Fazit
Der Zoom A3 ist ein Multieffektgerät mit integrierter Remodeling-Funktion. Die Remodelings können sich im Studio hören lassen und bieten tatsächlich eine Aufwertung des Tonabnehmersignals, aber die totale Soundexplosion bleibt aus, da die Algorithmen die Wärme eines Großmembranmikrofons nicht produzieren können. Auf der Bühne kommt man auch ohne Modeling bestens klar. Die eigentliche Komfortzone bilden die (40) programmierbaren Soundeffekte, die nicht nur durch ihre Qualität überzeugen, sondern auch mit einem rauscharmen und glasklaren Sound punkten können. Darüber hinaus lassen die vielen Schnittstellen kaum Wünsche hinsichtlich der Einbindung des A3 in das Setup des Akustikgitarristen offen. Das Preis-Leistungsverhältnis geht in Ordnung.
- Remodeling Sound
- Handling
- Effektvielfalt
- Booster (live)
- rauscharmer glasklarer Sound
- Bedienungsanleitung zu knapp und unklar
- 28 Remodelings der bekanntesten Akustikgitarren
- 40 Effekte
- Mikrofoneingang
- Anti-Feedback-Funktion
- Booster mit bis zu +/- 12dB
- integriertes chromatisches Stimmgerät
- Ausgänge: Stereo-Klinkenausgang, Balanced Out (XLR), Kopfhörerausgang
- LCD-Display
- bis zu 8 Stunden Batteriebetrieb
- USB-Anschluss für Updates
- Maße: 160,3 x 108 x 54,9 mm
- Gewicht: 630 g (ohne Batterien)
- inkl. Netzteil
- Preis: 213,00 Euro (UVP)
Scott sagt:
#1 - 01.11.2013 um 22:18 Uhr
Danke für die vor allem sehr aussagekräftigen Soundsamples! Als Besitzer des A3 (und des A2 und A1 davor), kann ich nur bestätigen, dass das (Re)Modelling den Sound zwar weniger "piezomäßig" macht, dafür aber nicht wirklich schön, da Dynamik bzw. Tiefe verlorengehen. Und ich kann auch bestätigen, dass die Effekte sehr gut sind, und der Gesamtsound viiiiel besser als beim A2. Allerdings verschenkt das A3 sein Begeisterungspotenzial gleich wieder wg. grober Mängel in der Bedienung sowie der Anzahl gleichzeitig einsetzbarer Effekte. Konkret: Die Bedienung ist nicht wirklich livetauglich, da man nicht wie beim A2 Bänke hat, die man je nach Song oder Songteil rauf- und runterschalten kann (sinnvoll z.B., um einen Fingerpicking-Sound plus einem Strumming-Sound + einem Solo-Sound bsp. in einem Akustik-Duo für einen Song nacheinander zu schalten, rauf und runter. Stattdessen kann man quasi nur "im Kreis" die Effekte durchsteppen. Den Kreis kann man selbst festlegen, aber "zurück" ist nicht möglich, also heißt es "komplett einmal herum", um zu einem bestimmten Patch (z.B. Rhythmusgitarre) zurückzugelangen. Gut, dass man wenigstens mit dem Boost-Schalter die Soli erschlagen kann, also braucht man nicht zwingend einen extra Patch nur dafür. Allerdings wünscht sich manch einer NUR für das Solo etwas mal Hall oder etwas weniger Bässe nach dem Boosten oder etwas mehr Delay, etc. Das geht mit diesem Gerät gar nicht, wg. dem "Kreis". Und zum Thema gleichzeitig einsatzbare Effekte ist das Fazit nicht schlimmer, denn das Remodelling, das kaum einer mit guter Gitarre und gutem Pickup braucht bzw. haben will, läßt sich nur ausschalten, womit ein Effektpatch aus 3 möglichen verloren geht. Somit ist ausgeschlossen, bsp. auf Platz 1 den sehr guten Kompressor einzustellen, gefolgt von etwas Chorus auf Platz 2 und dann etwas Hall auf Platz 3. Wenn man diesen Sound haben will, geht er nur ohne Chorus. Oder ohne Hall. Oder ohne Compressor. Das ist für ein solches Gerät eine absolute Sünde. Ich habe vor Monaten an Zoom m.d.B. geschrieben, die Firmware zu verändern, damit man den 1. Platz frei belegen kann. Man hat sogar geantwortet, dass man das Input an die jeweilige Abteilung weiterleiten würde. Aber seitdem ist soweit ich feststellen kann kein einziges Mal die Firmware in neuer Version angeboten worden. Seufz. Fazit: Toller sound, aber Ziel verfehlt. Nach mehreren Monaten mit dem Gerät verkaufe ich es schweren Herzens wieder. Ich gehe zurück auf mein livetaugliches A2, das leider einen sch. Compressor hat (wird also nicht genutzt), dafür sich super gut live bedienen läßt.