PRAXIS
Die Box steht, geladen habe ich sie auch, also kann ich sie per Knopfdruck ohne weiteres in Betrieb nehmen. Zunächst möchte ich den generellen Klang der Stagepas 100BTR testen. Also kopple ich das Gerät per Bluetooth mit meinem iPhone und spiele meine Soundcheck-Playlist ab, mit der ich auch auf Konzerten und Festivals die Anlagen auf meine Bedürfnisse anpasse. Dieses lässt sich nur am Ausgabemedium lauter oder leiser stellen. Nicht wie man es vielleicht vermuten würde, direkt an der Box. Das erschwert die Volume-Regelung etwas, da Lautstärkesprünge bei Handys doch meist nicht gerade sensibler Natur sind.
Klang der Yamaha Stagepas 100BTR
Mein erster Höreindruck: Der Sound der Stagepas 100BTR ist recht ausgewogen, wirkt gelegentlich im Bassbereich und in den tiefen Mitten etwas aufgebläht. Dank des Master-EQs lässt sich das schnell beheben, wobei ich schade finde, dass sich die einzelnen Kanäle nicht individuell bedienen lassen.
Trete ich beispielsweise als Solomusiker mit Klampfe und Gesang auf, muss ich also entweder einen der beiden Klangkomponenten in der Bearbeitung priorisieren oder Abstriche machen, um beide einigermaßen in Einklang zu bringen. An dieser Stelle hätte ich mir wenigstens einen Klangregler pro Kanal oder halt die App-Steuerung mit tiefgreifenderen Steuerparametern gewünscht.
Gleichzeitig macht dieses Setup den Aufbau und die Bedienung eines PA-Systems gerade so selbsterklärend, wie es sich viele wünschen werden, die sich gar nicht so sehr für weiteres Sound-Shaping interessieren.
Für dich ausgesucht
Positiv fällt mir weiterhin auf, dass ich die Stagepas 100BTR ordentlich aufdrehen kann, ohne dass sich auffällige Soundartefakte bemerkbar machen, geschweige denn der Klang anfängt zu verzerren. So reicht die kleine Box locker aus, um ohne großes Tam-Tam eine Show in einem kleinen bis mittelgroßen Raum auf die Beine zu stellen:
Musiklehrer, Präsentationen und Vorträge
Auch für Vorträge eignet sich die Box meiner Meinung nach ideal. Meine Stimme bekomme ich laut und deutlich hervorgehoben, indem ich den typisch matschigen Tiefmitten-Bereich meines SM57 anhand des Bassreglers absenke und ein wenig Präsenz hinzufüge.
In deutliche Übersteuerung habe ich mich dabei nicht hereinmanövriert, auch Feedback stellt kein Problem dar, solange ich das Mikrofon nicht gerade bei voller Lautstärke vor die Box halte. Ebenfalls sehr laienfreundlich.
Wer nun statt des verbauten Line-Ins eine aktive DI-Box oder ein Kondensatormikrofon nutzen möchte, der findet bei der Stagepas 100BTR leider keine entsprechende Möglichkeit vor, Phantompower einzuschalten. Schade, auch diese Funktion steht nicht bei den 2023er Stagepas-Modellen zur Seite.
Trotzdem reichen die Anwendungsmöglichkeiten des Kompaktsystems weit. Neben Alleinunterhalter-Auftritten und Uni-Präsentationen kann ich mir die 100BTR vor allem gut bei Musiklehrern oder auch Heimmusikern gut vorstellen, die so einfach fix zwei Instrumente anschließen und bei geringer Lautstärke Hobby und Beruf nachgehen können, ohne dass die Nachbarn wieder genervt um 20 Uhr gegen die Wand bollern. Oder als einfache Delay-Line, die lediglich durchgeschleift an erhöhten Positionen auf Märkten, Demos oder auch in Bars aufgehängt werden kann.
Yamaha Stagepas 100BTR | Yamaha Stagepas 200BTR | Alto Busker | |
Bestückung | 6,5″ Lautsprecher mit 1,4″ Koaxialtreiber | 8″ Lautsprecher mit 1,4″ Koaxialtreiber | 6,5″ Woofer und 1″ Driver |
Watt | 100 Watt (RMS) | 180 Watt (RMS) | 200 Watt (Peak) |
Frequenzbereich | 70 – 20000 Hz | 60 – 20000 Hz | 60 – 20000 |
Gewicht | 5 kg | 13,3 kg | 5,4 kg |
Bluetooth | ja | ja | ja |
Akku | bis zu 6 Std. | bis zu 10 Std. | bis zu 20 Std. |
Output | 120 dB SPL | 125 dB SPL | 103 dB SPL |