Fazit
Das Zoom G11 zeigt sich als ein userfreundliches, intuitiv zu bedienendes Multieffektgerät mit einer gut klingenden Modellingsektion. Hier merkt man deutlich, dass klanglich ein gehöriger Schritt nach vorne gegangen wurde, und auch die Möglichkeit, Impulsantworten zu verwenden bzw. auch eigene IRs zu laden, hebt das G11 in eine ernstzunehmende Liga, die in einigen Bereichen mit den Line 6- und Boss-Platzhirschen durchaus mitreden kann. Die Footswitch-Möglichkeiten sind mehr als üppig und erlauben einen schönen Mittelweg aus Preset – und Stompboxspiel. Wermutstropfen sind für mich zum einen der starke Plastikanteil und die lange Bootzeit, die das Gerät für mich nur bedingt roadtauglich machen, für den reinen Studioeinsatz hingegen vermisse ich XLR-Outputs und alternative Samplingrates. Manches davon lässt sich evtl. durch Firmware-Updates ausmerzen, manches jedoch nicht. Gitarristen, die für daheim oder den Probraum jedoch eine gut klingende digitale Modelling-Option suchen, die leicht zu bedienen ist und viele Fußschaltoptionen bereithält, werden hier sicherlich gut bedient. Da der Preis des G11 noch unter einem Helix LT oder Boss GT-1000 liegt, kann man ihn als angemessen einstufen.
- benutzerfreundlicher Touchscreen
- amtliche Sounds
- intuitive Bedienung
- große Flexibilität
- Stompbox-Footswitches
- kein symmetrischer Ausgang
- Touchscreen manchmal schwergängig
- lange Bootzeit (ca. 39 Sekunden)
- wirkt nur bedingt roadtauglich
- Hersteller: Zoom
- Name: G11
- Typ: Modelling-Amp und Multieffektprozessor
- Herstellungsland: China
- Anschlüsse: Input, 2x Output, 2x Send, 2x Return, Headphones Out, Control In (jeweils 6,3mm Klinke), Aux In (Miniklinke), MIDI In und Out, 2x USB, Netzteil, Remote In
- Regler: 27 Potis
- Schalter: 6 Kunststofffußschalter, 5 Metallschalter (Effekte), Expressionpedal, Amplifier On/Off
- Samplingrate des Audiointerfaces: 44,1 kHz
- Stromversorgung: 12V-Netzteil (im Lieferumfang enthalten)
- Abmessungen (L x B x H): 495 x 60 x 245 mm Gewicht: 2,8 kg
- Ladenpreis: 749,00 Euro (Juli 2020)
Alexander Braeuer sagt:
#1 - 14.11.2020 um 00:48 Uhr
Was für ein blödes Testfazit,"Keine Symmetrischen Ausgänge"..Das Teil gibt Line Pegel (unsymmetrisch) aus S/N Ratio dürfte kein Problem sein und jedes halbwegs ernstzunehmende Studio wird wohl noch ne arbeitslose DI Box rumliegen haben, wenn man das (Line) Ausgangsignal nun mal unbedint symmetrieren möchte...(warum auch immer)."Plastikgehäuse"..indiskutabel, ob Plastik oder Metall auf die Verarbeitung kommt es an. Zu unterstellen und zu behaupten, dass ein Plastikgehäuse im Gegensatz zu Alu oder Stahlblech nicht "Roadtauglich" ist, ist absoluter Blödsinn es sei denn man macht mal Bühnentests damit. Plastik bricht, Metall verformt sich. Wäre Interessant zu wissen, ab welcher Druckkraft ein Metallhelix oder ein Plastikzoom im Eimer ist.Das Geilste aber, "Bootzeit 39 Sekunden"...Moin ist euch schon mal eine Endstufenröhre on Stage abgeraucht? Oder aber, wie kurz sind denn die Bootzeiten der Platzhirsche ala Kemper,Boss;Fractal etc..? Wo ist da ein Ausschlusskriterium zu erkennen? Keine Empfehlung für lowlatencyinstantguitarplayers??....Meine Güte, zum Totlachen.Was mich und vielleicht viele andere auch interessiert hätte:Wie schlägt sich das Teil im Vergleich zu den Platzhirschen?Ist das audio Interface eine ernstzunehmende Alternative zu den üblichen USB Lösungen?Wie siehts mit Verzögerungen bei Patchwechseln aus?Klingts geil oder eher mies?Sorry, aber ich hab schon einige Zoom Teile gespielt (4040Player/GT7U.T/GT5)...hoffe die Namen sind korrekt, mich würde es wirklich interessieren ob Zoom Dinge wie Dynamik, Latenz und Spielgefühl mittlerweile auf die Kette gekriegt haben, Ich spiele set 2018 einen Atomic Amplifire AA12 und bin absolut zufrieden und glücklich dmit, trotzdem habe ich noch ein offenes Auge für Neuentwicklungen auf dem Modeler Markt, da tut sich ja einiges.
