Überraschend zeigt ZOOM auf der IBC in Amsterdam den Live Trak L-6. Das kompakte digitale Mischpult bietet zehn Kanäle, einen integrierten Recorder und zahlreiche weitere Features. Vor allem aber dürften sich Modularsystem-User freuen, denn anscheinend hat Zoom mit dem Live Trak L6 auch diese Zielgruppe im Blick.
Sieht man sich die Ausstattung des Zoom Live Trak L-6 einmal genauer an, entpuppt sich das kompakte Gerät als Schweizer Taschenmesser für viele Live-Performer (nicht nur) von elektronischer Musik.
Zehn Eingänge
Die zehn Eingänge inklusive zwei Combo-Ins mit optionaler Phantomspannung bilden eine solide Basis für kleine bis mittlere Elektronik-Setups. Das entspricht auch dem Großteil tourender Solo-Performer und erfüllt die Anforderungen an einen gut ausgestatteten Submixer im Projektstudio. Für die Eingänge gibt es neben Lautstärkeregler, jeweils noch Mute-Buttons, sowie Panorama.
EQ und interne Effekte des ZOOM Live Trak L-6
Neben einem 3-Band-EQ für die Audioeingänge kann man Audiosignale per Send-Return mit internen Effekten anreichern. Dazu stehen verschiedene Reverb- und Delay-Algorithmen bereit, die sich auf den ersten Blick (Info steht noch aus) zwar nicht im Detail bearbeiten lassen, dafür aber immerhin über Tap-Tempo für die Delay-Zeit verfügen. Über zwei Aux-Sends können externe Effektgeräte angesprochen werden, falls die internen Effekte nicht ausreichen sollten. Zur Verdichtung der Einzelsignale gibt es im Main-Out zusätzlich einen zuschaltbaren Kompressor.
12-Track Recorder und Audio-Interface
Falls das eigene Live-Set aufgenommen werden soll, bietet der Live Trak L-6 einen internen 12-Track Recorder. Die Signale werden parallel mit 32bit-Float-Technologie aufgezeichnet, wodurch man sich über korrektes Einpegeln keine Gedanken machen braucht. Gespeichert werden die Aufnahmen auf MicroSD-Karte, dessen Einschub sich auf der Rückseite des Geräts befindet.
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Zusätzlich ist die Verwendung als Audio-Interface möglich. Zu den Details ist noch nicht so viel bekannt. Vermutlich entspricht – wie bei den anderen Modellen der Serie – die Anzahl der Eingänge auch der Anzahl der Kanäle bei der Nutzung als Audio-Interface, was hier auf insgesamt 10 Kanäle hinausliefe.
Fazit
Mit dem Live Trak L-6 bekommt Zoom einen spannenden Submixer mit Aufnahmefunktion ins Portfolio. Das kompakte Mischpult dürfte auch dank der optionalen Eurorack-Funktionalität (exakte Details liegen noch nicht vor) in der Synthesizergemeinde für Begeisterung sorgen, denn allzu viele Lösungen mit diesem Funktionsumfang gibt es nicht, oder nur zu recht hohem Preis. Wie hoch dieser beim Live Trak L-6 ausfällt ist noch offen. Aber wenn man sich die anderen Modelle der Reihe ansieht, wäre meine vorsichtige Prognose, dass der Live Trak L-6 für unter 350 € auf den Markt kommt.
Features ZOOM Live Trak L-6:
- Digitales Mischpult mit 10 Kanälen und eingebautem 12-Track Recorder
- Aufnahmen in bis zu 32-Bit möglich
- 2 Combo- und vier Stereo-Line-Eingänge mit 3-Band-EQ, Mikrofoneingänge mit 48V Phantomspannung
- Send/Return-Effekte und zwei Aux-Ausgänge
- Reverb und Delay-Algorithmen (Delay mit Tap-Tempo)
- Compressor im Main-Out optional zuschaltbar
- Sound Pad MIDI I/O
- Slot für microSD-Karten
- Eurorack-fähig (mit Zubehör)
- Als USB-Audiointerface nutzbar
- Batteriebetrieb möglich
