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„Pah! So’n Kram! Erinnert an die iPhone-Verpackung…“,dachte ich mir und machte mich ans Auspacken. Ich, der Meister des Unpacking-Hypes. Nun hielt ich das Gerät in der Hand, ähnlich groß wie mein altes finnisches Organizer-Handy und auch sonst im Look eines Technik-Briketts. Gefiel mir.
Der ZOOM Q3 wird zusammen mit einem weichen Beutelchen für den sicheren Transport geliefert. Weiterhin sind eine SD-Speicherkarte mit 2GB, ein TV-Anschlusskabel für ein normales Fernsehgerät mit Cinch-Steckern und zwei AA-Batterien in der Verpackung. Hinzu kommen die üblichen Garantiescheine und Bedienungsanleitungen, die sowieso keiner auspacken will. Erster Eindruck: Sehr praktisch gestaltet, auf den ersten Blick alle Funktionen klar. Bedienungsanleitung braucht man eigentlich nicht zu lesen, das Gerät lässt sich nach dem Versuch-macht-klug-Prinzip schnell kennenlernen.
Das große Display auf der Vorderseite liefert ordentliche Darstellungen der Funktionen und des Videobildes. Darunter befinden sich Play-, Menu- und Papierkorb-Tasten sowie ein Multifunktionsbutton mit integrierter Record-Taste. An der rechten Seite sind SD-Karten-Slot, TV-Ausgang und der gekabelte USB-Stecker untergebracht. Links finden sich Schalter für An/Aus, Mikrofonempfindlichkeit und für wahlweise Video/Audio- oder nur Audio-Betrieb. Dann eine 3,5mm-Klinkenbuchse für Kopfhörer oder Line-Out und eine weitere Buchse für die externe Stromversorgung. Am Boden erlaubt eine genormte Schraubbuchse die Befestigung an Stativen. Am oberen Ende des ZOOM Q3 lauern die in X/Y-Stereoanordnung konfigurierten Aufnahmemikrofone. Diese Konfiguration aus zwei dicht aneinander aufgestellten Mikrofonen mit Nierencharakteristik und einem entsprechenden Achsenwinkel zueinander hat sich seit den Anfängen der Stereoaufnahmen bewährt. Auf der Rückseite warten Video-Optik und das Batteriefach.
Schwierigste Aufgabe: Das Einlegen der Batterien. Und hier sind für eine längere Betriebsdauer auch nur die Besten zu empfehlen, denn der ZOOM Q3 ist ein kleiner Stromfresser. Also packte ich mir sicherheitshalber schon mal zwei Ersatzbatterien dazu.
Dann Einschalten und Überraschung: Die Fähigkeiten der Audioabteilung sind besser und variabler als an meiner 30tausend-Euro-Kamera. Viele Einstellmöglichkeiten, gut eingerichtet und luxuriös im Sucher angezeigt. Das Menü ist mühelos einstellbar und gut erklärt. Schnell finde ich meine bevorzugte Einstellung: Lange Aufnahmedauer mit großem Frequenzspektrum – die mitgelieferte 2-GB-SD-Karte sagt zwei Stunden für Video mit gutem Audio. Na, das ist doch was für ´ne Live-Aufnahme… OOOOH Schreck – hier kommt das fette Minus für den Q3. Kein Audio-Eingang! Das bereitet mir schon vor der ersten Aufnahme Bauchschmerzen. Zoom hat reichlich Erfahrung mit Audio-Aufnahmen – warum also kein Audio- oder Line-In? Wird das X/Y-Stereo-Mikrofon am Kopf des Gerätes die Lösung sein? Ich muss nun schon viel Vertrauen in das kleine Gerät setzen, denn ich habe Großes vor. Mehr dazu später…
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Praktisch ist die mitgelieferte Software für YouTube: Man puhlt den USB-Stecker, der sich am Ende eines im Gehäuse versenkten Kabels befindet, heraus, schließt ihn an ein Notebook an und folgt den Installationsanweisungen. Überraschend gut erklärt, einfach dargestellt – und das Programm läuft problemlos. Kommt nicht häufig vor. Gut gemacht, ZOOM!
Die Bedienung ist wirklich einfach, die Installation am Computer noch einfacher und das Einstellen der Videos in YouTube ist noch-noch einfacher-er. Einzig die Lösung mit der Funktion Kabel-in-den-Computer scheint mir kurz vor Feierabend entwickelt worden zu sein. Funktioniert aber…
Nun zur Videofunktion. 640×480 Pixel Auflösung und 30 Frames pro Sekunde waren 1999 bestimmt aktuell, heute – im Jahr 2010 – gibt es für weniger Geld gleich HD, sprich mindestens 1280×720 Pixel bei 30 Frames. Und YouTube sendet auch HD… Manuelles Scharfstellen geht nicht, denn die einfache Optik hat eine Festbrennweite und einen Fix-Focus, ist ab 80 cm Abstand immer scharf – das kann von Vorteil sein – und entspricht einem normalen Weitwinkel. Zoomen ist nur digital im Angebot und ergibt am Ende lediglich ein Ratebild – hmm … Legomännchen? Nun, sagte ich mir: „Is’ ne Audiofirma, keine Videofirma. Vielleicht kann man es ja trotzdem benutzen.“
Kurz zum Rest des Gerätes: Die Menüführung ist sehr einfach und für jeden verständlich, der ein Schwein von einer Steckdose unterscheiden kann. Wer es nicht kann, sollte dann aber auch von anderen Geräten die Finger lassen. Jetzt aber zu meinem großen Vorhaben!