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Yamaha PSR-S950 Test

Praxis

Voices
Die 786 Voices des PSR-S950 decken ein breites Spektrum ab. Alles, was man im Entertaineralltag so braucht, ist reichlich vorhanden. Etwas unterrepräsentiert sind orientalische Klänge und überhaupt der gesamte Weltmusik-Bereich. Entsprechende Sounds lassen sich aber mit den Voice & Style Expansions nachrüsten.
Die Klänge sind durchweg hochwertig und sehr gut spielbar. Vor allem die Super Articulation Voices klingen sehr gut und lassen sich ausdrucksstark spielen. Besonders individuelle oder außergewöhnliche Sounds sind kaum dabei, aber das ist ja auch nicht die Kernkompetenz eines Entertainerkeyboards. Das PSR-S950 bietet eine große Palette von Brot-und-Butter-Sounds in konsequent guter Qualität und trifft damit genau ins Schwarze.
Die Pianos können es nicht mit den Besten ihrer Zunft aufnehmen, überzeugen in einem Pop-Kontext aber dennoch. Ein Klavierkonzert würde man auf diesem Instrument ja auch kaum spielen. Das PSR-S950 konzentriert sich auf den Bereich “unkompliziertes, wohlklingendes Pop-Piano” und macht seine Sache damit sehr gut.

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Concert Grand

Ein kleiner Schwachpunkt bleiben die E-Pianos, die noch nie Yamahas Stärke waren. Die wenigen Sounds, die an klassische Rhodes- oder Wurlitzer-Instrumente erinnern, sind leider recht zahm und bieder geraten und weisen zum Teil heftige Sprünge zwischen den verschiedenen Velocity-Layern auf.

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E-Pianos

Deutlich zahlreicher und besser sind die FM-Pianos – seit jeher Yamahas Steckenpferd. Die stilechte Interpretation der größten 80er-Balladen ist also gesichert!

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FM-Pianos

Im Orgelbereich gibt es gleich zwei Kategorien. Unter Organ findet man samplebasierte Orgeln, die naturgemäß recht statisch daherkommen. Bei vielen dieser Sounds kann man mit dem Modulationsrad zwischen einer langsamen und einer schnellen Leslie-Einstellung umschalten, wobei der Wechsel abrupt und damit ziemlich unrealistisch erfolgt:

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Whiter Bars

Realistischer wird’s bei den Organ Flutes, wohinter sich die Zugriegelsimulation des PSR-S950 verbirgt. Hier werden die acht Tasterpaare unter dem Display zu Drawbars, mit denen sich der Orgelsound dynamisch verändern lässt. Da nur acht Tasterpaare für neun Zugriegel zur Verfügung stehen, müssen sich die ersten beiden Drawbars ihre Knöpfe teilen – hier muss man jeweils umschalten. Echtes Zugriegelfeeling kommt so natürlich nicht auf (die Schieberegler des Tyros eignen sich besser dafür), aber immerhin kann man sich einen individuellen Orgelsound einstellen und ihn in Echtzeit verändern. Auch die Percussion und das Vibrato lassen sich im Detail justieren. Sowohl die Orgeln als auch die dazugehörigen DSP-Leslieeffekte klingen verglichen mit dem Original viel zu sauber und zahm, aber das kann auch gewollt sein bei einem Entertainer-Instrument, bei dem es auf einen immer runden Gesamtsound und auf maximale Massentauglichkeit ankommt. Für die gängigen Pop-Rock-Orgelflächen ist man damit jedenfalls gut ausgerüstet – mehr brauchen nur Puristen.

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Organ Flutes USD Smile

Auch das übrige Angebot ist sehr gut brauchbar. Vor allem die Bläsersounds und die Gitarren bekommt Yamaha inzwischen sehr gut hin, bei diesen Klängen kommt die “Super Articulation”-Technologie auch am besten zur Geltung.

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Akustikgitarren E-Gitarren Concert Strings Super Articulation Sax

Die Synth-Sounds sind gute Standardware, die für die Interpretation aktueller Hits ausreicht. Auch das Angebot an Fantasia-Glöckchenpads ist reichlich – die Schlagerparty ist also gerettet. Hier wünscht man sich gelegentlich ein paar Regler, um live am Sound schrauben zu können, wie sie zum Beispiel das sehr viel günstigere Yamaha PSR-E433 bietet. In einer typischen Entertainer-Situation fällt das aber nicht schwer ins Gewicht.

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Vinalog Saw Matrix Dark Fat Saw Bright Pad Bell

Styles
Beim ersten Anspielen der neuen Audio-Styles fand ich es schwer zu glauben, dass ich tatsächlich ein Keyboard vor mir hatte. Die Rhythmen sind tatsächlich noch einmal deutlich lebendiger als die ohnehin schon sehr guten Session- und Pro-Styles. Das drängendste Problem – die Gitarren – hatte Yamaha mit den Guitar Styles und Mega Voices ja schon vor einiger Zeit deutlich verbessert, jetzt kommen die Drums hinzu. Noch vor gar nicht langer Zeit hätte man es nicht für möglich gehalten, dass eine Begleitautomatik so klingen kann. Schade, dass nur 25 Audio Styles enthalten sind!

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Audio Style: Funk Pop Audio Style: Cuban Cha Cha Audio Style: Retro Soul Audio Style: Percussive Trance

Auch die “normalen” Pro- und Session-Styles können durch die Bank überzeugen. Die Rhythmen sind geschmackvoll und stilsicher programmiert und der Sound des Arrangers ist professionellen Entertainer-Ansprüchen absolut gewachsen.

