Praxis
Yamaha SEQTRAK Test – Bedienung der Groovebox
Was im Test auffällt: Sehr ergonomisch ist der Yamaha SEQTRAK nicht gestaltet. Man hält die Box deswegen öfter intuitiv in beiden Händen. Auch sind die auf der Oberfläche aufgedruckten Funktionen – zumindest auf dem SEQTRAK Black – nur schwer lesbar, wenn sie nicht aktiv sind und aufleuchten. Der größte Störfaktor: Es sind zu viele Shortcuts notwendig. Am besten druckt man sich gleich eine Liste der wichtigsten Tastenkürzel und legt sie neben die Box.
SEQTRAK-App eröffnet weitere Möglichkeiten
Generell nutzt man ohne die SEQTRAK-App nur einen Teil des großen Potenzials. So müsste man beispielsweise im Yamaha SEQTRAK auf die FM-Programmierung des DX-Synth verzichten. Dabei arbeiten App und Gerät sehr gut zusammen. Es geht allerdings auch ohne sie. Ganz nebenbei: Eine ganze Nacht lang kann man zwar nicht steckdosenfrei produzieren, die Batterie hält aber für rund drei Stunden. Kurz gesagt: Bei dieser Menge an Möglichkeiten und der etwas diffizilen Bedienung fühlen sich viele Einsteiger schnell überfordert. Dabei kann man sich aber helfen lassen, denn die SEQTRAK-App stellt ein „Dynamic Tutorial“ bereit. Außerdem wird es schon bald eine Fülle an Tutorials auf YouTube geben.
Factory Songs des Yamaha SEQTRAK
Drei der acht Projekt-Speicherplätze des Yamaha SEQTRAK enthalten übrigens Demo-Songs, womit man schon viel ausprobieren und erkunden kann. Sie zeigen allerdings nicht, dass man mit dem Sequenzer auch komplexe polyrhythmische Tracks produzieren kann. Dazu muss man eigentlich nur unterschiedliche Pattern-Längen einstellen. Natürlich kann der Yamaha SEQTRAK per MIDI-Clock auch mit anderen Geräten synchronisiert werden. So kann man beispielsweise leicht ein Setup aus mehreren Synthesizern (Soft- und Hardware) für Jams zusammenstellen.
So klingen die drei offiziellen Yamaha SEQTRAK -Demos.
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Praktische Erfahrungen beim Produzieren mit dem Yamaha SEQTRAK
Das schnelle intuitive Wechseln zwischen sechs Patterns pro Track zeigt sich im Test des Yamaha SEQTRAK als gut gelöst und bringt viel Abwechslung beim Musizieren. Praktisch sind auch die abrufbaren Skalen (Minor, Major, Pentatonic, Dorian etc.) und vor allem der Arpeggiator in Verbindung mit dem inspirierenden Chord Selector, mit dem sich perlende Akkorde und Harmonien einfach realisieren lassen. Wer es mag, sämtliche Patterns eines Grooves auf einen Blick zu haben, wird enttäuscht sein. Der Pattern Editor der Yamaha SEQTRAK-App bietet eine solche Übersicht nicht. Zum Abhören ist der Kopfhörer-Anschluss praktisch, wenn man unterwegs nicht das interne Audio-Interface verwendet. Leider gibt es keinen separaten Audio-Output. Für die meisten User wäre er wohl dringender als der vorhandene Audio-Eingang. Nach der Session stellt man fest: Ein Projekt lässt sich nicht komplett oder spurenweise als Audio- oder MIDI-File exportieren.
