Fazit
Das Yamaha PSR-S970 ist als Topmodell der PSR-S-Serie ein gutes Stück an den Tyros5 herangerückt. In puncto Klangqualität kann das neue Keyboard voll und ganz mit dem Spitzenmodell mithalten. Der glasklare Sound und die druckvollen, lebendigen Styles lassen keine Wünsche offen. Nur bei den Ensemble-, Organ World- und Super Articulation 2-Sounds hat der Tyros nach wie vor die Nase vorn. Im Gegenzug ist das S970 mit seinen neuen DJ- und Live Control-Features, den aktuelleren Audio-Styles sowie dem Arpeggiator wiederum etwas näher am Puls der Zeit als das Oberklasse-Flaggschiff. Der neue Kleine ist vergleichsweise kompakt und leicht, besitzt gute eingebaute Lautsprecher und ist nur knapp halb so teuer wie sein großer Bruder. Lohnt sich der Griff zum Tyros also noch? Das Topmodell bietet als entscheidende Unterschiede die bessere Tastatur und Bedienoberfläche mit Fadern, eine eingebaute Festplatte und einige Möglichkeiten, die für viele Profis unverzichtbar sein dürften. Dazu gehören die vier separaten Einzelausgänge, der zweite MIDI-Port, Aftertouch, der größere Speicher für Expansions und die 76-Tasten-Option. Wer auf diese Features verzichten kann, für den dürfte die Kaufentscheidung zwischen den beiden Geschwistern aber inzwischen klar zugunsten des PSR-S970 ausfallen.
- sehr guter Gesamtsound
- zahlreiche hervorragende Sounds und Styles
- übersichtliche und ausgereifte Menüstruktur
- gutes eingebautes Verstärkersystem
- Vocal Harmony und Vocoder
- Live Control und Arpeggiator
- serienmäßig 512 MB für Voice & Style Expansions
- kein Voice Creator im Gerät
- Akkordfolgen der DJ-Styles nicht abschaltbar
- externes Netzteil
- 128-stimmige Tonerzeugung
- 61 Tasten, anschlagdynamisch
- 1500 Sounds, inkl. 41 Drumkits
- 450 Styles, davon 40 Audio-Styles
- Vocal Harmony 2 mit Synth Vocoder
- Arpeggiator-Funktion
- 2 Live Control Regler
- 16-Spur MIDI-Sequencer
- USB-Audio-Recorder/Player
- Music Finder-Datenbank
- 7” TFT-Farbdisplay
- Anschlüsse: Line Out (L/R), Kopfhörer, Mic/Line Input mit Gain-Regler, Aux Input (Stereo Miniklinke), 2x Pedal, MIDI In/Out, USB-to-Device, USB-to-Host, RGB Video (D-SUB)
- 2x 15 W Lautsprechersystem
- Abmessungen (B x T x H): 1002 x 437 x 148 mm
- Gewicht: 11,6 kg
- UVP: 1976,59 Euro
- Straßenpreis: ca. 1850,00 Euro
Maik sagt:
#1 - 08.03.2016 um 14:40 Uhr
Vielen Dank für den ausgezeichneten Testbericht nebst Klangbeispielen.Zwei Ergänzungsfragen hätte ich:1. Mit der Angabe von 512 MB kann ich nicht viel anfangen. Ich weiß ja nicht, wieviel Speicher eine Voice ungefähr hat. Daher kann ich keine Rückschlüsse daraus ziehen, wieviele Voices in etwa in dieses halbe Gigabyte passen. Ist das bekannt?2. Kann ich Styles auch auf einen USB-Stick speichern und dann diese Styles über diesen Speicherstick am Keyboard abrufen? Dann würde ich den internen 512MB-Speicher ja nicht für die Styles brauchen und wäre dahingehend autark.
Andreas Recktenwald sagt:
#1.1 - 11.03.2016 um 13:24 Uhr
Hallo Maik!zu 1): Die 512MB Flash Rom im PSR-S970 dienen ausschließlich als Wave-Speicher für die Erweiterungs-Voices, den man auch nur mithilfe der YEM (Yamaha Expansion Manager) Software befüllen kann. Man kann fertige Expansion Packs von Yamaha oder anderen Anbietern kaufen oder mit dem Voice Creator am Computer eigenes Voices erstellen, die auf .WAV-Dateien basieren. Die Wellenformen entsprechen also dem CD-Standard: Auflösung 16 bit linear, Samplerate 44,1 khz, stereo. Das bedeutet 16 x 44100 x 2 = 1411200 bit/s.
8 bit sind ein Byte. 1024 Byte sind ein Kilobyte. 1024 KB sind 1 MB. So kommt man auf 172 KB/s oder ca. 10 MB/min. Man kann also maximal ca. 51 Minuten Audiomaterial in diesen Speicher laden. Die gängigen Expansion Packs von Yamaha wie z.B. das VintageKey- oder Entertainer-Pack benötigen für ihre Multisamples jeweils etwa 60-80 MB Wave-Daten, es passen also einige davon in den Flash Speicher. Das aufwändig gesampelte CMS Grand Piano von Peter Schips für den Tyros 5 würde aber mit seinen knapp 1 GB nicht in das PSR-S970 passen.zu 2): Man kann User-Styles entweder im internen Speicher (13 MB) oder auf einen USB-Stick ablegen und abrufen, sodaß man da keine Beschränkung des Speicherplatzes hat. Ein normaler midibasierter Style belegt aber weniger Speicher als ein Midifile (unter 100 KB). Die 512 MB Flash Rom werden aber sowieso nicht von Styles belegt, wie oben beschrieben. Für zusätzliche Expansion Audio-Styles, die ja auch Wellenformen beinhalten, gibt es im PSR-S970 einen seperaten Speicher mit ca. 128 MB.
