Das Zoom MS-50G+ in der Praxis
Für den Praxisteil habe ich das MS-50G+ in Stereo an zwei clean eingestellte Amps angeschlossen. Die Modulations- und Raumeffekte funktionieren zwar auch gut im Einschleifweg von Amps, aber um die komplette Bandbreite inklusive Drive-Effekte abzudecken, habe ich die Variante vor dem Amp gewählt. Im Einsatz sind ein Sovtek MIG-50 und ein MIG-50H, die jeweils über ein 4×12 Cab laufen, das mit je einem Royer R-10 abgenommen wird.
Drive, Distortion, Preamp und Fuzz-Sounds
Wir starten mit kleinem Besteck und hören uns einige Zerrgeneratoren aus dem Sortiment an. Hier gibt es gemodelte Pedalklassiker und dazu Eigenkreationen aus dem Hause Zoom, die ebenfalls überzeugen. Auch die Preamps gefielen mir vor dem Amp, direkt auf eine Endstufe geschickt war der Sound etwas kraftlos. Generell ist die Klangqualität in Ordnung – die Charaktere der Pedal- bzw. Amp-Legenden sind getroffen und auch in puncto Dynamik und Steuerung des Zerrgrades per Volume an der Gitarre sieht es gut aus. Verglichen mit analogen Boutique-Zerrpedalen ist natürlich in Sachen Klangauflösung und Saitentrennung noch Luft nach oben. Die ist dort doch spürbar besser und auch der Höhenbereich wird beim MS-50G+ nicht so harmonisch übertragen. Aber bei einem Verkaufspreis von weniger als 150 Euro sollte jedem klar sein, dass man keine klanglichen Wunder erwarten kann.
Effektkombinationen – Modulation, Delay und Reverb und mehr
Nun geht es weiter mit den Effektkombinationen. Auch dort gibt es prinzipiell nichts zu beanstanden, das MS-50G+ macht eine ordentliche Figur und liefert solide Sounds in den verschiedenen Kategorien. Die Stereoeffekte (Modulation, Delay, Reverb) sind nicht extrem ausgelegt – harte Ping-Pong-Delays sind nicht im Angebot. Der Unterschied zum Monobetrieb ist daher nicht so drastisch.
Das Zoom MS-50G+ im Bandarrangement
Zum Abschluss könnt ihr das Pedal noch mal im Bandarrangement mit Tele und Lap Steel hören.
Für dich ausgesucht
Alternativen/Mitbewerber zum Zoom MS-50G+
Zoom hat in der MultiStomp-Serie außerdem das MS-200D+ (nur Drive-Effekte) oder das MS-70CDR+ (nur Modulation-Delay-Reverb) im Angebot. Eine etwas größere Alternative mit ähnlicher Ausstattung wäre das HoTone Ampero Mini Vanilla. Außerdem gäbe es in dieser Preisklasse das schon etwas ältere Line 6 M5, das klanglich etwas höherwertig ist, aber nur einen Effekt simultan anbietet.
Das Zoom MS-200D+ ist ein Multi-Overdrive-Pedal mit imposanten 200 unterschiedlichen Boost-, Overdrive-, Distortion- und Fuzz-Modellen, darunter 36 Klassiker.
Hotone Ampero Mini heißt das Amp- und Cab-Modeling-Pedal mit umfangreicher Effektabteilung, das zum kleinen Preis mit erstaunlichen Qualitäten aufwarten kann.