Yamaha SEQTRAK Test – so klingt die Groovebox
Der Yamaha SEQTRAK zeigt sich im Test klanglich besser, als man es von einem so günstigen Gerät erwarten würde. Was das konkret bedeutet, zeigen unsere Audiodemos. Dabei gehen wir nacheinander alle elf Spuren der Groovebox durch, erstellen ein kurzes Pattern und wählen einige Sounds aus. Die Audiobeispiele für diesen Test haben wir übrigens mit dem internen USB-Audio-Interface des SEQTRAK aufgenommen. Wie man gleich hört, bietet SEQTRAK musikalisch gut nutzbare Presets, die in gewohnter Workstation-Manier möglichst viele Standardkategorien abdecken. So gibt es nicht nur viele verschiedene Synths, sondern auch akustische Pianos, Gitarren und Streicher oder auch Mallets oder Soundeffekte. Die Presets sind bereits mit individuellen Effekten versehen und liegen meist mixfertig vor.
Drums
Synth1/2 (Sample-ROM)
DX (FM-Synthese)
Sampler (Vocoder Presets)
Praktischer Visualizer der Yamaha SEQTRAK App
Jedes Projekt des Yamaha SEQTRAK lässt sich schließlich noch visualisieren. Dazu bietet die App den sogenannten Visualizer. Er generiert 3D-Objekte und visuelle Effekte, die unmittelbar auf die Musik aus Tracks und Patterns reagieren. Dies ist für eine Live-Perfomance sehr willkommen und macht auch den Release neuer Musikprojekte als Videos in den sozialen Netzwerken spannender. Vorhanden sind dafür eine Menge an Einstellungen. Im AR-Modus kann man sogar 3D-Objekte mit den Kamera-Bildern des Smartphones überlagern.
Die erzeugte Animation lässt sich dann auch als Video aufzeichnen. Bezüglich der Formate ist die App allerdings eingeschränkt. Überraschenderweise wird nicht das für Smartphone praktische 9:16 Bildformat („Handy Hochformat“) unterstützt. Automatisch erstellt die App MP4-Videos im Format 1980×914 Punkten. Das Gute am Visualizer ist seine kinderleichte Bedienung. Man braucht sich nur eines der vielen ansprechenden Presets auszusuchen und mit den Einstellungen herumzuspielen. Im Nu hat man ein Video produziert.
Das folgende Video zeigt, wie das Ganze aussieht: Ein halbes Dutzend Presets (ohne Musik) werden nacheinander abgespielt.
Update-Wünsche für Yamaha SEQTRAK
Zum Zeitpunkt des Tests befand sich der Yamaha SEQTRAK in der OS-Version 1.10 und die App in der Version 1.0. Sicherlich wird Yamaha beide Produkte bald aktualisieren. Hier haben wir auch gleich ein paar Wünsche. Insgesamt sechs Patterns pro Track sind schon gut, in Zukunft dürfen es aber gerne auch doppelt so viele sein. Wer sein Projekt mit einer DAW zu Ende produzieren möchte, wird sich über den Audio- und MIDI-Export einzelner Spuren des Projekts freuen. Der Pattern Editor innerhalb der SEQTRAK App darf auch gerne noch grafisch überarbeitet werden und mehrere Spuren gleichzeitig darstellen. Zu guter Letzt haben wir die klassische Eingabe verschiedener Taktarten vermisst. Anscheinend dreht sich hier alles um den 4/4-Takt?
Yamaha SEQTRAK – das sind die Alternativen
Auch wenn der Yamaha SEQTRAK deutlich günstiger ist als der Teenage Engineering OP-1 field, möchten wir zumindest einen tabellarischen Vergleich mit dem Schweden liefern und auch den direkten Konkurrenten OP-Z berücksichtigen. Mit dem sehr gut verarbeiteten OP-1 field kann man sicherlich am komfortabelsten arbeiten. Nur er bietet überhaupt ein Display. Bei OP-Z und SEQTRAK ist man auf eine App angewiesen. Hinsichtlich der Features sind sie sich nicht so unähnlich. Yamaha hat allerdings viel mehr Erfahrung in der Sample-ROM- und FM-Entwicklung. Der SEQTRAK bietet auch eine deutlich bessere FX-Sektion und kostet einfach noch einen Tick weniger als der OP-Z. Da man beim SEQTRAK sowieso auf ein Tablet oder Smartphone mit Yamaha-App zurückgreifen wird, könnte man auch gleich eine iDAW nehmen. Eine starke Alternative ist beispielsweise die jüngst aktualisierte DAW Korg Gadget 3. Haptischer ist es allerdings mit der Elektron Model:Cycles Groovebox. Allerdings fehlt hier die Möglichkeit, die Musik direkt zu visualisieren.
