Seit ihrer Vorstellung im Jahr 2018 haben sich Zildjian’s Becken der K Sweet Collection zu einer der beliebtesten Serien im Portfolio der Marke entwickelt. Das dürfte nicht nur am Hunger der Trommlerschaft nach neuen Sounds liegen, sondern auch daran, dass es sich bei den Teilen um wirklich ausgewogene und zeitgemäße Vertreter ihrer Zunft handelt. Allerdings gibt es bei der Sache einen Haken.
Becken der Oberklasse kosten nämlich eine gute Stange Geld und wer tatsächlich so überzeugt von einer Serie ist, dass er ein ganzes Set haben möchte, muss mit schmerzhaften Löchern im Portemonnaie kalkulieren. Aus diesem Grunde bieten viele Hersteller sogenannte Bundles an – in der Fabrik selektierte Becken, welche dann zum vergünstigten Preis als Set verkauft werden. Das hat Zildjian mit unserem heutigen Testkandidaten, dem K Sweet Cymbal Pack, ebenfalls gemacht. Während das enthaltene 21er Ride und die 15er Hi-Hats schon Bestandteil des ersten K Sweet Tests waren, kommen die beiden Crashes der Größen 17 und 19 Zoll zum ersten Mal ins Teststudio. Wie das Ensemble klingt, lest ihr auf den folgenden Zeilen.
Details & Praxis
„Krumme“ Größen
Für das Cymbal Pack hat Zildjian jene Größen der K Sweet Reihe kombiniert, die sich bisher am besten verkauft haben. Im eigens designten Karton finde ich vier Instrumente ausschließlich „krummer“ Größen, ein 21er Ridebecken, zwei Crashes in 17 und 19 Zoll sowie eine 15er Hi-Hat. Ich gehe kurz in mich und stelle fest, dass dies tatsächlich auch meine Wunschgrößen gewesen wären, hätte ich mir blind meine Favoriten aussuchen dürfen. Naja, es hätte vielleicht auch das 23er Ride sein können. Da ich die Serie im ersten Test schon ausführlich beschrieben habe, werde ich die Details hier etwas kompakter halten.
Dunkle Kuppen bei den Crashes und der Hi-Hat
Das auffälligste Merkmal der K Sweet Crashbecken und der Hi-Hats sind die ungehämmerten, beidseitig roh belassenen Kuppen. Im Falle der Crashes handelt es sich hier um ziemlich große Exemplare, welche klanglich und optisch mit den als „Extra Thin“ bezeichneten Profilen kontrastieren. Meine Waage zeigt 1180 Gramm für das 17er und 1480 Gramm für das 19er an. Die typische, zwar computergesteuerte, aber unregelmäßig gesetzte K-Hämmerung und die feinen Rillen des Abdrehmusters dürften Kennern der Serie bekannt vorkommen.
Während die Auffälligkeit der Crashes und Hi-Hats sich in ihren rohen Kuppen manifestiert, besitzt auch das Ride eine Eigenart: Es verfügt über eine abgedrehte Kuppe und ist damit optisch zunächst kaum vom regulären K Ride ohne Namenszusatz zu unterscheiden. Mit der Stärke Medium Thin ist es jedoch etwas dünner gehalten. 2420 Gramm bestätigen die Gewichtskategorie.
Bei den Hi-Hats kombiniert Zildjian ein wirklich schweres Bottom mit einem deutlich leichteren Top-Becken. Hier zeigt die Waage 1120 zu 1600 Gramm an, womit sie etwas weniger wiegt als das 2018 getestete Einzelmodell. In Sachen Verarbeitung ist allen Instrumenten nichts vorzuwerfen, alle Bearbeitungsschritte wurden sauber ausgeführt.
Für dich ausgesucht
Das K Sweet Cymbal Pack ist harmonisch abgestimmt
Wie erwartet, liefern die K Sweet Becken auch im Paket sehr gute Sounds. Allen Typen gemein ist ihre schnelle Ansprache und die gute Dynamik. Das große 19er Crash klingt breit und offen, besitzt dabei aber weder trashige noch glockige Klanganteile. Beim 17er ist naturgemäß weniger Körper vorhanden, es eignet sich dafür umso besser für schnelle Akzente, die nicht zuviel Raum beanspruchen. Ein persönlicher Favorit bleibt die 15er Hi-Hat, die mit einer Mischung aus punktgenauer Definition und großen, hoch aufgelösten Aufziehern einfach sehr ausgewogen klingt. Wo Versionen mit beidseitig dünnen Becken manchmal etwas schlapp bei getretenen Figuren oder härteter Gangart wirken, bleibt die K Sweet fokussiert, ohne mit schrillen Obertönen zu nerven.
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Mehr InformationenDasselbe gilt auch für das Ridebecken. Wem ein Avedis Sweet Ride zu aufdringlich klingt und ein sehr dünnes Jazz-Modell zu verwaschen, könnte hier einen guten Kompromis finden. Mit seiner großen Kuppe liefert das Becken einen klaren Ton, gongig oder harsch wird es jedoch nie. Mit einem dünneren Maple-Stock läßt sich außerdem überzeugend Swing spielen, ohne dass man das Gefühl bekommt, mit dem falschen Ride angetreten zu sein. Hier könnt ihr euch die Soundfiles anhören: