Zoom MS-80IR+ Test

Das Zoom MS-80IR+ aus der Multistomp-Serie des japanischen Herstellers ist ein Effektpedal, das seinen Fokus auf Amp- und Cab-IRs legt. Klar strukturiert und einfach zu bedienen bietet es 23 verschiedene Amp-Modelle mit den passenden Cab-IRs und eine rudimentäre Grundausstattung an Effekten. Auch der Preis zeigt sich verlockend, denn nur knapp 160 Euro werden für das Zoom MS-80IR+ an der Ladentheke aufgerufen. 

Das Zoom MS-80IR+ ist ein Amp-Modeling & Cab-IR-Effektpedal.
Das Zoom MS-80IR+ ist ein Amp-Modeling & Cab-IR-Effektpedal.

Zoom MS-80IR+ – Das Wichtigste in Kürze

  • Amp-Modeling & Cab-IR-Effektpedal
  • 23 Amp-Modelle mit dazugehörigen Cab-IRs
  • eigene IRs können geladen werden
  • Reverb, Delay, EQ und Noise Gate
  • Editieren über Zoom Guitar Lab (Smartphone, Tablet)
  • Hergestellt in Malaysia

Das Zoom MS-80IR+ kommt im Multistomp-Outfit

In einem schwarzen Metallgehäuse im typischen Zoom-Multistomp-Design präsentiert sich das Zoom MS-80IR+ mit den vier obligatorischen Kunststofftastern rund um den Fußschalter, die zusätzliche Schalt- und Bedienoptionen anbieten. Diese Taster machen einen soliden Eindruck und können auch per Fuß geschaltet werden. Das benötigt zwar etwas Fußspitzengefühl, aber besser als nichts. Es zeigt auf jeden Fall, wie man auf engem Raum zusätzliche Schaltmöglichkeiten zum Wechseln der Patches unterbringen kann. Im Hauptmenü kann man dabei durch die Effektmodule des angewählten Patches scrollen (Scroll < >) und die Speicherplätze wechseln (Memory Up & Down). Auf der oberen Hälfte befinden sich ein 38 x 30 mm großes LCD-Display und darunter leicht versenkt vier Parameter-Encoder mit Tastfunktion.

Das Pedal hat mit den Maßen 79 x 133 x 61 mm (B x T x H) die ungefähre Größe eines Boss-Compact-Pedals und kann variabel gespeist werden, entweder mit Netzspannung (9-V-DC, Minuspol innen), USB-C oder komplett mobil mit zwei AA-Batterien, wobei allerdings 165 mA Strom fließen müssen (gemessen mit einem 1Spot mA Meter). 

Fotostrecke: 5 Bilder Das Pedal hat mit den Maßen 79 x 133 x 61 mm (B x T x H) die ungefähre Größe eines Boss-Compact-Pedals.

Mit USB-C für die Verbindung zu Smartphone und Tablet

Die Anschlüsse sind an drei Seiten verteilt, die beiden 6,3-mm-Klinkeneingänge an der rechten Seite, die beiden Outputs links, und an der Stirnseite der Anschluss für ein Standard-9-V-DC-Netzteil und die USB-C-Buchse. Über Letztere kann das Pedal ebenfalls mit Spannung (5V) versorgt, aber auch mit einem Smartphone oder Tablet verbunden werden, um es per Handy Guitar Lab App zu editieren oder auch Software-Updates aufzuspielen. 

Übersichtliche Bedienung am Pedal mit Display und Encoder 

Die interne Struktur des MS-80IR+ sieht 80 Speicherplätze (Patches) für Kombinationen aus Amp/Cab-IR und Effekten vor. Die Signalkette ist überschaubar und besteht aus vier Modulen: Amp – Cab-IR – Ambience – variables Effektmodul. Bei „Ambience“ erhält man einen Reverb-Effekt von kleinen bis mittelgroßen Räumen für ein dreidimensionales Klangbild mit fünf unterschiedlichen Modellen. Für das variable Effektmodul stehen Delay (4 Modelle), EQ (5 Modelle) oder ein Noise-Gate zur Auswahl. Das MS-80IR+ ist also sehr spartanisch bestückt, was ich persönlich als positiv empfinde, denn die Gefahr, sich zu verzetteln oder beim Editieren Zeit zu verplempern, ist hier nicht gegeben. Alles ist schön einfach und überschaubar. Für die Effekte kann man bei Bedarf ein zusätzliches Pedal organisieren.

Das Angebot an Amps umfasst 16 Nachbildungen von Amp-Klassikern und sieben Zoom-Eigenkreationen. Bei den werkseigenen Cab-IRs kommt die Multi-Layer-Technologie zum Einsatz, bei der drei mit unterschiedlichen Pegeln aufgenommene Impulsantworten kombiniert werden, um den Sound und das Spielgefühl noch detaillierter nachzubilden. Es besteht auch die Möglichkeit, eigene IRs über die Guitar Lab App in das Pedal zu laden. 

Die Handy Guitar Lab App erleichtert die Bedienung des Zoom MS-80IR+

Die App ist im jeweiligen App-Store für 99 Cent erhältlich, eine Investition, die durchaus sinnvoll ist. Mit ihr lässt sich das MS-80IR+ recht komfortabel und übersichtlich am Smartphone oder Tablet bedienen. Primär für Smartphones konzipiert, wird sie auch auf einem Tablet nicht größer dargestellt, was aber für die Anzahl an Modulen und Möglichkeiten absolut in Ordnung ist. Die Verbindung über USB läuft ebenfalls unkompliziert, das Pedal wird direkt erkannt, sobald man es mit dem Smartphone/Tablet verbunden hat und die App startet. Dann werden die Daten im Pedal gelesen und man kann direkt mit dem Editieren beginnen. Falls man zwischendurch auf eine andere App wechselt, „vergisst“ die Handy Guitar Lab App allerdings sämtliche Informationen und liest sie wieder neu ein. 

Die passende App ist im jeweiligen App-Store für 99 Cent erhältlich.
Die passende App ist im jeweiligen App-Store für 99 Cent erhältlich.

In der App gibt es fünf Bereiche: Effect, Patch, Editor, Import IR und News. Effect und News sind Informationsmodule, in denen man Infos zu den einzelnen Amp-Modellen, Effekten und den Neuigkeiten zum MS-80IR+ (Firmware-Updates, etc.) erhält. Die Speicherplätze werden unter „Patch“ als Liste dargestellt und die Patches lassen sich hier verschieben. Insgesamt 80 Patches sind im Pedal speicherbar. Das Einstellen der Sounds wird über den Editor vorgenommen, in dem die aktuelle Signalkette angezeigt wird und man alle verfügbaren Parameter der entsprechenden Amp- oder Effekt-Modelle sieht. In der Rubrik Import IR können eigene IRs in das Pedal geladen werden, wofür ebenfalls 80 Speicherplätze zur Verfügung stehen. Das Laden der eigenen IRs geht über das Ambience-Modul, das dann nicht mehr in der Signalkette verfügbar ist. Wenn eine IR dort geladen ist, wird auch die IR im Amp/Cab-Modul automatisch deaktiviert. 

Mit ihr lässt sich das MS-80IR+ recht komfortabel und übersichtlich am Smartphone oder Tablet bedienen.
Mit ihr lässt sich das MS-80IR+ recht komfortabel und übersichtlich am Smartphone oder Tablet bedienen.
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