Das Zoom MS-200D+ in der Praxis
Das Pedal wird in drei Disziplinen getestet – zuerst vor einem unverzerrten Amp, dann vor einem angezerrten Amp und in der dritten Runde werden die Preamps des MS-200D+ an eine Endstufe angeschlossen. Hier das Video zum Test.
Das Zoom MS-200D+ vor einem unverzerrten Amp
Für den ersten Teil des Praxistests wird das Zoom MS-200D+ vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über ein 4×12 Cab (Celestion G12M), das mit einem Royer R-10 abgenommen wird.
Die Charaktere der bekannten Klassiker (z. B. Klon, Tube Screamer, Big Muff) sind gut herausgearbeitet und dienen als willkommene Startpunkte, weil man in der Regel schon eine ungefähre Vorstellung vom jeweiligen Effektmodell hat. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, die komplette Palette durchzutesten und auch den unbekannteren Modellen eine Chance zu geben. In Verbindung mit der Handy Guitar App kann man recht schnell alle antesten, wobei der Hersteller für den schnellen Eindruck immer eine aussagekräftige Voreinstellung bietet, die zeigt, ob der Effekt mit Gitarre und Amp harmoniert. Und so wird man bei dem großen Angebot auch garantiert fündig. Was die Klangqualität angeht, bewegen sich die Effekte eher im mittleren Segment. Die Overdrives liefern ansprechende Crunch- und Mid-Gain-Sounds, allerdings etwas limitierter in puncto Dynamik und Klangauflösung. Bei einem sehr guten Overdrive wird in der Regel jegliche Aktion an der Gitarre (Anschlagstärke, Anschlagsposition, etc.) mit einer Tonveränderung quittiert; hier wird dann bisweilen doch mal etwas unter den Tisch gekehrt. Aber wenn man einen oder zwei Drives gefunden hat, die für einen persönlich gut funktionieren, dann hat das Pedal ja schon seinen Zweck erfüllt. Die Möglichkeiten sind recht vielseitig, vor allem, dass man in einem Patch zwei Effekte gleichzeitig nutzen und diese in verschiedenen Varianten verschalten oder auch zwischen den beiden hin- und herschalten kann. Beim Stacken von Overdrives sollte man den Zerrgrad im Blickwinkel haben, weil es unter Umständen etwas matschig werden kann. So gut wie mit manchen analogen Zerrern funktioniert diese Variante hier nicht.
Das Zoom MS-200D+ vor einem angezerrten Amp
Nun geht es in die nächste Runde und ein Marshall Plexi steht bereit. Der Amp bringt schon eine leichte Verzerrung mit, die mit den entsprechenden Boosts, Overdrives und Distortion-Einheiten auf eine höhere Stufe gehoben wird. Das funktioniert ganz ordentlich, aber auch mit Einschränkungen, denn in Verbindung mit dem Plexi zeigt sich die flachere Dynamik noch deutlicher.
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Das Zoom MS-200D+ als Preamp mit einer Endstufe
In der Preamp-Sektion sind einige Amp-Klassiker im Angebot, die jetzt bereitstehen und direkt an eine neutrale Röhrenendstufe geschickt werden. Von dort geht es an das 4×12 Cab. Für diesen Anwendungsbereich fehlt etwas Pegel, um der Endstufe ein sattes Signal zu liefern. Die Charaktere der Amps sind auch hier gut getroffen, aber bei höheren Gain-Settings leidet die Durchsetzungskraft.
Der Zoom MS-200D+ im Band-Arrangement
Zum Abschluss hört ihr das Zoom MS-200D+ im Bandarrangement mit unterschiedlichen Zerrsounds.
Alternativen/Mitbewerber zum Zoom MS-200D+
Die Auswahl bei Multi-Effekten, die lediglich Overdrive-, Distortion- und Fuzz-Effekte im Angebot haben, ist recht klein. Das Boss OD-200 wäre in diesem Fall noch eine Alternative, allerdings mit einem etwas eingeschränkten Angebot. Her sind lediglich 12 Overdrive/Distortion-Effekte integriert. Und das X-Drive Pedal von IK Multimedia, mit dem man auch ein Tone-Capture von analogen Pedalen erzeugen kann.
Die Unterschiede zwischen Overdrive, Distortion und Fuzz liegen im Sound der verschiedenen Verzerrerpedale. Wir zeigen, worauf es bei der Auswahl ankommt.
Das Boss OD-200 Pedal packt analoge und digitale Technik zu einer Vielzahl von Verzerrersounds in ein kompaktes Gehäuse, zusammen mit Booster und Noise-Gate.
Das IK Multimedia Amplitube X-Gear X-Drive Pedal arbeitet mit der gleichen beliebten Software, die seit Jahren auf unzähligen Computern für den guten Gitarrenton sorgt.