Praxis
Vorbereitungen für die Aufnahme
Der H1 bietet jenseits von der Wahl des Aufnahmeformats relativ wenige Einstellungsmöglichkeiten und beschränkt sich auch in diesem Bereich auf das Wesentliche. Der Eingangspegel wird über die Plus- und Minus-Taster auf der rechten Seite des Gehäuses angepasst und bietet mit einer Auflösung von 100 Abstufungen genügend Spielraum für exakte Einstellungen. Eine Übersteuerung wird von einer roten Peak-LED signalisiert, die in diesem Fall viermal hintereinander kurz aufleuchtet. Wenn der optional erhältliche Windschutz angebracht wird, muss man sich beim Pegeln ein wenig Platz schaffen, denn dieser verdeckt die Leuchtdiode. Während der Aufnahme leuchtet die LED dauerhaft und blinkt bei einer Übersteuerung kurz auf.
Mit dem Low-Cut-Filter lassen sich tieffrequente Signalanteile abschneiden und somit Störgeräusche eliminieren. Von der Auto-Level Funktion, die man bei den meisten mobilen Digitalrecordern findet, ist vor allem beim Mitschneiden von Musik abzuraten, denn sie erzeugt zum Teil sehr unangenehme Effekte während einer Aufnahme, die mit einem natürlichen Klangbild nichts mehr zu tun haben. Wer ordentlich pegelt, hat damit kein Problem und vermisst auch keinen Limiter. Übrigens ist auch eine Möglichkeit zum setzen von Indexpunkten vorhanden. So können bereits während der Aufnahme verschiedene „Kapitel“ in einem Track gesetzt werden. Problematisch ist natürlich der dabei entstehende Körperschall am Recorder selbst.
Ein Wolf im Schafspelz – Die Aufnahmequalität des H1
In den folgenden Audios hört ihr den H1 in Aktion. Wie immer bei unseren Tests von mobilen Digitalrecordern gibt es drei Tracks: Eine Schlagzeugaufnahme in einem Proberaum, eine Aufnahme von Gesang und Gitarre, wie sie oft zum Festhalten von Songideen gemacht wird, und eine Aufnahme im Freien. Im Falle der Drums und der Außenaufnahme bietet sich ein Vergleich mit dem Olympus LS-5 besonders an, denn es handelt sich dabei um das gleiche Audio-Material. Für die Aufnahme des Songs konnte ich den Singer/Songwriter Hannes Conrads gewinnen, der so freundlich war, für den Test eines seiner Stücke einzusingen.
Für dich ausgesucht
Der Klang der Audios ist nicht nur für einen Recorder dieser Preisklasse überzeugend. Alle Beispiele wirken sehr ausgewogen und glänzen mit einer hervorragend realistischen Räumlichkeit, die wohl nicht zuletzt mit der echten XY-Anordnung der Mikrofonkapseln zusammenhängt. Ich muss zugeben, dass ich von einem so günstigen Recorder niemals einen so hochwertigen Sound erwartet hätte. Ein wenig Nachforschung zeigt aber: Kein Wunder! Der H1 ist tatsächlich mit den gleichen Mikrofonkapseln wie der große Bruder H4n ausgestattet, der sich seinen Ruf für einen guten Klang schon längst verdient hat. Ich bin beeindruckt!
mono sagt:
#1 - 28.04.2015 um 22:15 Uhr
Durch ein Firmware Update wird der Recorder zum Modell V2.10. Das Update fügt eine Audio-Interface Funktion hinzu! Ich benutze den Recorder schon seit Jahren für Kunstkopfaufnahmen und bin von der Unauffälligkeit und Einfachheit begeistert. Einmal hatte ich das Mikrokabel nicht richtig eingesteckt und der Recorder befand sich in der Hemdtasche – die Aufnahme mit den eingebauten Mikrofonen war brauchbar! Leider ist der Recorder sehr kratzempfindlich und will vorsichtig bedient werden. Als Transportschutz habe ich ein Brillenetui-Hardcase gefunden, was auch noch Platz für eine weitere Speicherkarte und Batterie bietet. Auch lässt sich ein the t.bone Earmic 500 - Sennheiser Miniatur Kondensator Earset verwenden. Ferner lässt sich der Recorder auch als einfacher Filmtonrecorder auf einer DSLR verwenden. Mit dem Klang bin ich sehr zufrieden, denn es ist die AudioEngine des ZOOM H4 verbaut.