Zildjian S Dark Cymbal Pack Test 

Becken mit dunkler, unbehandelter Oberfläche gab es vor ein paar Jahren nur als Nischenmodelle, meistens angesiedelt in den Oberklassen der Hersteller. Dies hat sich jedoch geändert, der trockene Sound und erdige Look zieht vermehrt in die Mittelklasse ein. Firmen wie Istanbul Agop mit ihren Xist Dry Dark und Meinl mit den Classics Custom Dark Cymbals haben vorgelegt, jetzt zieht Zildjian nach. S Dark heißen die neuen Instrumente und sie basieren auf der bekannten S Family Reihe, der man auch schon einige Effektbecken spendiert hat. 

S wird dunkel: Der Inhalt des Zildjian S Dark Cymbal Pack.
S wird dunkel: Der Inhalt des Zildjian S Dark Cymbal Pack.

Zildjian S Dark Cymbal Pack – Das Wichtigste in Kürze

  • Becken aus B12-Bronzelegierung
  • Dunkle Oberflächenbearbeitung
  • Zusätzliche, tiefe Hämmerung
  • Hergestellt in den USA

Zunächst bietet Zildjian die S Dark Becken nur als fertig konfektioniertes Beckenset an, enthalten sind die Standardmodelle 14“ Hi-Hat, 20“ Ride sowie zwei Crashes in 16“ und 18“. In Sachen Bearbeitung hat sich dafür aber umso mehr getan, denn statt des glänzenden Brilliant-Looks der bisherigen S Family Becken sind die Oberflächen hier schwarz. Aber auch die Hämmerung wurde stark modifiziert. Wie das Zildjian S Dark Cymbal Pack damit klingt und für wen es interessant ist, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.

S Dark: B12-Bronze trifft auf auffällige Optik

Wie bei den meisten Herstellern üblich, kommen die Instrumente des S Dark Cymbal Sets in einem stabilen Karton, welcher dafür sorgt, dass die passend selektierten Becken auch gemeinsam zum Drummer kommen. Ich finde eine 14“ Hi-Hat, 16“ und 18“ Crashbecken sowie ein 20“ Ridebecken darin, welche übrigens aktuell auch die einzigen Vertreter der S Dark Serie sind. Einzeln sind sie nicht erhältlich. Man darf aber annehmen, dass Zildjian das Angebot bei entsprechender Beliebtheit noch erweitern wird. Wie die regulären S Family Modelle, sind auch auch unsere Testobjekte aus fertigen B12-Bronzeblechen gefertigt, welche ausgeschnitten und anschließend maschinell weiter bearbeitet werden.

Alle Becken besitzen ein beidseitiges Abdrehmuster und eine gleichmäßige, sich zu den Rändern hin vergrößernde Hämmerung. Auch die Formgebung und die Gewichte entsprechen denen der glänzenden Geschwistermodelle. Meine Waage misst 1030 und 1330 Gramm für die beiden Crashes, 2420 Gramm beim Ride und 970 (Top) auf 1340 Gramm (Bottom) für die Hi-Hat. Wir haben es also nicht mit ausgemachten Leichtgewichten zu tun, die Crashes würde ich der Medium Thin- und das Ride einer gesunden Medium-Kategorie zuordnen.

S Dark Box
Fotostrecke: 5 Bilder Der Zildjian S Dark Cymbal Pack Karton enthält: 14“ Hi-Hat, 16“ und 18“ Crash, 20“ Ride.

Die dunkle Beschichtung gibt es nicht nur aus optischen Gründen 

Dass die S Dark Modelle trotzdem deutlich anders klingen dürften, hat mit zwei zusätzlichen Bearbeitungsschritten zu tun. Da wäre zunächst die namensgebende Färbung der Oberflächen. Wie das schwarze Aussehen zustande kommt, sagt Zildjian nicht, nur, dass es per Hand aufgetragen wird und den Becken einen trockeneren Klang verleihen soll. Dazu passt die zweite Maßnahme, nämlich die von unten gesetzten, unregelmäßigen Hammermale. Diese sollen eine „explosive“ Ansprache und „Dirt“ (also Schmutz, O-Ton Zildjian) addieren. Für einen edlen optischen Kontrast sorgen güldene Beschriftungen. Alle Becken präsentieren sich einwandfrei verarbeitet. 

