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Zoom LiveTrak L-20R Test

Praxis

Das Design des Zoom LiveTrak L-20R spricht mich sehr an. Die Haptik stimmt, es lässt sich bequem verkabeln und als Desktop-Gerät macht der L-20R eine hervorragende Figur. Die Bedienung der Gain- und Kompressor-Regler geht gut von der Hand. Bei den Tastern ist es auf den ersten Blick nicht ganz ersichtlich, ob sie betätigt sind oder nicht. Ein farbliches Absetzen des Knopfes gegenüber der Schaltfläche ist hier wünschenswert. Zur Not müssen wir eben genau hingucken oder mal fühlen. Auch die Farbgebung der Regler-Monitorwege ist sehr dunkel geworden. Allerdings können wir den Stand der Lautstärke in der L-20 Control App genau ablesen und dort auch ändern.
Für den Live-Einsatz an dunklen Orten brauchen wir nicht zwingend zusätzliches Licht. Die Signallampen liegen direkt am Gain-Regler und leuchten diese leicht an. So kann ich zielgenau den Regler finden, an dem es eventuell rot flackert. Die Ein-Knopf-Kompressoren sind weiß abgesetzt und finden sich zur Justage ebenso leicht in der Dunkelheit wieder. Die Monitorregler saufen im Dunkeln ab, ein Nachregeln während des Betriebes kann aber über die App und das hell erleuchtete Tablet durchgeführt werden. Der Rekorder leuchtet eh smart vor sich hin.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Design passt zu den aktuellen Boutique Synthies diverser Hersteller.

Verarbeitung und Haptik der Kontrollelemente ist gut gelungen. Das externe Netzteil hat ein ausreichend langes Kabel, um sich den L-20R auch mal auf den Schoß zu nehmen. Alle relevanten Schalter und Bedienelemente, sind auf der Front des Gerätes angesiedelt, was besonders sinnvoll ist, falls wir doch das Gerät in ein 19-Zoll-Rack verbannen und an der digitalen Wahlmöglichkeit manipulieren müssen. Bei dem großen L-20-Mischpult waren diese Schalter inklusive der digitalen Anschlüsse auf der Rückseite verbannt. Jetzt braucht es nur noch eine 24/8-Multicore-Stagebox und die Aufnahme-Sessions können losgehen.
Mixing, Recording & Sound Die Qualität und das Layout des Rackmixers sind nahezu identisch zu dem großen Bruder LiveTrak L-20. Es gibt drei Änderungen, die gegenüber den vorhergehenden Tests des Zoom LiveTrak L-20 neben der virtuellen Bedienung des digitalen Bereiches des Pultes Erwähnung finden müssen. Erstens haben wir Aufgrund des bereits implementierten Zoom BTA-1 Remote Control Bluetooth Sticks und der L-20 Control App jetzt Zugriff auf den 15-Band-Grafik-Equalizer im Masterweg. Zweitens ist gegenüber dem großen Mischpult das Nebengeräusch in den HiZ-Kanälen beseitigt worden, hier stimmt die Erdung wieder.
Der dritte Punkt betrifft den Wegfall des Slate-Mikrofons: Für ein Talkback mit der Band müssen wir nun leider einen Kanal opfern. Merkwürdig, dass die eigentlich recht sinnvolle Erweiterung des L-20 nicht auch Eingang in den L-20R genommen hat.
Hier ein Link zu den gemeinsamen Features der Zoom LiveTrak L-20 und L-20R wie zum Beispiel die Kanäle, EQs, Szenen Speicher, die beiden Effekte, Mehrspurrekorder und mehr hinter diesem Link.
Um einen direkten Vergleich herzustellen, habe ich folgende Aufnahmen getätigt. Ein, bis auf die Ein-Knopf-Kompressoren, durchaus rauscharmes Vergnügen. Aber selbst bei voll eingedrehtem Kompressor ist die Rauschfahne vernachlässigbar. Insgesamt klingen beide Varianten des LiveTrak L-20 identisch. Es handelt sich dabei um einen kleinen Edit von Summertime nach George Gershwin in der jetzt nachbearbeiteten Version der floorJIVERS. Im Anschluss kommen einige Vocals (Shure SM58 dynamisch / Neumann TLM 103 Kondenser) mit verschiedenen Gain- und Kompressor-Einstellung. Die Einzelspuren werden vor EQ und Effekte in die DAW gestreamt, der Master kommt mit voller Einstellung. Im Anschluss die HiZ-Eingänge mit meinem obligatorischem Bassgezupfe in diversen Einstellungen.

