Einfache Bedienung
Ein wichtiges Update des neuen Zoom Multi Stomp MS-60B+ ist die einfachere Bedienung mithilfe von Encodern und vier Kreuztastern, wie man es bereits von den größeren Zoom-Pedalen kennt. Klar, das MS-60B+ bietet aufgrund der überaus kompakten Bauform sehr wenig Platz, sodass man in Sachen Bedienkomfort natürlich Abstriche machen muss. Alles in allem bin ich mit dem Pedal aber überraschend gut zurechtgekommen – das Konzept ist logisch und die Taster/Encoder lassen sich trotz der engen Platzierung einigermaßen gut bedienen. Der gewünschte Patch wird einfach mit den Memory-Tastern angewählt und mit dem Fußtaster ein- und ausgeschaltet.
Zur Bearbeitung kann man mit den Scroll-Tastern das gewünschte Effektmodul auswählen und anschließend mit den vier Parameter-Encodern die Parameter nach Bedarf verändern. Wenn das Effektmodul mehr als vier Parameter zum Einstellen zur Verfügung stellt, wird mit den Scroll-Tastern zu den nächsten vier Parametern „geblättert“ – das ist ausgesprochen simpel und logisch.
Durch ein Drücken der Encoder gelangt man in Untermenüs, mit denen Effektmodule hinzugefügt, ausgewechselt, gelöscht, oder hinsichtlich ihrer Reihenfolge verändert werden können – auch das ist kein Hexenwerk, auch wenn die Darstellung auf dem sehr kleinen Display logischerweise nicht wirklich optimal für die umfangreiche Programmierung ist.
Man muss allerdings nicht befürchten, dass Sounds verloren gehen, weil man den Save-Knopf mal nicht gedrückt hat. Es gibt nämlich eine Auto-Save-Modus, der jede Veränderung direkt speichert. Dennoch, wer viel schraubt und ein iOS-Gerät besitzt, sollte sich, wie im Detailskapitel bereits erwähnt, die Zoom Guitar Lab App für 0,99 Euro gönnen – der Spaßfaktor beim Erstellen von Sounds ist damit deutlich höher.
Zoom Multi Stomp MS-60B+ – Sounds
Jetzt beschäftigen wir uns mit den klanglichen Qualitäten des Zoom MS-60B+ und hören uns zu Anfang einige der angebotenen Bassamp-Modelle an.
Für dich ausgesucht
Die Klangqualität des Zoom Multi Stomp MS-60B+ ist für ein Gerät dieser Preisklasse absolut in Ordnung. Der Charakter der Bassamps wird mal mehr, mal etwas weniger gut getroffen. Die Sounds sind aber durch die Bank absolut praxistauglich und klingen tatsächlich sehr ordentlich. Klar gibt es deutliche Unterschiede zu den Models der Plattformen Helix von Line 6 oder Quad Cortex von Neural DSP, diese Gerätschaften sind allerdings auch erheblich kostspieliger als das Zoom.
Bei den Amps-Models ist auch stets eine Boxensimulation „eingebacken“, die jedoch leider nicht ausgetauscht werden kann. Immerhin: Der Anteil der Cabsim am Sound lässt sich einstellen – wenn man einen direkteren Sound möchte, sollte man daher die Cabsim einfach komplett rausdrehen.
Moderne Zerrsounds? Kein Problem!
Auch der populäre Darkglass Preamp B7K ist gut getroffen und bietet transparente Distortion-Sounds in ansprechender Qualität. Im zweiten Beispiel hört ihr den Djent-Preamp von Zoom, der eine heftigen Distortion-Sound mit verzerrten Höhen und cleanen Bässen liefert.
Als nächstes habe ich für euch eine kleine Auswahl verschiedener Einzeleffekte. Auch hier ist die Klangqualität durch die Bank sehr gut. Die Modulations-Effekte überzeugen mit einer schönen Tiefe und am Tracking der Octaver-, Pitchshift- und Synth-Sounds gibt es nichts zu beanstanden.
Das Zoom Multi Stomp MS-60B+ besitzt (wie schon erwähnt) einen leistungsfähigeren Prozessor als der Vorgänger und kann bis zu sechs Effekte gleichzeitig verarbeiten. Das funktioniert auch ohne Probleme, wie ihr anhand der folgenden Preset-Auswahl hören könnt – hier kommen teilweise sechs Module zum Einsatz, die das kompakte Pedal mühelos verarbeitet.
Die Werks-Presets, die sich zum Teil an erfolgreichen Songs der letzen Jahrzehnte orientieren, sind bunt gemischt und bieten einen guten Einstieg für eigene Kreationen. Wer nicht von Null starten will, findet hier auf jeden Fall inspirierende Sounds.