Praxis
Grundsätzlich „bespielt“ man den Controller mit beiden Händen durch Annäherung und Entfernung von den Sensoren. Und zwar in einer seitlichen nach oben gehenden Achse, links und rechts von der Basis und in einem Bereich von ca. 4 bis 40 cm (von den Sensoren aus). Beide Seiten liefern unabhängig voneinander entsprechende Abstandsinformationen, die von der Firmware des Altura (diese ist übrigens Open-Source und kann bei Bedarf selber modifiziert werden) in Midi-Daten umgewandelt wird.
Grundsätzliches Prinzip dabei: Die rechte Seite liefert Noteninformationen (Note-On/Off und Tonhöhe), die linke kontinuierliche Parameter. Für jede Seite lassen sich mit den Potentiometern auf der Frontplatte unterschiedliche Wertebereiche festlegen. Links sind dies: Werte (nah/fern) und Funktion. Mit den beiden Potis „Near/Far“ lege ich also fest, welcher der maximale und minimale CC-Wert ist, den der Altura sendet. Mit Funktion bestimmt man dann, welcher Controller-Wert gesendet werden so. Zur Auswahl stehen:
Mit den vier rechts gelegenen Potis legt der Luftmusikant dann den Grundton fest (Key), wählt aus einer von zwölf Skalen (Scale), und bestimmt die Oktavbreite (Octave near/far) im Bereich von eins bis acht (!). Durch Umkehren der Werte invertiert sich auch die Skala (nah = tief und umgekehrt). Dabei erweist sich das lediglich dreistellige Display als erstaunlich informativ, denn es zeigt beim Einstellen sowohl den Grundton, die gewählte Skala und ihre Oktavbreite, wie auch den aktuellen Modus an. Beim Spielen visualisiert es ferner den aktuellen CC-Wert des linken Sensors. Zeppelin Design Labs haben auf ihrem Youtube-Kanal ein sehr anschauliches Video veröffentlicht, wo die verschiedenen Funktionen deutlich werden.
Video Zeppelin Design Labs
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Mehr InformationenIn der Praxis sollte man sich allerdings nicht dem Wunsch hingeben, über acht Oktaven hinweg präzise Noten ansteuern zu können. Selbst bei nur einer Oktave „springt“ der Sensor oft zwischen zwei Noten hin und her. Allzu große „Hibbeligkeit“ kann man durch eine Absenkung der Auslese-Rate des rechten Sensors zwar ein kleines bisschen entgegentreten, so „geschmeidig“ wie bei einem analogen Theremin wird es dadurch allerdings nicht. Klar, denn man arbeitet hier ja immer mit eindeutigen Noten, die jeweils neu angeschlagen werden (Note On-Befehl) und nicht mit einem kontinuierlichen Legato, wie beim Vorbild. Für authentische Ergebnisse empfiehlt es sich deshalb am angesteuerten Midi-Klangerzeuger einen monophonen Sound einzustellen, der bestenfalls mit einer langen Glide-Zeit ausgestattet ist.
Hier der Versuch eine Oktave gleichmäßig durchzuspielen – man hört, wo die Abstandserkennung Unsicherheiten zeigt:
In einem zweiten Versuch nehme ich mit der linken Hand noch eine Modulation des Filters hinzu. Auch hier hört man deutlich, dass es zu Sprüngen kommt.
Etwas eleganter wird die Sache, wenn man das Altura in den X/Y-Controller-Modus schaltet und beide Sensorseiten als Midi-Controller für ein Filter (Frequenz und Resonanz) nutzt, da hier Sprünge nicht so deutlich hörbar sind – präzise ist das allerdings immer noch nicht:
Richtig Spaß macht das Altura Theremin hingegen, wenn man es gewissermaßen als Luftharfe einsetzt: Man also einen polyphonen Sound mit langem Release einstellt und diesen dann mit einem großen Oktavumfang und einer passenden Skala (beispielsweise pentatonisch oder äolisch) spielt.
Martin Trischler sagt:
#1 - 20.04.2018 um 08:48 Uhr
Das theremini könnte man schon erwähnen. Kostet momentan nur 330€.