Zildjian S Dark Crashes
Fotostrecke: 3 Bilder Interessant: Die großen Hammermale werden von unten gesetzt.

Die S Dark Becken klingen so, wie sie aussehen

Beschichtungen reduzieren hohe Klanganteile und begrenzen das Sustain, tiefe Hammerschläge sorgen für Modulation und Komplexität. Und genau das passiert bei den S Dark Becken im Vergleich zu ihren glänzend goldenen Geschwistern. Im Praxiseinsatz wirkt das Beckenset damit klanglich moderater und wenig aggressiv, aufgrund der Gewichtung bleibt die Durchsetzungsfähigkeit jedoch erhalten. Besonders gut gefällt mir die Hi-Hat, welche sich punktgenau kontrollieren lässt, einen kompakten, charaktervollen Ton und einen guten Chicksound beim Treten besitzt. 

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Die leichten S Dark Crashes passen gut ins Konzept

Dazu passen die etwas leichteren Crashbecken sehr gut, den zarten Schmelz der teureren K Custom Special Dry Modelle gibt es hier allerdings nicht. Ihr Grundton ist eher mittig-trocken, was besonders beim Recording eine willkommene Eigenschaft ist. Dies trifft auch auf das Ridebecken zu, welches im Vergleich deutlich schwerer daher kommt und sich auch so anfühlt. Zum Ancrashen eignet es sich daher eher nicht, in Sachen Definition und klarer Kuppe kann es dafür wiederum ordentlich Punkte einsammeln. Dabei bleibt es aber immer erdig und kontrolliert, harsche Obertöne sind seine Sache nicht. Insgesamt passt das S Dark Cymbal Pack damit gut zusammen, auch die Abstimmung der Becken untereinander geht in Ordnung. Hier kommen ein paar Hörbeispiele, im Video geht es noch etwas ausführlicher zu. 

Klanglich geht es mit den S Dark Becken deutlich erdiger zu als bei den regulären S-Modellen.
Klanglich geht es mit den S Dark Becken deutlich erdiger zu als bei den regulären S-Modellen.

Soundfiles S Dark Cymbal Pack

Audio Samples
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Hi-Hat Beide Crashes Ride Ganzes Set

FAZIT

Trocken klingende, dunkel beschichtete Mittelklassebecken erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Zildjian’s S Dark Cymbal Pack kommt vielleicht etwas spät, dem Sound der Hi-Hat, der beiden Crashes sowie dem Ridebecken tut das jedoch keinen Abbruch. Basierend auf den regulären, auf Hochglanz polierten S Family Modellen, sorgen hier zusätzliche Hammermale und eine schwarze Beschichtung für moderatere, Recording-freundlichere Klänge. 

In Sachen Definition und Kontrollierbarkeit machen die Testobjekte wirklich Spaß, auch die Abstimmung ist gelungen. Zwischen HipHop und rockigeren Stilen dürften die Becken damit Freunde finden, wer auf edleren „Trash“ steht, muss jedoch zu den teureren Serien greifen. Je nachdem, welche Modelle euch zusagen, könnte es sich allerdings lohnen, auf die Erweiterung der Serie um Einzelmodelle und weitere Variationen zu warten. 

Erdig und kontrollierbar geht das Zildjian S Dark Cymbal Pack im Test zu Werke.
Erdig und kontrollierbar geht das Zildjian S Dark Cymbal Pack im Test zu Werke.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • trockene, kontrollierte Sounds
  • gute Durchsetzungsfähigkeit
  • sehr definiert klingende Hi-Hat
  • gute Verarbeitung
Contra
  • bisher keine Einzelmodelle erhältlich
Artikelbild
Zildjian S Dark Cymbal Pack Test 
Für 729,00€ bei
  • Hersteller: Zildjian
  • Bezeichnung: S Dark Cymbal Pack
  • Bestehend aus:
  • 14“ Hi-Hat
  • 16“ Crash
  • 18“ Crash
  • 20“ Ride
  • Material: B12-Bronze
  • Herstellungsland: USA
  • Gewichtskategorie: Medium Thin bis Medium
  • Preis: (Verkaufspreis Juni 2023) 729,00 EUR

Herstellerseite: https://zildjian.com

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