Wie gesagt, das Testfazit fand ich erbärmlich, die bereitgestellten Audiofiles sind bei aller Liebe auch für die Tonne, das es gerade bei digitalkisten auf das individuelle Spielgefühl ankommt (Mein Hauptgrund für den AA12)
Just my 2C
Haiko Heinz sagt:
#1.1 - 14.11.2020 um 07:25 Uhr
Hallo Alexander,
Danke für Deinen Kommentar! Das Fazit fällt genau im Vergleich zu den Platzhirschen aus, die z.B, symmetrische Ausgänge haben.Die Bootzeit eines vollgepackten Axe Fx III oder Helix Stomp beträgt, wie du oben hättest lesen können, nur 19 Sekunden, also die Hälfte, das macht schon einen Unterschied. Der User hat sich vielleicht genau aus dem Grund, dass keine Röhre abrauchen kann, einen Modeller gekauft.Zum Thema Plastik: Ich weiß nicht, wieviele Tourneen Du bereits in einem Nightliner, Sprinter mit Equipmenthänger o.ä. gespielt hast, aber nach meiner persönlichen Erfahrung von 25 Jahren Touralltag, machen solide verbaute Komponenten da einen gewaltigen Unterschied im long run, und das muss natürlich in ein Review rein.
Der Soundunterschied zu den Platzhirschen wurde erwähnt - wäre etwas anderes störend aufgefallen (z.B. der Presetwechsel), wäre das ebenfalls Gegenstand des Tests gewesen. Stellungnahme zu Sound, Dynamik und Spielgefühl hättest du im Praxisteil lesen können. Ansonsten, schade, dass dir der Test nicht gefallen hat, aber wie du schon schriebst: so hat halt jeder das Recht auf seine 2C ;)
Antwort auf #1 von Alexander Braeuer
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAlexander Braeuer sagt:
#1.1.1 - 16.11.2020 um 17:50 Uhr
Hallo Haiko, danke für Deine zügige Antwort und vor allem erst mal
Sorry, ich hab mich da echt im Ton vergriffen. Das ist bestimmt nicht
leicht die Stärken, Schwächen, besonderen Bedienkonzepte etc. von zig
verschiedenen Anbietern so herauszuarbeiten, dass sich eine ähnlich
diverse Zahl an potentiellen Usern auch angesprochen und in ihren
speziellen Bedürfnissen angesprochen fühlt.
Da hab ich Dir mit meinem rotzigen Post echt Unrecht getan..Entschuldigung.
Habe mir gerade noch mal den gesamten Test durchgelesen und auch die Soundfiles angehört.
Soweit, so gut....
Zu Deiner Antwort auf mein Geranze:
Ja,
auf Profitour im Nightliner leiden solche Geräte, deshalb gibt es
Cases, die Metall wie auch Plastikgeräte schützen, ich sehe da jetzt
wirklich keinen Minuspunkt, zumal Bodenwanne wie auch Anschlussfeld ja
in Metall gehalten sind...vielleicht sogar vorteilhaft, weil die
positiven Eigenschaften verschiedener Werkstoffe kombiniert wurden?Mit
Röhren abrauchen meinte ich eigentlich eher dass dieses, so man keinen
Ersatz und das notwendige Wissen parat hat, schon mal 2 Wochen dauern
kann, bis der Amp wieder läuft. Mit Wissen und Ersatzröhre dauerts aber
auch mal gerne ne halbe Stunde, bis es wieder tönt...Was sind da 39
Sekunden Bootzeit dagegen?
