Praxis
Trotz der vielen Funktionen, die die beiden Multieffekte aus dem Hause zu bieten haben, ist die Bedienung der Geräte keine große Herausforderung. Wer schon etwas Erfahrung im Umgang mit solchen Alleskönnern gesammelt hat, wird die Hauptfunktionen der beiden Zoom-Pedale sicherlich komplett ohne Blick in die Bedienungsanleitung herausfinden. Für weniger deutlich ersichtliche Features gibt es eine kurze Bedienungsanleitung auf Deutsch, die alle Funktionen kurz und knackig erklärt – damit sollten dann wirklich alle Unklarheiten beseitigt sein.
Selbst das Editieren der Patches am Pedal geht relativ flott von der Hand und erfordert kein umständliches Abtauchen in verzwickte Untermenüs. Die meisten Effekte kommen mit vier Parametern aus, die übersichtlich nebeneinander auf dem Display dargestellt werden.
Nur bei den Ampsimulationen muss man im Menü etwas weiter blättern, weil die Parameter der Models auf insgesamt drei Seiten verteilt sind. Wer seine Patches komplett von Grund auf selber aufbauen will, kommt mit der kostenlosen Guitar-Lab-Software allerdings deutlich schneller und komfortabler ans Ziel: Die Darstellung aller Optionen auf einem Monitor ist logischerweise viel übersichtlicher als auf dem kleinen Display des Gerätes, was das Editieren und Organisieren der Patches stark vereinfacht.
Als nächstes wollen wir uns anhand einiger Audiobeispiele einen Eindruck von der Klangqualität der neuen Zoom-Multis verschaffen. Der Name der Soundfiles entspricht den Werks-Presets in den Geräten:
Auf den 50 Speicherplätzen findet man ab Werk eine bunte Mischung von verschiedenen Sounds, die sich größtenteils aus vielen Effekten zusammensetzen und für den Einsatz in der Praxis nur bedingt geeignet sind. Als Ausgangspunkt für eigene Sounds leisten die vorgefertigten Patches allerdings sehr gute Dienste und man bekommt mit den Werksounds auf jeden Fall einen guten Überblick über alle Effekte sowie die Klangmöglichkeiten des Gerätes.
Und hier sind wir auch schon beim entscheidenden Punkt: der Beurteilung der Klangqualität der neuen Zoom-Multieffekte. Hier kommt es meines Erachtens nach nämlich stark darauf an, WIE man die einzelnen Effekte einsetzt. Die “Brot-und-Butter-Effekte” wie Chorus, Hall oder Octaver, sind soundmäßig ganz in Ordnung.
Je mehr Effekte in Kette geschaltet werden, desto unklarer wird allerdings zwangsläufig auch das Klangbild. Komplexere Patches können sich daher beim Spielen ab einer bestimmten Grenze etwas schwammig und indirekt anfühlen. Vermutlich setzt einem hier die Prozessor-Leistung einfach irgendwann Grenzen, was natürlich bei Geräten in dieser Preisklasse auch nicht anders zu erwarten ist. Dennoch: richtig eingesetzt klingen die meisten Effekte wirklich ordentlich. Insbesondere aus dem B1X lassen sich in Verbindung mit dem Expression-Pedal sehr lebendige Sounds locken.
Für dich ausgesucht
Soweit, so gut – aber wie sieht es mit den Amp- und Boxensimulationen der beiden Effekt-Multis aus? Hier finde ich die Sounds offen gestanden nicht auf ganzer Linie überzeugend. Die Patches erinnern zwar – mal mehr und mal weniger – an die originalen Amp-Vorbilder, den Sounds fehlt es aber durch die Bank etwas an Tiefe, wodurch auch kein richtig natürliches Spielgefühl aufkommen mag. Im Live-und Studio-Betrieb wird man sich damit wahrscheinlich eher nicht ausreichend durchsetzen können. Immerhin: Zum Üben in den eigenen vier Wänden sind die Amp-Simulationen allemal ausreichend – der Sound wirkt auf diese Weise etwas räumlicher und man kann sich bei Bedarf etwas klangliche Abwechslung verschaffen. Hier könnt ihr einige Beispiele hören:
Viel Abwechslung gibt es bei beim B1 Four und B1X Four außerdem in puncto Rhythmus-Begleitung. Zum Üben von Bassgrooves und verschiedenen Musikstilen stehen insgesamt 68 Patterns zur Verfügung, welche natürlich auch in Verbindung mit dem Looper verwendet werden können. Im nachfolgenden Clip hört ihr eine kleine Auswahl:
Steff sagt:
#1 - 23.01.2023 um 18:17 Uhr
Schade ist das man so keine Auflistung der Effekte zu finden ist, wahrscheinlich nur wenn man es an den Computer anschließt!