Die Yamaha SEQTRAK Alternativen im Überblick
Features | Yamaha SEQTRAK | Teenage Engineering OP-1 field | Teenage Engineering OP-Z |
---|---|---|---|
Klangerzeugung | AWM2, FM-Synthese, Sampler | 11 Synthesizer-Engines, Sampler, interne FM-Antenne | 11 Synth-Engines (Bow, Cluster, Uranus, Analog, Organ, EP, Sample etc.) |
Polyphonie | 128 (AWM2) + 8 Stimmen (FM) | 24 Stimmen | 4 Stimmen |
Spuren | 11 | 4 (inkl. Overdubbing) | 16 (davon 8 Instrument Tracks), Sequenzerspuren zur Licht/Grafik-Steuerung |
Effekte | Master, Insert, über 80 FX-Typen | 8 Stereo-Effekte | 2 Master-Effekte |
Sampling | ja, bis zu 500 MB, Sample-Import | ja und Sample-Import, 160 Minuten, 256 MB interner Speicher | ja, Sample-Import |
Maße und Gewicht | 34,3 x 3,8 x 9,7 cm 0,8 kg | 28,8 x 2,9 x 10,2 cm 0,62 kg | 21,25 x 5,75 x 1,0 cm 0,18 kg |
Audio | USB-Audio, Audio-In (3,5 mm) | Audio-Out (3,5 mm Klinke), USB-Audio, Audio-In (3,5 mm) | Audio-Out (3,5 mm), USB-Audio |
Display | nein | ja, hochauflösendes Flush-Display | nein |
Akkulaufzeit | bis zu 3-4 Stunden | bis zu 24 Stunden | bis zu 6 Stunden |
Software | SEQTRAK App (iOS, Win, macOS) | field-kit, Manager-App (iOS, Android, macOS) | OP-Z App (iOS, Android) |
Preids | 399 € | 1,998 € | 489 € |
Bewertung im Test | 4,5 | 4 | 3,5 |
Produkt bei Thomann | Yamaha SEQTRAK kaufen (Affiliate) | Teenage Engineering OP-1 field kaufen (Affiliate) | Teenage Engineering OP-Z kaufen (Affiliate) |
bla sagt:
#1 - 06.03.2024 um 15:48 Uhr
sound ist gut groove gut bedienung horror sound bearbeitung wenig arrangieren ist mist dauert viel zu umsteandlich variationen zu machen kopiren zu wenig patterns sounds anpassen nicht gut moeglich verglichen mit einer esx1 totaler muell zum jammen reichts insgesamt sehr langsamer workflow um richtige tracks zu bauen
bla sagt:
#2 - 06.03.2024 um 15:54 Uhr
sound ist gut groove gut bedienung horror sound bearbeitung wenig arrangieren ist mist dauert viel zu umsteandlich variationen zu machen kopiren zu wenig patterns sounds anpassen nicht gut moeglich verglichen mit einer esx1 totaler muell zum jammen reichts insgesamt sehr langsamer workflow um richtige tracks zu bauen eigene samples in drums oder synth ohne gate trigger sustain also nur attack und release wie bei den drums im sampler mit gate aber nicht melidioes
Alex sagt:
#3 - 28.07.2024 um 09:34 Uhr
Also erlich gesagt, letzte Müll, wir haben schon Juli, kein Update in Sicht, nur die Sounds sind ok.