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Style: Blues Rock Style: Jazz Funk

Einige Rhythmen zitieren recht unverhohlen historische Vorbilder. Sie für andere Songs einzusetzen, dürfte schwierig sein. Allerdings kann man so bei der Interpretation gewisser Megahits mit einem verblüffend originalgetreuen Sound glänzen:

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Style: 80s Synth Rock Style: 80s Analog Ballad

Zu jedem Style gibt es vier One Touch Settings, also zum Style passende Einstellungen der Voices und auch der automatischen Harmonisierung. Sie lassen sich mit dem Knopf OTS LINK mit den Variationen des Styles verknüpfen, sodass sich beim Wechsel der Variation auch die Voice-Einstellungen ändern. Das kann zum Song passen, muss es aber nicht. Es ist auch möglich, eigene One Touch Settings zu definieren.
Bedienung
Beim Einschalten des PSR-S950 vergehen etwa 37 Sekunden, bis das Keyboard einsatzbereit ist. Auf der Bühne sollte man das Netzkabel also gut sichern, um peinliche Pausen zu vermeiden. Leider gibt es aber keine Zugentlastung für das Kabel.
Die Bedienung des Keyboards ist trotz der vielen Möglichkeiten übersichtlich und einigermaßen intuitiv. Wenn man schon einmal ein Yamaha-Keyboard unter den Fingern hatte, findet man sich auch auf dem neu gestalteten Bedienfeld schnell zurecht. Nach einer kurzen Einarbeitungszeit geht die Navigation durch die Menüs flott von der Hand. Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt an der Bedienung gibt, dann ist es der etwas mühsame Prozess einer Mehrspuraufnahme, bei dem ich anfangs immer wieder auf der falschen Displayseite landete und vergessen hatte, welche Tastenkombination gerade gefragt war. Und die Zugriegelsimulation macht mit den kleinen Tastern wenig Spaß.
Im sonstigen Spielbetrieb gibt es aber nichts auszusetzen. Alles, was man im direkten Zugriff braucht, ist übersichtlich angeordnet und klar strukturiert. Die Taster sind fast alle beleuchtet und geben auf einen Blick Auskunft über ihren Betriebszustand. In diesem Zusammenhang finde ich es aber etwas unverständlich, dass ausgerechnet die Transpositionstaster keine LEDs abbekommen haben – wer sich schon einmal mit einem vergessenen Transposer in die Nesseln gesetzt hat, wird wissen, was ich meine… Da die Transpositionseinstellungen aber in den Registrierungen gesichert werden können, ist das in der Praxis wohl kaum ein Problem.
Das Handbuch ist zweigeteilt: Dem Keyboard liegt eine gedruckte Bedienungsanleitung bei, die die wichtigsten Funktionen erklärt, sodass man sofort loslegen kann. Möchte man ins Detail gehen und zum Beispiel eine Voice editieren oder einen Style selbst erstellen, hilft das ausführlichere Referenzhandbuch weiter, das man sich auf der Yamaha-Website herunterladen kann. Beide Anleitungen sind gut zu lesen und praxisnah.
Alle Einstellungen des PSR-S950 lassen sich in Registrierungen speichern. Ihre Anzahl ist theoretisch unbegrenzt, da auch der USB-Stick als Speicher dienen kann. Beim Speichern einer Registrierung kann man auswählen, welche Informationen gesichert werden sollen. So kann man zum Beispiel auch Settings erstellen, die sich nur auf die Voices auswirken, nicht aber auf den Style. Auch eine Freeze-Funktion ist vorhanden, die dafür sorgt, dass beim Umschalten von Registrierungen bestimmte (einstellbare) Elemente unverändert bleiben. Mithilfe der Funktion Registration Sequence können Registrierungen zum Beispiel auch per Fußpedal weitergeschaltet werden. Damit ist der Registrierungsspeicher des PSR-S950 ausgesprochen flexibel und ermöglicht die Speicherung von Einstellungen für alle Anforderungen.

Kommentieren
Profilbild von fiutare

fiutare sagt:

#1 - 14.08.2013 um 19:31 Uhr

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Schade, dass nicht auf die Vocal-Harmony 2 eingegangen wird. Das wäre noch interessant gewesen.

    Profilbild von Ronny Funk

    Ronny Funk sagt:

    #1.1 - 13.04.2017 um 12:49 Uhr

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    Nun, sie ist deutlich besser. Anders, als bei der bisherigen, die doch zu gerne mal gurgelte oder röchelte, arbeitet diese einwandfrei. Allerdings können die Begleitstimmen schnell mal nach "Froschkonzert" klingen, also in der Beziehung haben die Korg-Keyboards mit ihrer TC Helicon-Technologie die Nase vorn.

Profilbild von M. Brehmer

M. Brehmer sagt:

#2 - 10.10.2013 um 10:17 Uhr

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Hallo,
da ich seit kurzem das Key besitze, kann ich kurz auf die Vocel-Harmony Option eingehen.
Ich habe mir dazu ein dyn. Mikro mit Nierencharakterisik gekauft, was sehr gut mit dem Instrument harmoniert.
Die eigene Singstimme kann nun mit Hilfe des Vocoders verändert werden. Die Möglichkeiten reichen von einfachen Hall bis zur Mehrfachchorstimme. Ebenso sind verschieden Tonlagen möglich. Auch werden die Choratimmen dem jeweiligen Akkord angepasst. Alles funktioniert tadellos und bringt Leben in den gespielten Song. Man muss kein guter Sänger sein um ein ordentliches Ergebnis zu erzielen. Mit der richtigen Effekteinstellung klingt jede Stimme recht brauchbar. Den Text kann man entweder, so vorhanden, von einem Monitor ablesen oder auf dem Display einblenden.

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