Zildjian Avedis Professional Pro Test

DETAILS

Hier zucken einem schon beim Blick auf den Karton nervös die Handgelenke und das Herz klopft im 5/7-Takt. Denn die Truppe im Zildjian Avedis Professional Pro Set ist wohl bekannt: 14″ Avedis New Beat Hi-Hat, 16″ und 18″ Avedis Medium Thin Crash sowie das 21″ Avedis Sweet Ride. Ein wahres Who-is-who der Zildjian-Topliga. Die Becken kommen verpackt in einem geschmackvoll designten, überwiegend schwarzen Karton. Und nach dem Öffnen schießt einem die nächste Überraschung ins Auge: Keinerlei Plastik oder Luftpolster-Firlefanz, denn die Becken sind (jeweils in eigenen Plastiktüten) sicher in einer soliden 22“ Zildjian Beckentasche verstaut. Clever gelöst!

Mit den beiden Kleinsten aus dem Set hält man echten Kult in den Händen, denn bereits 1960 wurde die 14“ New Beat Hi-Hat zum ersten Mal vorgestellt. Mit einem etwas leichteren Top-Becken (1150 g) und schwerem Bottom-Becken (1500 g) wurde diese Hi-Hat mit dem klaren „Chick“-Sound seinerzeit über Nacht zum Standardequipment und „Must-Have“ für alle Schlagzeuger. Der exzellente Ruf hat sich bis heute gehalten. Die HH-Becken sind auf den ersten Blick gut verarbeitet und in sehr feinem Rillenabstand (dezent unregelmäßig in ihrer Tiefe und Breite) abgedreht. Ebenso dezent ist die sehr dicht liegende Hämmerung, die nur in einem gewissen Lichteinfall zu erkennen ist.
Die Wölbung von Top und Bottom ist recht flach. Der erste allgemeine Eindruck stimmt! Jedoch sind auf den zweiten Blick kleine Fehler zu erkennen: Das Top-Becken ist unmittelbar um das Kuppenloch unordentlich abgedreht und hat gut sichtbare Schürfungen. Die Kuppe des Bottoms hat innen außerdem zwei zu tief abgedrehte Rillen. Beide Becken haben jeweils etwas fransig gebohrte Löcher. Klanglich dürfte momentan noch nichts zu bemängeln sein, jedoch hat man hier an den Becken schon diverse (sichtbare) Schwachpunkte, die je nach Beanspruchung zur Bruchstelle werden können.

Das 1150 Gramm schwere 16“ Avedis Medium Crash ist mittelstark gewölbt und innerhalb der letzten 2 cm am Rand ungehämmert. Die Unterseite ist von ein paar Macken gezeichnet, die sich teils entlang- und teilweise senkrecht zur Abdrehrichtung verteilen. Hierbei handelt es sich um Unregelmäßigkeiten der verarbeiteten Bronze, die beim gießen des Beckenrohlings entstanden sind. Deutlich springt auch die Rückseite der Kuppe ins Auge, wo kleine ruppig abgedrehte Furchen erkennbar sind. Auch das Loch ist etwas fransig.

Zildjian_Avedis_Ride

Das 18“ Medium Thin Crash ist stark gewölbt. Ebenso wie sein kleiner Bruder ist das Becken fein abgedreht und in den letzten beiden Zentimetern ungehämmert, jedoch leider in einigen kleinen Details genauso stiefmütterlich verarbeitet worden. Der Body des 1600 Gramm schweren Beckens weist kleine Macken auf, aber wenigstens ist das Loch auf der Kuppe zufriedenstellend gebohrt. Hätte Chiappini höchstpersönlich mit seinen strengen Augen diese Becken auf dem Tisch gehabt, hätten sie wohl den Weg zurück in die Gießerei genommen.

Letzte Gesichtskontrolle durchläuft das 21“ Sweet Ride. Das gute Stück bringt satte 2,4 Kilogramm auf die Waage, präsentiert sich in mittelflacher Wölbung und hoher Glocke, die im Durchmesser etwa 14 cm misst. Abgesehen von einem leicht fransigen Kuppenloch, macht dieses Becken mit Abstand die beste Figur und kann in Sachen Verarbeitung, Optik und Beschaffenheit den Pokal abstauben. Alle fünf Becken sind aus Bronze (die genaue Zusammensetzung ist bei allen Zildjian Becken streng geheim) und kommen im Regular Finish – glänzen also leicht matt. Soweit die Details. Chiappini, lass mal hören wie sie klingen…

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