Mit dem brandneuen Entertainer-Keyboard PSR-S950 hat Yamaha der oberen Mittelklasse ein Update spendiert. Noch weiter oben gibt’s nur noch den Tyros. Auf dem Papier protzt das PSR-S950 mit einer ganzen Reihe von Profi-Features und neuen Funktionen. Ob sich der Neuling in der Praxis bewährt und vielleicht sogar dem Dickschiff aus gleichem Hause Konkurrenz machen könnte, werden wir in einem ausführlichen Test herausfinden. Einen ersten Eindruck bekommt ihr schon heute im Test Preview.
Das PSR-S950 ist der Nachfolger des PSR-S910. Als erstes fällt auf, dass Yamahas obere Mittelklasse nun wieder in einem schwarzen Gehäuse steckt. Anscheinend vollzieht Yamaha hier ein Redesign der gesamten Flotte – die Jubiläumsedition des Tyros kommt ja ebenfalls in schwarz daher. Das sehr solide gebaute Keyboard bringt 11,5 kg auf die Waage. Die 61 Tasten umfassende, anschlagdynamische Tastatur spielt sich recht leichtgängig, aber angenehm. Leider hat sie aber keinen Aftertouch.
Das Bedienfeld wurde gegenüber den anderen aktuellen Yamaha-Keyboards etwas umgestaltet. Geblieben ist das Prinzip, dass die während des Spielens benötigten Knöpfe (also Style-Kontrolle, Registrierungen, Multipads etc.) weiß hervorgehoben, zumeist beleuchtet und in einer Reihe direkt oberhalb der Tastatur angeordnet sind. In der Hektik einer Performance ist das viel wert. Der Rest der Bedienelemente ist aber etwas zusammengerückt und nun in zwei Blöcken links und rechts des großen Displays platziert. Dadurch wurde Platz geschaffen für das neue Lautsprechersystem.
Die neuen Speaker des PSR-S950 machen dann auch ordentlich Dampf. Sie klingen satt, druckvoll und auch bei hohen Lautstärken klar. Um den Sound an die eigenen Vorlieben oder räumlichen Gegebenheiten anzupassen, kann man zusätzlich auf einen Master-EQ zurückgreifen.
Unter den 786 Voices des PSR-S950 sind etliche Super Articulation Voices, die sich besonders ausdrucksstark spielen lassen. Auch das Angebot an Mega Voices sowie Sweet!, Cool! und Live!Voices ist gegenüber dem Vorgängermodell gewachsen, wenn auch nicht ganz so umfangreich wie beim Tyros. Vor allem die Bläsersounds bekommt Yamaha inzwischen sehr gut hin, aber auch die übrigen Klangfarben überzeugen beim ersten Anspielen. Ein kleiner Schwachpunkt bleiben die E-Pianos. Die Effektabteilung wurde ebenfalls aufgebohrt und bietet nun 44 Hall-Typen, 106 Chorus-Typen und vier DSP-Blöcke mit jeweils 295 Presets.
Style-mäßig kann Yamaha dank der langjährigen Erfahrung mit dem Tyros aus dem Vollen schöpfen, und das merkt man den 408 Begleitrhythmen des PSR-S950 auch an. Die Styles warten mit vier Variationen, je drei Intros und Endings sowie vier Fill-Ins und einem Break auf und klingen durch die Bank sehr gut. Neu hinzugekommen sind 25 Audio Styles. Dahinter verbergen sich Styles mit live eingespielten Drum- und Percussionspuren. Das macht sich durch einen bisher nicht gekannten Live-Charakter bemerkbar, doch hört am besten selbst:
Für dich ausgesucht
Das Angebot an Voices und Styles kann mit optionalen Voice & Style Expansion Packs noch erweitert werden. Derzeit sind acht dieser Pakete bei Yamaha erhältlich, weitere sollen folgen. Für Besitzer des PSR-S950 ist das erste Paket kostenfrei. Die Pakete werden per USB-Stick auf das Keyboard geladen und erweitern das Sortiment an Voices und Styles der gewünschten Stilrichtung. Allerdings kann immer nur ein Paket zur Zeit im PSR-S950 installiert sein.
Natürlich bietet das PSR-S950 auch alles, was sich der Entertainer sonst noch so wünscht. Song-Playback vom USB-Stick oder aus dem internen Speicher mit Songtext- und Notenanzeige im Display zum Beispiel. Auch ein Videoausgang ist vorhanden, an den ein externer Bildschirm angeschlossen werden kann. An den Audioeingang lässt sich auch ein Mikrofon anschließen, dessen Signal man mit Vocal-Harmony-Effekten aufpeppen kann. Ein USB-Audioplayer mit Timestretching, Pitchshifter und Vocal Cancel rundet die Playback-Fähigkeiten ab. Auch aufnahmetechnisch ist das PSR-S950 mit einem umfangreichen Song Recorder und einer Audio-Recording-Funktion, die direkt WAV-Files erzeugen kann, gut aufgestellt.
Einen guten ersten Eindruck hinterlässt der Neuling also auf jeden Fall. Wie er sich in der Praxis bewährt, werden wir in einem ausführlichen Testbericht herausfinden.