Praxis
Papier ist geduldig, daher ist es jetzt Zeit für den Praxistest. Die Yamaha Stagepas 1KmkII zählt nicht zu den Leichtgewichten unter den aktiven Säulensystemen, daher sollten Einzelkämpfer und Solo-Künstler durchaus über das optionale Rollbrett nachdenken. Vor allem wenn man des Öfteren größere Strecken mit der Stagepas in der Hand zum Auftrittsort zurücklegen muss.
Wirklich praktisch ist dagegen die beiliegende Schutzhülle, die zudem direkt die Distanzelemente und Säule beheimatet. Am Venue angekommen, baut man die PA entsprechend zusammen. Gibt es eine Bühne und ein Sitzpublikum, dann reicht es in der Regel aus, den Subwoofer auf der Bühne zu platzieren und nur die Säule zu montieren. Braucht man mehr Höhe, dann greift man auf ein bis zwei Distanzelemente zurück. Somit erweist sich die Stagepas 1KmkII als ein flexibler Dienstleister.
Aufgrund der proprietären Steckverbindung ist es allerdings nicht möglich, die Säule abseits des Subwoofers zu platzieren. Skalierbar ist das System ebenfalls nicht, was aber in dieser Preisklasse auch absolute Seltenheit hat. Das Andocken einer zweiten Schallsäule für mehr Pegel und Reichweite ist jedenfalls nicht vorgesehen. Aber auch so bietet die schlanke Yamaha-PA einen ordentlichen Pegel.
Laut genug?
Ob der maximale Schalldruck für eine Veranstaltung ausreicht, hängt von vielen Faktoren ab und lässt sich generell nur schwer beantworten. Bei der Yamaha Stagepas 1KmkII hätte ich allerdings Bedenken, ob diese für eine Top-40-Band genügend „Drehmoment“ bietet. Ich sehe den Einsatz eher für Sprachbeschallung, Präsentation, Moderation (mit Hilfe des praktischen Ducker-Features), Hintergrundbeschallung und akustische Musik.
Bauartbedingt kommt die Stagepas 1KmkII mit dem typischen Säulensound daher. Dieser klingt aufgeräumt und sowohl im Nah- als auch im Fernfeld stets natürlich und angenehm. Das resultiert aus dem ausschließlichen Einsatz von Breitbändern. Das System ist verzerrungsarm, weil der THD und der typisch aufdringliche Sound eines Kompressionstreiber samt klassischem Hochtonhorn fehlt. Das hat klangliche Vorteile, wirkt gleichzeitig aber etwas leiser als eine Box mit Kompressionstreiber und Horn.
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Ein weiterer Pluspunkt
… ist der integrierte Mixerteil. Der Mixer selbst ist digital, aber alle Bedienelemente sind analog. Daher kommt man sehr schnell zu einem passenden Ergebnis auch ohne App-Unterstützung. Die Ein-Band-EQ-Encoder lassen vermuten, dass man doch in der analogen Bedienung reichlich Kompromisse eingehen muss. Allerdings wird nicht ausschließlich nur eine Frequenz bearbeitet, sondern gleich mehrere. Es handelt sich um Morhping-EQs, die sich als erstaunlich zielführend erweisen.
Auch in Sachen Effekte lässt Yamaha nichts anbrennen und greift auf die Hauseigenen SPX-Algorithmen zurück, die sich im Live-Betrieb bewährt haben. Die App und das simultane Bluetooth Streaming nebst Playlisten-Steuerung funktionieren tadellos und bieten einen deutlichen Mehrwert, der das insgesamt positive Bild der Yamaha-PA entsprechend abrundet.
Yamaha Stagepas 1k mkII -mögliche Alternativen
Das Marktsegment an aktiven Säulen-Lautsprechern ist mittlerweile üppig. Alternativen zur Stagepas 1KmkII lassen sich gleich einige am Markt finden. In puncto Ausstattung befindet sich die Yamaha im gesunden Mittelfeld, das gilt auch für ihr Preisschild. Klar wird, wer auf eine umfangreiche App-Fernsteuerung seines Säulensystems Wert legt, der überscheitet fast immer die Tausend-Euro-Schallmauer.
In einem Punkt kann die Stagepas 1KmkII besonders punkten. Mit ihrer ausgeklügelten Schutzhülle mit Platz für die Schallsäule samt Distanzelementen und dem optionalen Rollbrett bietet die schlanke Japanerin ein erstklassiges Handling, welches ihr Systemgewicht von 23 kg gut handhabbar macht.
Feature | Yamaha Stagepas 1KmkII | JBL EON One Mk2 | HK Polar 10 |
Treiberbestückung Säule | 10 x 1.5“ | 8 x 2“ | 6 x 3/1“ |
Gesamtleistung | 1.100 Watt Peak | 1.500 Watt Peak | 2.000 Watt Peak |
Bluetooth Stream | ja | ja | ja |
Abstrahlung (H x V) in Grad | 170 x 30 | 100 x 50 | 120 x 30 |
App Fernsteuerung | ja | ja | nein |
Max. SPL dB | 125 | 123 | 126 |
Gewicht in kg | 23 kg | 22 kg | 21 kg |
Frequenzgang | 37 Hz – 20 kHz | 37 Hz – 20 kHz | 38 Hz – 20 kHz |
Endkundenpreis | 1.149,– Euro | 1.388,– Euro | 869,– Euro |