Zaor hat sich als Hersteller bezahlbarer Audio-Möbel einen Namen gemacht. Neben Produktionstischen und Racks (wie dem getesteten Zaor Miza) werden auch separate Lautsprecherstative oft benötigt.
Dieser Test behandelt den Zaor Miza V42, auch V36, die sich nur in ihrer Bauhöhe unterscheiden: Feste 107,1 Zentimeter bieten die V42, die uns zum Test zur Verfügung standen, die Miza V36 sind mit 92 Zentimetern etwas kleiner.
Details & Praxis
Zaor Miza V36 und Miza V42 bestehen aus je fünf mit Melamin beschichteten Spanplatten, die unmontiert in einem kompakten Paket ankommen. Zwei werden ineinander geschoben, die dritte bildet die frontseitige Verblendung. Das ist die, die das große Zaor-Logo trägt und eine weiße Lichtkante aufweist. Eine Sandbefüllung ist nicht vorgesehen, mit über zehn Kilogramm Eigengewicht pro Stativ erscheint das aber nicht so problematisch wie bei den tendenziell fragileren, preiswerteren Metallstativen, die im Handel erhältlich sind.
Der Fuß ist quadratisch und kann mit vier Schrauben auf nicht ganz planen Untergründen nivelliert werden. 30 mal 30 Zentimeter misst das Fußteil sowohl bei Zaor Miza V36 als auch bei Zaor Miza V42, genauso wie die Standfläche für den Speaker. Mit 27 mal 27 Zentimetern etwas kleiner ist die leicht elastische und entkoppelnde Auflagefläche, die es erlaubt, Monitore ohne eigene Füße oder Entkopplungsmechanismen einfach hinzustellen. Bis zu 40 Kilogramm Gewicht sollen die Miza V36 und V42 tragen können. Also ist es zulässig, den Zaors nicht nur eine KH310, sonden sogar eine 35 Kilogramm schwere Neumann KH420 anzuvertrauen.
Für dich ausgesucht
Die Materialien machen einen einfachen Eindruck. So ist der Pressspan nicht sonderlich kompakt und hart, sondern erinnert an jenen, der von schwedischen Möbelhäusern in den preiswertesten Regalen verwendet wird. Beim schnell vonstatten gehenden Aufbau strafte beim Testmodell eine Gewindeaufnahme eine nicht ganz plan sitzende Schraube dadurch ab, dass ein Stück Melamin rissig wurde und bei weiterer schräger Belastung wohl hätte herausbrechen können. Auch die Klebekanten sind unter handwerklichem Mindeststandard zu verbuchen. Aber wer in Anbetracht des Preises hier feinste Zimmermanntechnik erwartet, hat wohl etwas nicht verstanden. Bedenkt man, dass die Zaor Miza zumindest in der Audiotechnik üblicherweise hinter einem Arbeitstisch stehen werden, ist aber alles ok. Im Rampenlicht eines HiFi-Hörzimmers sieht das dann sicher etwas anders aus.
Sowohl auf geklebtem als auch schwimmendem Parkettboden, auf Teppich wie auf Stein stehen die Mizas auch mit leichten Lautsprechern sehr stabil. Die Grundfläche ist recht groß, so dass bei vielen Nahfeld-Studiomonitoren links und rechts der Speaker ein wenig Platz bleiben wird. Kleine Speaker wie Neumann KH120 oder Genelec 8020, sehen geradezu verloren aus.
Auch wenn das System äußerst einfach ist, funktioniert die dicke Isolierung auf der Stellfläche der Zaor Miza ganz ordentlich: Die Übertragung von tiefen Spektralanteilen auf die Stative und den Boden war deutlich geringer als beispielsweise bei normalen Möbelstücken.
Fazit
Mit Zaor Miza V36 und Miza V42 sind Lautsprecherständer erhältlich, die deutlich standfester sind als die meisten Metallstative. Zudem sehen sie hochwertiger aus. Man kann die Stative schnell zusammenbauen, sie einfach zu bewegen und besitzen eine gut entkoppelnde, gummierte Auflagefläche. Das alles gibt es zum verhältnismäßig kleinen Preis – der es allerdings natürlich nicht erlaubt, höchste Verarbeitungsqualität und beste Materialien zu erwarten.
- günstig
- große Auflagefläche
- stabiler Stand, hohe Belastbarkeit
- einfacher Zusammenbau
- recht einfache Material- und Verarbeitungsqualität
- Lautsprecherständer
- Höhe V42: 107,1 cm
- Höhe V36: 92 cm
- Grundfläche: 30 x 30 cm
- Material: Spanplatte, melaminbeschichtet
- Gewicht: 21 kg/Stück
- max. Belastbarkeit: 40 kg/Stück
- gummierte Auflage
- verstellbare Füße
- Preis Zaor Miza V42: € 155,–/Paar (Straßenpreis am 2.8.2020)
- Preis Zaor Miza V36: € 135,–/Paar (Straßenpreis am 2.8.2020)
Matthis Schvartz sagt:
#1 - 04.08.2020 um 06:38 Uhr
Ich verstehe nicht warum so viele Monitorständer nicht höhenverstellbar sind. Aufstellungssituationen sind so unterschiedlich. Wieso ist das nicht Standard?
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#1.1 - 04.08.2020 um 06:56 Uhr
Hallo Matthis,ich denke, das wird man einfach mit ökonomischen Gründen erklären können. Für einen geringen Preis ist Höhenverstellung nicht so durchführbar, dass die Konstruktion auch stabil genug ist (und "nichts klappert"). Von Zaor beispielsweise gibt es auch höhenverstellbare (https://www.thomann.de/de/z... beispielsweise), aber eben nicht für diesen Preis. Aber es stimmt: Ideal ist es, sehr genau ausrichten zu können.Beste Grüße
Nick
Antwort auf #1 von Matthis Schvartz
Melden Empfehlen Empfehlung entfernen