Audio Samples
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Summertime floorJIVERS Edit – Mixdown Shure SM58 – Gain 12h00, no Comp – Einzelspur Shure SM58 – Gain 12h00, no Comp, EQ – Master Shure SM58 – Gain 09h00, full Comp – Einzelspur Shure SM58 – Gain 09h00, full Comp, EQ, EFX – Master Neumann TLM 103 – Gain 12h00, no Comp – Einzelspur Neumann TLM 103 – Gain 09h00, full Comp – Einzelspur E-Bassgitarre – no HiZ, Gain 13h00, no Comp E-Bassgitarre – HiZ on, Gain 10h30, no Comp E-Bassgitarre – HiZ on, Gain 09h00, full Comp E-Bassgitarre – HiZ on, Gain 10h30, no Comp – Slap E-Bassgitarre – HiZ on, Gain 09h00, full Comp – Slap

Zoom L-20 Control App

Natürlich gehen die oben genannten Aufnahmen nicht ohne Unterstützung eines iPads oder gar iPhones und der Zoom L-20 Control App, die auf das L-20 und L-20R Einfluss nehmen. Besondere Erwähnung muss hier der Support von Zoom finden. Unglücklicherweise hat mich das Auto-Update meines iPads auf kaltem Fuß erwischt und richtete iOS 13 ein. Die App funktionierte damit nicht. Doch nur kurze Zeit später wurden meine Hilferufe bei Zoom erhört und nach einer hitzigen Phase der Programmierung kam das kompatible Update der L-20 Control App kostenfrei in den App Store.
Die Bedienung des Pultes über die App flüssig und selbsterklärend. Wer bereits an Mischpulten gearbeitet hat, findet seinen Weg intuitiv durch die Menüs der App. Es gibt sechs übergeordnete Abteilungen, wobei der erste Punkt die Verbindung zu dem L-20R darstellt und Punkt zwei (Settings) die Anzeige der Level-Meter von Post-Fader auf Pre-Fader schalten lässt und die Versionsnummer der App vorrätig hält.
Home (Punkt drei) bietet eine komplette Übersicht über die Einstellungen des Pultes, die wir über die Subpunkte Channel Strip Effect und G-EQ (Punkte vier bis sechs) verfeinern können. Dabei sind die Fader, Mute-, Solo-, Rec/Play-Tasten sowie die sieben Fader-Modi, Szenenspeicher, Masterfader und Monitormix immer erreichbar. Anstatt der Monitormatrix können wir in dem entsprechenden Teilfenster auch über die rudimentäre Steuerung des Mehrspurrekorders verfügen.
Maximal werden acht Fader in dem entsprechenden Teilfenster dargestellt. Darunter ist eine Miniatur der kompletten Fader. Dort können wir unseren Ausschnitt wählen, ohne fürchten zu müssen, einen Fader-Wert aus Versehen zu ändern.
Unten rechts in der Ecke befindet sich der Tap-Taster, um das Tempo zu ermitteln. An einem iPad Mini ist dieser Taster sehr klein, in die Kontrolloberfläche zu zoomen nicht möglich. Da müssen wir bei kompaktem Smart-Equipment schon genau tappen oder eine der Bedienhilfen für Tablets und dergleichen nutzen.
Links daneben ist der Hub-Modus dargestellt. Dieser dient zur Übersicht, wie viele iPads auf das spezifische Pult eingreifen. Bis zu sechs iPads können bei dem als Master-iPad anzusehenden „Hub Device“, welches direkt mit dem Pult verbunden ist, angemeldet werden, dies allerdings nur zur Fernsteuerung der Monitor-Ausgänge.
Leider lässt sich durch das probate Doppeltippen auf Kontrollen nicht die automatische Nullung aktivieren. Wir müssen also alle Regler und Fader vorsichtig per Wischen nullen. Glücklicherweise ist in der App eine Art „Magnet“ auf den Nullstellungen gelegt, sodass wir die Null beim vorsichtigen Anfahren gut treffen. Außerdem verfügen sowohl die Channel-Strips, als auch der Grafik-Equalizer Reset-Tasten.
Genug der Worte, lasst Bilder sprechen:

Fotostrecke: 12 Bilder Submenu 1: Willkommen in der L-20 Control App, aktivieren sie ihr Mischpult.

Viel Platz für Verbesserungen gibt es hier kaum. Zwei Features wären zukünftig noch interessant in die Control App zu integrieren. Das ist zum einen eine freie einstellbare Güte des parametrischen Mitten-EQs und dass wir benachbarte Mono-Kanalzüge zu einem Stereokanal verbinden können. Hilfsmittel, die bei ähnlichen Steuerungen möglich und sinnvoll sind.

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Frank sagt:

#1 - 16.07.2020 um 12:18 Uhr

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Kann man die Speicherkarte auch verwenden, um von dort aus Playback-Spuren live abzuspielen oder gibt es nur eine Recording- aber keine Wiedergabefunktion ?

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