Zoom B2 Four Test

Zoom B2 Four: Auch als Interface nutzbar!

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Bass aufnehmen mit Amp und Cab Sim Plugins

Neben den bereits genannten Features bietet das Zoom B2 Four auch eine Funktion als Audio-Interface, mit der man Bassgrooves ohne großen Aufwand auf die eigene Festplatte bannen kann. Mit meinem relativ aktuellen Mac (M1 Prozessor) war das Setup erstaunlich einfach und alles lief völlig ohne Komplikationen und absolut stabil. Sämtliche Audiobeispiele für diesen Test habe ich dann auch mit diesem Setup erstellt. Wer mit Windows arbeitet, muss sich von der Zoom-Webseite einen Treiber herunterladen und installieren, um die Audio-Interface-Funktion verwenden zu können.

Beim Steppen durch die insgesamt 250 Werks-Preset fiel mir als erstes auf, dass die Sounds nach  mehr oder weniger legendären Songs der Rock- und Popgeschichte benannt sind. In der Tat wurden die Patches eher mit Blick auf die Praxis erstellt und bestehen aus nur wenigen Modulen. Effekte kommen zwar auch zum Einsatz, die Sounds sind aber nicht mehr so überladen, wie man es von älteren Multieffekt-Geräten kennt. Wer sich die Mühe macht und alle Presets mal ancheckt, findet also durchaus einen spielfertigen Sound für den Einsatz in der Band.

Klanglich ein deutlicher Schritt nach vorn!

Mit dem B6 hat Zoom meiner Meinung nach in Sachen Klangqualität einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht – und auch das kleinere Zoom B2 Four profitiert von der neuen Multi-Layer IR-Technologie der Company: Für die Amp-Sounds wurden Impulsantworten in drei Lautstärken aufgenommen, die je nach Lautstärke des Basses aktiviert werden.

Klar, mit den derzeit populären und deutlich kostspieligeren Produkten von Line 6 oder Neural DSP kann das Zoom B2 Four trotzdem nicht mithalten, gemessen am Preisniveau gehen Sound und Spielgefühl der Amp-Models aber durchaus in Ordnung, wie ich finde.

Ein Punkt beim Konzept des Zoom sorgt bei mir allerdings für Fragezeichen: Die Impulsantworten der Amps wurden von der Bassbox abgenommen – jeder Amp Sound kommt also mit einem eingebackenen, teilweise sehr wuchtigen Boxensound, der leider nicht verändert oder ausgewechselt kann. Die Verwendung eigener Impulsantworten ist dementsprechend völlig ausgeschlossen.

Dieser Umstand schränkt die Flexibilität der Amp-Models natürlich deutlich ein, was ich sehr schade finde. Mit ist schon klar, dass sich das günstigere Zoom B2 Four in Sachen Features vom Flagschiff B6 absetzen muss – hier wurde der Rotstift allerdings an der falschen Stelle angesetzt, wenn ihr mich fragt.

Zoom B2 Four
Das Zoom B2 Four hat verschiedene Impulsantworten an Bord.

Effekte des Zoom B2 Four

Effekte stellt auch das neue Zoom B2 Four in Hülle und Fülle bereit, und die Qualität geht auch hier völlig in Ordnung. Wie schon beim Test des Zoom B6 gefallen mir besonders die Modulations-Effekte, welche ausgesprochen plastisch klingen und zum Teil wirklich sehr nahe an die nachgebildeten Originale herankommen.

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Auch bei den anderen Geschmacksrichtungen gibt es keinen Anlass zur Kritik: Die Octaver tracken gut, die Verzerrer liefern zwar nicht unbedingt super authentische, aber durchaus überzeugende Sounds, und alle Kompressoren, Delays oder weitere Filter erledigen ihre Aufgaben, wie man es erwartet.

Wenn der Prozessor des Zoom B2 Four die weiße Fahne hisst, erscheint im Display beim Auswählen des Moduls eine Fehlermeldung. Weitere ressourcenhungrige Effekte sind dann eben nicht mehr verwendbar, mit einem anderen Effektmodell kommt man aber meistens doch noch an das gewünschte Ziel. Abgefahrene Patches mit fünf Amps und Effekten sind also durchaus möglich – nur eben nicht in jeder beliebigen Kombination!

Hohe Klanggüte der DI-Modelle

Bezüglich der DI-Models übertrumpft das kompakte Zoom B2 Four erstaunlicherweise sogar das Zoom B6, denn es hat noch zwei zusätzliche DI-Nachbildungen an Bord – insgesamt stehen also drei Röhren-DI’s und drei Solid-State-DI’s zur Verfügung. Genau wie beim B6 sind die Klangunterschiede der Modelle eher subtil und spielen im Livebetrieb eine eher zu vernachlässigende Rolle.

Zum Feintunen bei Aufnahmen macht das Feature aber allemal Sinn, weil die Modelle wirklich gut klingen und den Sound am Ende der Effektkette veredeln können. Mit den Solid-State-DI’s klingt der Bass etwas voller, klarer und aufgeräumter, während die Röhren-DI’s den Sound mal etwas mehr, mal etwas weniger mit Obertönen und subtilen Verzerrungen anreichern und damit für ein bisschen zusätzliche Wärme und Detalireichtum sorgen. Toll, dass Zoom auch dem B2 Four dieses Feature spendiert hat!

Zoom B2 Four
Das Zoom B2 Four hat sechs verschiedene DI-Boxenmodelle an Bord – ideal z. B. für den Homerecording-Bereich!

Zoom B2 Four: Soundfiles

Nachfolgend könnt ihr euch hier verschiedene Soundfiles des Zoom B2 Four anhören. Beginnen möchte ich mit Sounds aller DI-Boxen – ganz ohne Amps oder Effekte:

Audio Samples
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All DI Models, no Amps/Effects

Hier folgt ein Überblick über die verschiedenen Ampmodelle des Zoom B2 Four:

Audio Samples
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Fliptop Ampo SVT AG 750 SMR 400 EBH 360 Minimark b TE400 SMX Bman 100 AC 370 SUN CB Monotone

Und hier zum Abschluss ein Auszug aus den Werks-Presets des Zoom B2 Four:

Audio Samples
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Preset P001 Preset P008 Preset P016 Preset P027 Preset P028 Preset P095 Preset P096 Preset P122 Preset P131 Preset P139 Preset P157 Preset P159 Preset P165 Preset P177 Preset P189 Preset P205 Preset P208 Preset P217 Preset P219 Preset P220
Zoom B2 Four
Zoom B2 Four
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Profilbild von Peter

Peter sagt:

#1 - 06.10.2023 um 20:10 Uhr

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die App gibt's aktuell (Okt'23) nur für iOS, nicht für Android. die pc-windiws-version erkennt das b2four nicht.

Profilbild von Alex

Alex sagt:

#2 - 16.12.2023 um 22:32 Uhr

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Also ich habe das B2 Four wieder zurückgegeben. Die DI-Modelle sind Pseudoquatsch, da höre ich selbst mit Kopfhörern keinen Unterschied. Schade ist auch, dass ein Effektblock verloren geht wenn man Looper oder Drummachine nutzen möchte. Was gar nicht geht, ist dass alle anderen Zoom-Geräte mit dem PC/Mac verbunden werden können, nur das B2 Four nicht. Die Handyapp ist total nervig zu bedienen.

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