Antwort auf #1 von Maik
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMike Johnson sagt:
#1.1.1 - 30.03.2016 um 16:35 Uhr
Zu 1) Es ist nicht richtig, dass man Expansion Packs ausschließlich über den Expansion Manager (YEM) einladen kann: Wenn ein Pack neben dem, für den YEM benötigten, .ppf/.cpf Format auch als .ppi/cpi File vorhanden ist, kann man einen (einzelnen) Pack auch direkt in das S970/770/670 einladen. Allerdings werden dabei die bisher installierten Expansion-Inhalte gelöscht. Will man Inhalte MEHRERER Packs kombinieren, braucht man also in jedem Fall den YEM. :-)
Antwort auf #1.1 von Andreas Recktenwald
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRonny Funk sagt:
#1.1.1.1 - 04.06.2016 um 17:48 Uhr
Es ist ja so, dass bei Expansion Packs nicht alles für mich von Interesse ist.
Um den internen Speicher frei zu haben für bearbeitete Audio Styles habe ich die zu den Packs gehörenden Styles unter Nutzung des Style-Editors auf einen USB-Stick ausgelagert.
Ich habe auf meinem Keyboard aus folgenden Paketen mir Sounds zusammengestellt:- Expansion Pack "Church Organ"
- Expansion Pack "Church & Christmas"
- Expansion Pack "Entertainer"
- seit kurzem das Gratis Pack "Europe ("Best Of" Collection)"
- Customvoices, die von Yamaha gratis für das Tyros 3 angeboten werden
- Customvoices, die von Yamaha gratis für das Tyros 2 angeboten werden, konvertiert ins Tyros 3 Format
- die auf http://www.multisampling.de... angebotenen Gratis Voices.
- sowie einige Tyros 2 Voices, die ein Bekannter selbst gemacht hatte.Also schon eine nette Mischung mit authentischer Balalaika, Bouzouki, einem Weltmeister-Akkordeon (für den perfekten Herbert Roth Sound), einigen guten Pfeifenorgeln, einigen besseren Geigen, dem Roland Scatchor, Jodler, bessere Mundharmonika, bessere Orgeln....
Sie passten rein und es sind noch 100 MB frei. Aber das auch nur, weil ich aussortiert habe, manche Voices gefielen mir nicht, andere werden von den Werks-Voices bereits übertroffen.
Antwort auf #1.1.1 von Mike Johnson
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRonny Funk sagt:
#1.1.1.1.1 - 13.04.2017 um 13:55 Uhr
Zur Aussage mit den nachladbaren Audiostyles muss ich sagen, Yamaha bot lange Zeit nichts an und nun ein lächerliches Paket, welches 59 EUR für 5 Styles kostet. https://eu.yamahamusicsoft....
Ich nenne das Paket deswegen lächerlich, weil ich gerne eine Samba hätte oder Rhythmen vom Tyros 5, aber was bekomme ich?
Zunächst mal einen Style, der zu sehr einem bereits vorhandenen Audio-Style gleicht.
Dann einen Twist, der leider angeshufflet ist und damit eigentlich nur als Rock'n'Roll genutzt werden kann.
Dann zwei Latin-Styles, die mit Brush-Kit sind, aber keinen Deut besser klingen, als die bereits enthaltenen Werks-Styles.
Zum Abschluss noch - ausgerechnet einen Tango.
In diesem Paket sind für mich nur 2 Styles brauchbar, dafür sind 60 EUR ein bisschen viel.
Wenn ich beim Ketron SD 40 mir angucke, was dieses kostet und wieviele Audio-Styles es bietet, dann wäre dieses günstiger, als mir die entsprechende Anzahl Audio-Styles für mein Yamaha zuzulegen, wenn es dieser erstens gäbe und zweitens mehr Speicherplatz enthalten wäre.
Oder anders gesagt, schon alleine die Styles des Ketron SD-40 würden den Preis rechtfertigen.
Antwort auf #1.1.1.1 von Ronny Funk
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRonny Funk sagt:
#1.1.1.1.1.1 - 13.04.2017 um 13:56 Uhr
Insgesamt ist es so, das Audiostyle Feature der neueren Yamaha-Keyboards macht Appetit auf mehr, praktisch aber bekommt man nichts sinnvolles zu kaufen.
Antwort auf #1.1.1.1.1 von Ronny Funk
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRonny Funk sagt:
#2 - 04.06.2016 um 17:53 Uhr
Also das Teil gefällt mir immer besser. Ein Tyros 5 ist diesem Keyboard sicher überlegen, aber nicht so extrem. Für mich ist auch das Gewicht ein entscheidender Punkt und ich habe schon erhebliche Verbesserungen gegenüber meinem bisherigen Tyros 2.
Gerade durch die Expansion-Packs hat das Keyboard gewonnen.