Yamaha Tour Custom Standard Drumset Test

Neben den bekannten Serien Recording Custom und Stage Custom taucht die Tour Custom Linie immer mal wieder in Yamahas Produkthistorie auf. Die aktuelle Auflage mit Ahornkesseln, konzipiert für den anspruchsvollen Working Drummer, haben wir heute auf den Prüfstand gehievt. 

Yamaha_Tour_Custom
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Auffällig ist, dass die Serie wesentlich günstiger als Yamahas Top-Linien Recording und Hybrid Maple zu haben ist, das vorliegende Shellset kostet aktuell nur 1499 Euro. Das liegt unter anderem daran, dass die Tour Custom Serie nicht im Stammwerk in China, sondern im Auftrag Yamahas in Taiwan gefertigt wird. 

Details

Eine Mischung aus klassischen und modernen Größen

Wir haben zum Test die Standard-Ausführung bekommen, diese besteht aus einer 22“ x 16“ großen Bass Drum, zwei Toms in 10“ x 07“ und 12“ x 08“, die mittels eines Doppel-Tomhalters auf der Bass Drum befestigt werden, und einem Floor Tom in 16“ x 15“. Neben dem Tomhalter gibt es noch drei Floortom-Beine und einen Stimmschlüssel als Zubehör im Paket.

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Mehr Informationen

Die Kessel und Spannreifen der Bass Drum sind sehr ansprechend in einem matten Schwarzton namens Licorice lackiert, der gleichzeitig schlicht und edel wirkt. Die Oberfläche ist allerdings relativ anfällig für Fingerabdrücke, was sich nach dem ersten Hantieren auf dem Fotohintergrund zeigt. Die Ahornkessel sind sechslagig und 5,6 Millimeter stark, also relativ dünn. Alle Kessel sind plan, perfekt rund und haben ein leichtes Untermaß, sodass die Felle ohne Probleme ihren Platz auf der Gratung finden. Diese fällt nach einem leichten Gegenschnitt im 45-Grad-Winkel ins Innere ab.
Bei der Befellung des Tour Custom setzt Yamaha auf amtliche Remo USA Felle, hier wird also von Herstellerseite nicht gespart. Klare, einlagige Ambassador Felle sind für die Toms im Paket, für die Bass Drum ist ein weißes sowie auf der Vorderseite ein klares Powerstroke 3 Fell vorgesehen.

Fotostrecke: 5 Bilder Sieht schick aus, wenn es erst einmal zusammengebaut ist.

Die Hardware besteht aus einer Mischung aus bekannten Yamaha Parts wie den Y.E.S.S. Tomhalterungen und dem dazugehörigen Doppel-Tomhalter mit Kugelgelenken. Auch die Form der Einzelspannböckchen und Floor Tom Brackets kennt man von vielen anderen Yamaha Produktlinien. Aus der Reihe tanzen die Spannreifen auf den Toms, die Inverse Dyna Hoops. Hierbei handelt es sich um 2,3 Millimeter starke Stahlspannreifen, die auf der oberen Kante im Stil von Vintage Drums nach innen gebogen sind. 

Fotostrecke: 6 Bilder Ein alter Bekannter: der Tomhalter…

Wird auch irgendwo gespart?

Bis jetzt macht das Set einen absolut amtlichen, professionellen Eindruck. Wenn man die ganz starke Brille aufsetzt, fallen aber doch ein paar Kleinigkeiten ins Auge, die den etwas günstigeren Preis begründen könnten. Das gesamte Set kommt zum Beispiel in einem einzigen, 30 Kilogramm schweren Karton ins Haus. Hier wird der Versand auf den letzten Millimeter optimiert und dem Käufer – vorausgesetzt, der freundliche Drumshop hat den Zusammenbau nicht übernommen – ordentlich Bastelei aufgebürdet. Auspacken und lostrommeln ist also nicht. Zwei Details sind zudem etwas preisgünstiger gelöst. Die Brackets der Floor Toms funktionieren nach dem etwas eingestaubten „Schraube dreht direkt auf Bein“-Prinzip, welches man eher bei sehr günstigen Sets antrifft. Zudem lassen sich die Spitzen der Bassdrum-Füße nicht von Dorn auf Gummi umstellen. Hier gilt es also beim Hantieren auf sensiblen Holzfußböden immer aufzupassen. Und was beim Zusammenbau unseres Testsets noch zutage tritt, ist der Fakt, dass nahezu sämtliche Spannschrauben der Bass Drum extrem hakelig in den Gewinden laufen. Mit dem Stimmschlüssel ist es regelrecht mühsam, mit einem Akkuschrauber und Drillbit geht es etwas besser.

Fotostrecke: 2 Bilder Sind immer ausgefahren: die Dornen an den Bassdrum-Füßen

Eine passende Snare war zum Zeitpunkt des Tests noch nicht als Testware verfügbar, inzwischen gibt es sie im Handel, und wir werden den Test der Tour Custom Snares in naher Zukunft nachreichen. Deshalb war Yamaha so freundlich, uns eine 13“ x 6,5“ große Recording Snare mit Messingkessel zu schicken, die ihr auch in den Soundfiles hören könnt. Wenn ihr mehr Infos zu den Metall-Snares der Recording Serie sucht, schaut doch bitte hier in unserem Testbericht nach. So, jetzt aber auf in die Praxis.

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