungsfunktionen. Die Knöpfe für die Steuerung der Begleitautomatik bzw. des Song-Playbacks sind in einer Reihe oberhalb der Tastatur angeordnet.
Auch das in der Mitte platzierte, nicht beleuchtete LC-Display kennen wir schon vom Vorgänger. Es zeigt die gewählten Voices, Styles und Songs an und informiert mit vielen kleinen Symbolen über die aktivierten Funktionen des Keyboards. Für die Übungsfunktionen enthält es auch eine kleine Tastatur- und Notendarstellung. Bei schlechten Lichtverhältnissen ist es allerdings kaum ablesbar.
Auf der rechten Seite werden Voices, Styles und Songs ausgewählt. Dafür gibt es hier drei größere Buttons, mit denen man den Bereich selektiert, um dann mit der Zehnertastatur oder den Plus/Minus-Tasten eine Auswahl zu treffen. Darunter findet man den Yamaha-typischen Knopf „Portable Grand“, der das Keyboard jederzeit auf einen Klavierklang zurücksetzt. Ein Button kümmert sich um den Ultra-Wide-Stereo-Effekt, mit einem weiteren erreicht man eine Sammlung von Soundeffekten. Schließlich fehlt noch der Funktionstaster, der ein Menü mit erweiterten Einstellmöglichkeiten aufruft.
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Tastatur
Das Yamaha PSR-E263 verfügt über 61 Tasten in Normalgröße. Leider ist die Tastatur nicht anschlagdynamisch, was eine empfindliche Einschränkung darstellt. Damit fehlt eine wesentliche Ausdrucksmöglichkeit, die auch und gerade für Einsteiger wichtig ist. Obwohl das Spielgefühl des PSR-E263 mit vergleichbaren Keyboards gut mithalten kann, empfehle ich daher, gleich in ein Modell mit Anschlagdynamik zu investieren, sofern das Budget es zulässt.
Lautsprecher
Die beiden 12 cm großen Lautsprecher des PSR-E263 leisten jeweils 2,5 Watt und sind durch stabile Plastikgitter geschützt. Zwei Bassreflexöffnungen sollen den Klangeindruck zusätzlich verbessern, ihr Effekt dürfte jedoch eher symbolischer Natur sein. Für ein so günstiges Keyboard kann man sich kaum beschweren; insbesondere klingen die Lautsprecher für mein Empfinden etwas besser als die des direkten Konkurrenten Casio CTK-2500. Hi-Fi-Qualität sollte man allerdings nicht erwarten: Vor allem bei hoher Lautstärke wird der Klang etwas dünn und lässt gerade im Bassbereich Durchsetzungskraft vermissen.
Den zuschaltbaren Ultra-Wide-Stereo-Effekt möchte ich als eher unnötiges Gimmick bezeichnen; statt den Klang voller und breiter zu machen, führt er nach meinem Empfinden zu einem etwas merkwürdigen Raumeindruck und kraftloseren Sound. Nützlicher ist der Master EQ mit sechs wählbaren Einstellungen, mit denen sich der Klang an die räumlichen Gegebenheiten oder Kopfhörer anpassen lässt.
Anschlüsse
Auf der Rückseite ist das PSR-E263 nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Es gibt einen Kopfhöreranschluss, der mit einem entsprechenden Adapter auch als Stereoausgang genutzt werden kann. Außerdem steht ein Anschluss für ein handelsübliches Sustainpedal zur Verfügung, das man sich allerdings separat besorgen muss. An die Aux-In-Miniklinkenbuchse kann man beispielsweise einen Audioplayer anschließen, dessen Signal dem Keyboard beigemischt wird. MIDI- oder USB-Anschlüsse besitzt das Keyboard nicht, was etwas verwundert, weil das direkte Vorgängermodell PSR-E253 bereits über eine USB-Buchse verfügte. Für den typischen Anwender eines solchen Einsteiger-Keyboards dürfte ihr Fehlen aber zu verschmerzen sein. Die Stromversorgung erfolgt über das mitgelieferte Netzteil oder mit sechs AA-Batterien, die in einem Fach an der Gehäuseunterseite Platz finden.