Selten habe ich vom freundlichen gelben Paketboten ein so leichtes Mittelklasse-Keyboard entgegengenommen. Selbst im Transportkarton ist das Instrument noch handlich. Und auch ausgepackt präsentiert sich das nur 7,5 kg „leichte“ Yamaha PSP-S550 sehr kompakt, denn es ist tatsächlich nur seine 61 Tasten breit und passt dementsprechend in die kleinste Kammer. Das Gehäuse wirkt recht kantig und ist durchweg solide verarbeitet.
Die Leiste unter der Tastatur ist gebogen und eignet sich – gewollt oder ungewollt – hervorragend als Tragegriff. Die verschieden großen Taster fühlen sich prima an und lassen sich bis auf die zu klein geratenen für die Style- und Voicesauswahl auch komfortabel bedienen. Zudem präsentiert sich die Oberfläche recht übersichtlich, sodass die Funktionen des Gerätes zügig und ohne Handbuch umzusetzen sind.
Zugegeben, für jemanden, der bereits eine große Menge derartiger Instrumente gespielt oder getestet hat, mag das Wörtchen intuitiv schneller über die Lippen kommen, aber das PSR-S550 funktioniert im Grunde so einfach wie ein MP3-Player mit 61 Tasten. Nur wollen die natürlich auch adäquat bedient werden.
Für dich ausgesucht
Die sehr leichtgängige, aber anschlagdynamische Tastatur geht für ein Keyboard dieser Preisklasse in Ordnung. Allerdings wirkt das Pitch-Wheel, die einzige Spielhilfe des PSR-S550, nicht nur billig, sondern fühlt sich auch so an. In diesem Falle kommt leider kein Mittelklasse-Feel auf.
Die Geschichte der Anschlüsse ist schnell erzählt, da es nur die nötigsten gibt.
So ist eine Kopfhörerbuchse an Bord, die gleichzeitig als Stereo-Ausgang für Aufnahmen oder Ähnliches nutzbar ist. Ist man mit ihr verbunden, fällt allerdings der Genuss der Lautsprecher als Monitor flach.
Der Anschluss für ein Sustainpedal sorgt für wesentlich realistischeres Spielen der Piano- und E-Pianosounds. Die beiden USB-Schnittstellen runden das Quartett der Möglichkeiten ab. Sie bieten die Option zur modernen Kommunikation mit Speichermedien und Computer, womit der PSR-Eigner seine Spiel- und Songdateien zwischen Instrument und Computer austauschen kann. Eine MIDI-Schnittstelle oder Audio-Inputs stellt Yamaha in seiner Mittelklasse nicht zur Verfügung.
Die Lautsprecher des Arrangers sind für die Preisklasse gut, obwohl ich für meinen Geschmack gerne an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Bassvolumen gespürt hätte. Ihr Klangbild ist jedoch in allen Lautstärkestufen präsent und angenehm.