Hat mich nicht losgelassen, das Thema und so wurde der AA12 gerade bei gezückter Stoppuhr gestartet..9,5 Sekunden...
Ich denke doch dass das auch nicht zu einer nachträglichen Abwertung von Fractal/Helix/Kemper führen wird, oder?
In 39 Sekunden verkabel ich meine Gitarre, hänge Sie mir um und suche schon wieder mein Plek:-)Sound,Dynamik
und Spielgefühl...Modeler im allgemeinen kommen nach wie vor nicht ganz
an die analogen Vorbilder ran, kein Thema. Aber wenn man sein Equipment
selber schleppen darf und feststellen kann, das es niemandem im
Proberaum oder on Stage auffällt, ob man über die 50Kilo Anlage oder die
Digitallösung mit weniger als 12Kg spielt, da kommt das Thema
Spielgefühl und damit auch Latenz/ Dynamik in den Fokus.
Frage: würdest Du deinen Lieblingsamp/Box unter den vorgegebenen
Entscheidungsparametern zur nächsten Session mitschleppen, oder dem Zoom inkl FRFR Box den Vorzug geben?
(Ich hab mich da entschieden, hab keine Roadies und beiss deswegen in den leicht saureren Apfel)....und bereue es nicht:-)
Mir
ist beim lesen des Praxisteils leider nicht aufgegangen, ob das Zoom
nun Soundmässig in der Liga der "Platzhirsche" angekommen ist,
weiterentwickelt hat man sich, das war zu lesen.Einen echten und
erwähnenswerten MInuspunkt sehe ich allerdings in dem verbauten DAC
Chip, da hat sich bei Zoom leider nix getan, statt nur 44,1Khz hätte man
zumindest mal noch 48Khz Samplingrate implementieren können, so ließe
sich die Taktrate teilungsgenau auch auf 96Khz hochrechnen, statt nur
auf 88,2....(CD Format stirbt aus)Noch ein Minuspunkt aus meiner Sicht:
Die
Ausgänge, scheinbar gibt es nur Stereo R/L sowie einen
Kopfhörerausgang, alle werden über das Masterpoti zusammen geregelt. Für
einen Betrieb als Modeler und All in one Lösung macht es aber doch mehr
Sinn einen Ausgang fürs Recording/FOH und einen separaten Ausgang mit
regelbarer Lautstärke für das Bühnenmonitoring zu haben, oder?
Das sind so Details die unbedeutende Nichtsnutze wie mich davon abhalten so ein Gerät zu bestellen.Nochmal viele Grüsse&Sorry
Alex
Antwort auf #1.1 von Haiko Heinz
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenHaiko Heinz sagt:
#1.1.1.1 - 17.11.2020 um 08:23 Uhr
Hi Alex, kein Problem;) Ja über die erwähnten Punkte kann man geteilter Meinung sein, letztendlich ist es aber meine Aufgabe als Tester eine so lange Bootzeit nicht unerwähnt zu lassen (ab Werk mit nicht voll bepackter IR- und Presetauslastung ist ein Kemper und FAS auch deutlich unter 19sec, das Zoom war ja "leer") und auch einen hohen Platsikanteil, der, falls mal etwas bricht, sicherlich schwerer austauschbar ist (auch im Service) als ein handlesüblicher Standardswitch. Auch dass die Samplingrate nur 44,1kHz hat wurde im Text zumindest als "bedauerlich" moniert. Bei allen Punkten, die man kritisiert muss ich als Tester aber auch immer den Preis-Aspekt im Blick haben und da liegt ein G11 nunmal deutlich unter sowohl den Platzhirschen (Kemper, FAS) als auch deutlich unter vergleichbaren Boss und Line 6 Boards - daher setze ich da auch eine andere Erwartungshaltung und auch Minusvergabe an. Deine Kritikpunkte am G11 sind natürlich abhängig von der Spielsituation aber natürlich vollkommen valide, keine Frage. Beste Grüße, Haiko
Antwort auf #1.1.1 von Alexander Braeuer
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