Yamaha THR10 Test

PRAXIS
Die Bedienung des THR10 ist wirklich sehr einfach und intuitiv. Vor allem mithilfe des Editors für Mac oder PC muss man sich gar nicht mehr von seiner gewohnten Hörposition beim eventuellen Aufnehmen wegdrehen. Für den Test habe ich den Amp über USB mit meinem Studio Mac verbunden. Als DAW kommt Logic zum Einsatz. Der Amp wird sofort erkannt, nachdem ich alle benötigten Treiber von der Website runtergeladen und installiert habe. Für die Soundbeispiele verwende ich größtenteils die Signale direkt aus dem THR10, ich werde aber auch ein Mikrofon aufbauen, um zu zeigen, wie er im wirklichen Leben klingt. Dafür verwende ich ein Brauner VM1. Als Gitarre dient im übrigen eine Strat mit JB-Humbucker am Steg. Übrigens beziehen sich alle Speaker-Angaben auf die virtuellen Lautsprecherbestückungen im THR10 und nicht auf reale Boxen.
Natürlich ist es unmöglich, innerhalb dieses Tests auf alle Soundmöglichkeiten einzugehen, aber ich denke, die folgenden Beispiele bringen Licht ins Dunkel. Als Erstes geht es natürlich clean zur Sache.

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Clean

Logischerweise kommt hier der Clean Amp zum Einsatz, als Box dient ein American 2×12 Cabinet. Glasklar wandelt der Amp den Hals-Singlecoil mit einer Menge Topend. Der Ton trägt erstaunlich gut und das, obwohl ich keinen weiteren Effekt wie z. B. einen Compressor verwendet habe.

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Custom Class A Combo

Bei diesem Beispiel verwende ich den Crunch Amp mit einer 1×12“ Box und einer Prise Hall (Reverb). Absolut überzeugend. Das Riff besitzt die nötige Transparenz und Direktheit. Der Humbucker am Steg verleiht dem Sound die Mitten, die nicht zu vordergründig sind und im positiven Sinne recht “schmutzig“ klingen.

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British Hi HR Backing

Jetzt ist der Brit Hi Amp an der Reihe. Eine British 4×12“ Box wird emuliert und ein Gate sorgt in den Spielpausen für die nötige Ruhe. Natürlich braucht der Sound einen Humbucker. Das Gate schließt unauffällig, aber effektiv, sehr gut! Ich bin überrascht, wie gut der Amp auch in diesem Zusammenhang klingt.

Audio Samples
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Modern HM Backing

Ich verstärke den Zerrgrad und schalte in den Modern Mode. Dazu passt eine American 4×12 Box meines Erachtens nach am besten. Weil sich bei diesem Level jede Menge überflüssiger Nebengeräusche breitmachen, soll auch hier das Gate die Kontrolle behalten. Der Sound klingt natürlich wesentlich komprimierter und das Mittenbild verschiebt sich in Richtung Keller. Heraus kommt ein moderner, breiter Nu Metal Sound.
Soweit eine kleine Auswahl an Sounds, die direkt in den Rechner gespielt wurden. Aber wie klingt der Amp eigentlich „pur“, also über seine eigenen Speaker und mit einem Mikro abgenommen?

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Classic Rock

Als Amp verwende ich den Brit Hi, als Box eine British 2×12 und ein Gate sorgt für die kleine Ruhe zwischendurch. Das klingt beim besten Willen nicht nach den gerade einmal 300 Euro, die man im Moment für diesen Combo auf die Theke legen muss. Tatsächlich überzeugt er auf ganzer Linie, setzt sich schön bissig in Szene und erzeugt eine überraschend hohe Lautstärke, wenn der Guitar Out weit aufgedreht wird.

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Solo Lead Delay Strat Neck Humb

Für dieses Beispiel habe ich dem Crunch Amp eine virtuelle 2×12“ Box angehängt. Als Effekt kommt diesmal ein Delay zu Einsatz und die Strat füttert den Amp mit dem Hals-PU. Der Sound klingt wirklich amtlich und macht eine ganze Menge Spaß. Ich kann gar nicht glauben, dass diese zwei kleinen Lautsprechern einen solchen Gitarrensound an die frische Luft setzen können!
Als letztes Mikrofonbeispiel schalte ich den Phaser ein. Auch hier verwende ich den Crunch Sound, aber diesmal mit einer britischen 4×12“ Box.

