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Zoom H1 Test

Details

Ein Hauch von Nichts – Der Lieferumfang des H1
Zum Lieferumfang des Zoom H1 fällt mir ein Zitat von Antoine de Saint-Exupéry ein: “Perfektion ist erreicht, nicht, wenn sich nichts mehr hinzufügen lässt, sondern, wenn man nichts mehr wegnehmen kann.” Zugegebenermaßen kann ich mir nicht vorstellen, dass der Autor von „Der kleine Prinz“ damit konkret an die Ausstattung mobiler Digitalrecorder gedacht hat. Trotzdem trifft zumindest die zweite Hälfte des Zitats auf den H1 zu, denn wegnehmen sollte man hier wirklich nichts mehr. In der Pappschachtel, die der Recorder bis zum Auspacken sein Zuhause nennt, findet sich eine einzelne AA-Batterie, eine MicroSD-Card (2 GB) im beeindruckend kleinen Geheimagenten-Format, eine Adapterkarte auf das normale SD-Format und eine Kurzanleitung – auch auf Deutsch. Trageschlaufen, Schutzetuis, Tripod-Stative, Stativ-Adapter, Windschutze, Netzadapter, USB-Kabel, Audio-Kabel oder gar Fernsteuerungen (wie bei manch anderem Produkt dieser Art) sucht man in diesem Paket vergebens.

Das klingt ja eigentlich erst einmal nicht besonders gut. Aber keine Sorge! Das Gute an dieser Verkaufs-Strategie ist, dass man das Zubehör-Bundle (Zoom APH1) jederzeit optional zu einem vergleichsweise günstigen Preis dazukaufen kann und dadurch sozusagen in den siebten Ausstattungs-Himmel katapultiert wird. Die etwas zweifelhaften Geschäftsstrategien manch anderer Hersteller, die Originalzubehör zu dramatisch überhöhten Preisen anbieten, hat man bei Zoom also offenbar nicht nötig. Jeder kann sich für oder gegen die Extras entscheiden, und wer nur Wert auf das Nötigste legt, spart so noch etwas Geld. Eine Fernbedienung erhält man mit dem Zubehör-Paket zwar nicht, die meisten anderen der oben genannten Accessoires sind aber enthalten. So übrigens auch ein Windschutz, den man über die Mikrofonkapseln des H1 stülpen kann. Die kleine Schwester oder Nichte braucht euch dann nicht mehr so misstrauisch anzusehen, wenn ihr euch in der Nähe ihres Hamsterkäfigs aufhaltet.
Der H1 von außen
Hiermit kommen wir zum einzigen wirklichen Minuspunkt des H1: Dem Plastik-Gehäuse des Digitalrecorders ist deutlich anzumerken, dass es sich hier um ein Gerät aus einer geringen Preisklasse handelt. Besonders solide verarbeitet wirkt der H1 leider nicht. Eine böse Zunge könnte sogar verlauten lassen, dass die Knöpfe, Schalter und Taster ein wenig an Mini-Küchenradios erinnern, die man öfters als Werbegeschenk erhält oder an einer Losbude auf dem Rummelplatz gewinnt. Das vergleichsweise geringe Gewicht von nur 85 g bestärkt den recht billigen Eindruck noch zusätzlich.

Die beiden Mikrofonkapseln an der Stirnseite sind durch ein Plastikgitter geschützt, und das ist auch gut so, denn sie lassen sich schon durch sanften Druck mit den Fingern leicht bewegen. Ohne einen solchen Schutz hätte wohl schon ein versehentliches Anrempeln oder Herunterfallen des Recorders eine umfangreiche Reparatur mit einer mindestens ebenso umfangreichen Rechnung zur Folge. Ein unumstößlicher Pluspunkt ist jedoch, dass die Kapseln in einer echten XY-Anordnung, also übereinander positioniert sind und ihr Abstand damit so gering gehalten ist, wie es nur geht. Die Folge: Egal aus welcher Richtung der Schall kommt, er wird im gleichen Moment bei den Mikrofonen eintreffen. Gegen Phasenprobleme, die mit Laufzeitunterschieden zusammenhängen, ist der H1 also so gut wie resistent.
Die Frontseite des H1 ist sehr übersichtlich gehalten. Hier befindet sich lediglich ein einzelner Taster, mit dem sich die Aufnahme aktivieren und deaktivieren lässt. Der auf dem Foto zu erkennende Plastikring, der den Record-Button umgibt, hat keinerlei Funktion und ist bloß Zierde. Auch das hintergrundbeleuchtete LCD präsentiert sich spartanisch und gibt lediglich Aufschluss über das gewählte Aufnahmeformat, den Eingangspegel und die verbleibende Aufnahmezeit und Lebensdauer der Batterie. Komplexe Menüs und Untermenüs gibt es nicht. Stattdessen finden sich auf der Rückseite drei kleine Schalter zum Aktivieren eines Low-Cut Filters und einer Auto-Level Funktion und zur Wahl des Aufnahmeformats in MP3 oder unkomprimierten WAV-Files. Da die Schalter nicht besonders fest in ihrer Position einrasten, empfiehlt es sich, die Stellung zu überprüfen, wenn der H1 längere Zeit in einer Jackentasche verbracht hat. Das mag als Nachteil empfunden werden – andererseits spart man sich durch die direkte Zugriffsmöglichkeit natürlich ein Navigieren durch die Baumstruktur eines Menüs. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich ein Gewinde zur Befestigung des Recorders an einem Fotostativ oder auf einer Kamera. Das Gewinde ist leider aus Plastik und demnach natürlich anfälliger als häufig verwendete Metall-Gewinde. Zum schnellen Kontrollhören einer Aufnahme gibt es einen kleinen Lautsprecher an der unteren Seite des Recorders. Die Qualität ist hier natürlich deutlichen Grenzen unterworfen. Ein guter Kopfhörer leistet zum kritischen Abhören weitaus bessere Dienste und lässt sich auf der linken Seite des H1 über eine Miniklinkenbuchse anschließen, wo passenderweise auch die Ausgangslautstärke geregelt wird.

