So klingt der Zildjian Alchem-E Perfect Tune Kopfhörer
Wie so oft bei Geräten mit Bluetooth, benötigt auch der Alchem-E zuweilen etwas Geduld. Nach dem Herunterladen der App möchte diese zunächst keinen Kopfhörer finden, anschließend wiederholt sich das mit meinem iPhone 11. Irgendwann funktioniert alles, der „Perfect Tune“-Prozess kann nun gestartet werden. Er entspricht vom Ablauf – und in meinem Fall auch vom Ergebnis her – jenem bei HNO-Ärzten. Pieptöne unterschiedlicher Frequenzen werden langsam lauter, durch Drücken einer Taste in der App erkennt das Gerät Eigenheiten am Gehör des Nutzers, in meinem Fall die Drummer-typische Senke im Präsenzbereich. Anschließend bietet die App einen korrigierten Frequenzgang an. Der liefert dort mehr Lautstärke und addiert gleichzeitig noch ordentlich Bass. Da dieser schon im Naturzustand des Hörers stark betont wird, verzichte ich erst einmal auf die „Korrektur“. Etwas nervig: Nach der Installation eines Updates muss der Hörtest noch einmal wiederholt werden.
Der normale Klang des Hörers ist transparent und detailliert und dürfte besonders auf jüngere Musikkonsumenten einen beeindruckenderen Effekt haben als mein DT770. Wer etwas genauer hinhört, erkennt, dass der Alchem-E mit kleinen psychoakustischen Tricks arbeitet. Neben den deutlich überbetonten Bässen wirken auch die oberen Mitten und der Air-Bereich etwas angehoben. All das sorgt für ordentlichen Hörspaß. Die verschiedenen Profile greifen teils drastisch in die Frequenzverläufe ein, wer stilistisch gemischte Playlisten hört, sollte eher bei „flat“ bleiben.
Wie verhält sich der Kopfhörer am Schlagzeug?
Nun geht es ans Drumset. Hier interessieren mich natürlich auch die Gehörschutzfähigkeiten und das, was das Noise Canceling vom Schlagzeug übrig lässt. Als reiner Gehörschutz liefert der Hörer den typischen, mittig-komprimierten Sound, welcher durchaus inspirierend sein kann. Aktiviert man jedoch das Noise Canceling, werden in der zweiten Stufe große Teile des Bass-Signals entzogen, was jedoch für das analytische Üben vorteilhaft ist. Als Recording-Kopfhörer macht der Alchem-E ebenfalls eine gute Figur, hier sollte man bei aktiviertem Noise Canceling keinen besonders natürlichen Sound erwarten, das System erzeugt manchmal seltsame Phasenverschiebungen. Ohne gefällt mir das Ergebnis aber durchaus gut. Als eher mäßig ist die Qualität des verbauten Mikros einzustufen. Wer also häufig spielt oder telefoniert, sollte sich nach Alternativen umsehen.
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Der Tragekomfort ist gut, Menschen mit sehr großen Ohren könnten jedoch Einbußen beim Langzeitkomfort verspüren. Mir selbst gefallen Hörer mit größeren Polstern noch etwas besser, weil sich der Druck auf eine größere Fläche verteilt. Aber das ist sicherlich auch Geschmacksache, insgesamt lässt es sich mit dem Zildjian gut aushalten.