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Zoom G2XFour Test

Der Zoom G2XFour in der Praxis

Für die Soundfiles verbinde ich zunächst die Stereo-Outs des Zoom G2XFour mit meinem Audiointerface, einem RME Fireface UFX. Die verwendeten Gitarren sind eine Maybach Les Paul und eine Fender Stratocaster.

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Die 250 voreingestellten Sounds orientieren sich an legendären Songs

Um mir einen Eindruck vom Soundpotenzial und der Werksprogrammierung zu machen, steppe ich erst durch ein paar Factory-Presets. Die 250 Voreinstellungen orientieren sich an legendären Songs der Rockgeschichte und sind auffallend praxisnah programmiert. Zwar kommen auch Effekte zum Einsatz, aber grundlegend wirkt alles nicht allzu überladen und sofort “Recording-Ready”. Mein erster Gedanke beim Spielen war: Zoom hat mit der neuen IR-Technologie verglichen zu den Vorgängerprodukten tatsächlich einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht. Das Ergebnis liegt zwar immer noch klar unter den Platzhirschen wie Line6 Helix, Neural DSP Quad Cortex, Kemper oder AxeFx, aber Spielgefühl und Klang gehen, gemessen am Preis, voll in Ordnung.

Audio Samples
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001 Smorking20121 002 Flathead 2020 005 GOAT 2017 012 Get Lucky 2013 089 Elec.Gypsy 1994

Die Amp-Modelle des G2XFour bieten durchweg authentische Sounds 

Nun mache ich mich an ein paar Eigenkreationen, wobei ich mich zunächst auf die reinen Ampsounds mit lediglich einer Prise Reverb konzentriere. Hier findet man wirklich alle erdenklichen Modelle der letzten 70 Jahre Verstärkergeschichte. Die Fenderamps liefern knackige und äußerst lebendig klingende Cleansounds, können jedoch auch schön in den Break-Up gefahren werden. Aus dem Hause Marshall grüßen die drei wichtigsten Modelle der Briten, nämlich der JTM45, der Super Lead Plexi und der JCM800. Auch diese bieten das typische Brezeln des britischen Sounds und kommen relativ dynamisch. Das Vox-Modell kann ebenfalls mit dem ihm charakteristischen Sound auftrumpfen, auch wenn ich hier den Grundcharakter als etwas topfig empfinde. High-Gain-Modelle gibt es ebenfalls zuhauf und ihr hört im Audiobeispiel einen Mesa Boogie Rectifier. Hier ist die Zerrtextur sehr dicht und die Bässe ziemlich wuchtig, sodass von meiner Seite etwas Regelbedarf im Low-End besteht. Auch bei selbst erstellten Presets bestätigt sich der anfängliche Eindruck: Spielgefühl und Dynamik sind grundsätzlich besser als bei früheren Zoom-Modellen, wobei die gute Umsetzung von Spielnuancen und das effektive Arbeiten mit dem Lautstärkeregler an der Gitarre hervorzuheben ist. Natürlich vermisst man immer noch bei einigen Modellen die Tiefe und die Direktheit teurerer Modeler, allerdings darf man den Preispunkt nicht außer Acht lassen. Auch hätte ich mir insbesondere bei den Marshalls mehr Auswahl hinsichtlich der Speakerfaltungen gewünscht, um feinere Anpassungen vornehmen zu können. Wirklich schade, dass diese Option nicht gegeben ist.

Audio Samples
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Clean – FD Twin-R Crunch – UK30A 254 Mid – Gain – MS1959 255 Low Gain Dynamic – Pollex 256 High Gain Drop Tuning – Recti Dual
Das Zoom G2XFour geht mit der neuen IR-Technologie einen klaren Schritt nach vorne.

Beim Angebot an Effekten lässt der G2XFour keine Wünsche offen

Als Nächstes gesellen sich ein paar Effekte zu unseren Ampmodellen. Nahezu jeder erdenkliche Klassiker ist hier aufgeführt und sowohl das Icon als auch die Bezeichnung lassen die prominente Vorlage gut erkennen. Im Zerrsektor gibt es einige sehr gut getroffene Modelle, wobei mich vor allem Tube Screamer und Klon Zentaur überrascht haben. Die Fuzzes hingegen können mich bedauerlicherweise nicht wirklich überzeugen und kommen aus meiner Sicht nicht an die der meisten Konkurrenzprodukte heran. Wirklich toll hingegen sind die Modulationseffekte gelungen und da ich ein Kind der 80er bin, war ich insbesondere vom TriChrous positiv angetan. Auch die Delays, Filter und Kompressoren verrichten ihren Job wie erwartet und geben keinen Grund zur Beanstandung. Die Reverb-Sektion ist mit einer Fülle an diversen Halleffekten ebenfalls sehr breit aufgestellt. Hier muss man etwas aufpassen, da manche Modelle wie z. B. der Particle Reverb relativ ressourcenhungrig sind. Kommt die Prozessorleistung an ihre Grenzen, wird dies über eine Warnmeldung im Display angezeigt. Durch eine Verschlankung des Presets oder die Wahl eines alternativen Effektmodells kann das Problem dann gelöst werden. Der Octaver erledigt seine Arbeit auch relativ gut und zeigt ein solides Tracking, auch wenn man bei schnellen Passagen und dem Fingervibrato manchmal kleine Aussetzer verzeichnen muss. Das Expressionpedal liefert einen guten Grip und ist in seiner Leichtgängigkeit sehr gut eingestellt, sodass Volume-Swells oder Wah-Aktionen sich sehr natürlich anfühlen. Im Großen und Ganzen bieten die Effektblöcke eine große Auswahl an Brot-und-Butter-Effekten und auch einige Spezialsounds in überwiegend guter Qualität, sodass für jeden User etwas dabei sein dürfte.

Audio Samples
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Tube Screamer + Reverb Kompressor + Chorus + Delay Wah + Marshall Plexi Uni Vibe + Reverb Octaver + Overdrive

Das Zoom G2XFour versteht sich auf Anhieb mit nachgeschalteten Amps

Zum Abschluss parke ich das Zoom G2XFour vor meinem Amp, einem Fender Bassman, den ich in die IR einer 4×12” Celestion Greenback Faltung schicke. Den Output-Mode des Zoom-Pedals stelle ich auf “Amp”, womit die IR-basierte Speakersimulation des G2XFour deaktiviert ist. Hier zeigt sich der Sound zumindest im Cleanbereich etwas dreidimensionaler und die Wärme meines Fenderamps gesellt sich positiv zum Grundklang. Die Zerrsounds wirken etwas bedeckter, was man durch den EQ teilweise positiv beeinflussen kann. Grundsätzlich harmoniert das Pedal jedoch tadellos mit nachgeschalteten Amps, auch wenn hier das eine oder andere “Nach-Tweaken” anfällt.

Audio Samples
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Clean FD Twin-R 253 Crunch MS1959 High Gain – Recti Dual
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