Was die weiteren Transportfunktionen angeht, darf sich der Rechtshänderdaumen über ein Heimspiel freuen. Neben Tastern zum Starten und Stoppen der Wiedergabe und zum Steuern durch die aufgenommenen Tracks, befinden sich auf der rechten Seite des Gehäuses auch die Plus- und Minus-Taster zum Anpassen der Eingangslautstärke und ein Button zum Löschen einzelner Spuren. Insgesamt ist die Bedienung des H1 ein Kinderspiel, was natürlich auch mit der Konzentration des Recorders auf die Hauptfunktion (nämlich die Aufnahme) zu tun hat.

Weiche Schale, harter Kern – Das Innenleben des H1
Der äußere Eindruck des H1 mag etwas enttäuschend wirken, aber wir wollen noch keine voreiligen Schlüsse ziehen. Unter der Plastikoberfläche des Recorders verbergen sich einige hochwertige technische Eigenschaften. Unkomprimierte WAV-Files kann der H1 in Abtastraten von 44,1, 48 und 96 kHz aufzeichnen, jeweils in einer Wortbreite von 16 und 24 Bit. Bei der niedrigsten Einstellung bietet die 2 GB große MicroSD-Card damit Platz für Aufnahmen mit einer Dauer von gut drei Stunden. Ein wahrer Auflösungsfetischist kann bei 24 Bit/96 kHz noch Mitschnitte mit einer Länge von knapp einer Stunde auf der Karte unterbringen.
Wer Speicherplatz sparen und gleich im komprimierten MP3-Format aufnehmen will, dem bietet sich die Möglichkeit, in sage und schreibe zwölf Schritten zwischen Bitraten von sehr niedrigen 48 kbps und hochaufgelösten 320 kbps zu wählen. Bei letzterer Möglichkeit sind nur noch geringe bis keine Unterschiede zu unkomprimiertem PCM-Sound hörbar, der Platzbedarf schränkt sich trotzdem so weit ein, dass knapp 14 Stunden Audiomaterial auf dem Chip der MicroSD-Card gespeichert werden können. Mit einem schrittweisen Herunterschrauben der Bitrate lässt sich der Platzbedarf so verringern, dass bei der niedrigsten Einstellung über 93 Stunden aufgenommen werden können. Die Tonqualität wird aber vor allem unterhalb von 128 kbps deutlich leiden.
Zum Thema Batterielebensdauer lässt sich sagen, dass der H1 mit seinen knapp zehn Stunden Betriebszeit während der Aufnahme – gemessen an der Konkurrenz und auch an seinen großen Brüdern – recht weit vorne liegt. Mit nur einer einzelnen AA-Batterie hält er länger durch als manche vergleichbaren Geräte mit zwei Batterien.

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mono sagt:

#1 - 28.04.2015 um 22:15 Uhr

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Durch ein Firmware Update wird der Recorder zum Modell V2.10. Das Update fügt eine Audio-Interface Funktion hinzu! Ich benutze den Recorder schon seit Jahren für Kunstkopfaufnahmen und bin von der Unauffälligkeit und Einfachheit begeistert. Einmal hatte ich das Mikrokabel nicht richtig eingesteckt und der Recorder befand sich in der Hemdtasche – die Aufnahme mit den eingebauten Mikrofonen war brauchbar! Leider ist der Recorder sehr kratzempfindlich und will vorsichtig bedient werden. Als Transportschutz habe ich ein Brillenetui-Hardcase gefunden, was auch noch Platz für eine weitere Speicherkarte und Batterie bietet. Auch lässt sich ein the t.bone Earmic 500 - Sennheiser Miniatur Kondensator Earset verwenden. Ferner lässt sich der Recorder auch als einfacher Filmtonrecorder auf einer DSLR verwenden. Mit dem Klang bin ich sehr zufrieden, denn es ist die AudioEngine des ZOOM H4 verbaut.

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