Audio Samples
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Phaser

Zum Testen der Effekte füttere ich meinen Rechner mit dem USB-Signal des THR 10. Ein punktiertes Achtel-Delay macht den Anfang. Das Amp-Modell ist Crunch (für einen Hauch von Schmutz) mit einer 2×12“ Box. Der leichte Chorus, den ich vorgeschaltet habe, soll das Signal unmerklich modulieren. Ach ja, ein wenig Hall ist auch dabei, aber wirklich nur ein Hauch.
Weiter geht es mit dem Tremolo. Auch hier verwende ich den Crunch Amp, eine 2×12“ Box, natürlich das Tremolo und ein wenig Hall.

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Vintage Tremolo Strat Neck

Und zum Schluss der Flanger. Die Signalkette sieht folgendermaßen aus: Brit Hi, British 4×12“, Gate, Flanger.

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Jet Flange

Alle Effekte klingen erwartungsgemäß gut und erfüllen ihren Zweck souverän. Die eingebauten Effekte sollten einen Großteil an Gitarrensounds abdecken. Und bevor ich es vergesse: Selbst das Kopfhörersignal klingt absolut amtlich!

Yamaha_THR10_010FIN
Kommentieren
Profilbild von Guido

Guido sagt:

#1 - 29.03.2012 um 13:14 Uhr

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Also, anhand dieser Soundproben würde ich mir den Amp sicher nicht kaufen. Ich habe selten etwas schlechteres gehört!!!

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SixPence sagt:

#2 - 02.04.2012 um 01:51 Uhr

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Hallo,
also ich muss jetzt einmal eine Lanze für diesen Amp brechen ...Ich babe den THR10 jetzt seit einer Woche und muss sagen, ich habe als "all in one" noch keinen vergleichbaren Amp für Home bzw. Funsessions weder gesehen noch gehört.
Wenn jemand mit einem Röhrenamp umgehen kann, dann macht der kleine THR10 genauso Freude denn die Sounds die er produziert sind wirklich amtlich. Und wenn jemand an seinem PC die Boxen richtig eingestellt hat, dann sind diese Sounds von dem Test auch nicht von schlechten Eltern.Zudem kann man die Sounds nach eigenen Vorlieben mit der THR-Software anpassen.Mein Tipp ... Kaufen ... ist jeden Cent wert!

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Dave sagt:

#3 - 25.04.2012 um 12:36 Uhr

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aber der Sound im Beispiel ist echt grottig, für einen Experten für Gitarrenaufnahmen lausig...

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BonedoMalte sagt:

#4 - 25.04.2012 um 14:11 Uhr

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Hey Dave. Wie im Text steht, hat Bassel den Amp direkt an den Computer angeschlossen um diese entscheidende Funktion vom Sound her abzubilden. Natürlich fehlt dann der für Gitarren-Aufnahmen wichtige Raum. Die Audio-Beispiele musst du natürlich unter der Vorraussetzung betrachten.
Danke für das Feedback!

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Lars E. sagt:

#5 - 17.01.2013 um 19:23 Uhr

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wenn das hilft... so klingt der toaster im normal-gebrauch :-) https://www.youtube.com/wat...

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Reivax sagt:

#6 - 03.02.2019 um 09:00 Uhr

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Kauf Dir eine akustische Gitarre, mann.

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AR sagt:

#7 - 29.12.2019 um 20:36 Uhr

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Die meisten hier sind wohl Vollprofis, mit jahrelanger Studio/Bühnenerfahrung und haben schon alle großen Amps im Studio und auf der Bühne mehere 100 Stunden unter allen Bedingungen gespielt.
Yamaha hat nie gesagt, dass es ein toller Studio/Bühnenamp sei. Es ist aber ein sehr guter modeling Amp, der alle wichtigen Amps, vor allem auf Kopfhörer (Kingston Hyper X Cloud Revolver) sehr gut darstellt und durchaus Freude macht, den man dazu auch an den PC anschließen und fein abstimmen kann, oder gar gespieltes direkt am PC in Studioqualität aufnehmen kann.
Den THR10 habe ich gute 10 Stunden über die Kopfhörer im JustMusic abgespielt und im Frühling 20 kommt er in mein Haus.

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