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Zoom TAC-2 Test

Praxis

Sehr gute Wiedergabeeigenschaften

Kommen wir nun zum wohl wichtigsten Qualitätsfaktor eines Interfaces: Dem Ausgangsklang, wobei hier ein Chipsatz der Marke AKM AK4396 zum Einsatz kommt.
Im Direktvergleich mit meinem RME Fireface UFX schlägt sich das kleine TAC-2  tatsächlich sehr gut. Zwar wirkt die Stereobühne im äußerst kritischen Direktvergleich durchaus eine Spur schmaler, was vor allem bei sehr breiten Gitarrenwänden auffällt, andererseits wirken die crispen Höhen von Overheads und Hi-Hats beim TAC-2 wiederum durchaus präziser und damit auch ein wenig feiner aufgelöst. Etwas überpräsent erscheint mir hingegen der untere Mittenbereich, wodurch der Gesamtklang etwas „dicker“ und dadurch ein klein wenig undifferenzierter erscheint als bei meinem geliebten RME. 
Ganz kritisch betrachtet rücken Vocals beim Zoom aber auch ein ganz klein wenig in den Hintergrund, sodass mir James Blakes Engelsstimme im Gegensatz dazu bei meinem RME direkt ins Ohr säuselt. Aber wie gesagt, dass ist wirklich Meckern auf ganz hohem Niveau! Die Abstimmung des TAC-2 lässt sich wiedergabeseitig also als sehr stimmig, neutral und ausgewogen bezeichnen, sprich „überdurchschnittlich gut“. Gut, dass auch der Kopfhörer-Ausgang diese Qualitäten wiedergibt und obendrein recht laut ausspielt.

Neutrale Preamps

Aber auch im Aufnahmeweg wird das Zoom seinem hohem Anspruch gerecht, denn der Sound der Vorverstärker lässt sich im besten Sinne als „unauffällig“ beschreiben, wobei als Wandler übrigens nun ein Burr Brown PCM4202 zum Einsatz kommt. Die Signale wirken im Grundklang jedenfalls sehr neutral und niemals verzerrt, sogar bei maximalem Gain ist kaum ein Rauschen wahrnehmbar. Doch hört lieber wieder selbst:

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Yamaha Western – Rechts AKG C414 / Links Brauner VM1 Shaker – Rechts AKG C414 / Links Brauner VM1 Yamaha Western – AKG C414 Mono Yamaha Western – Brauner VM1 Mono Shaker – Shure SM57 Mono Ibanez Western – Shure SM57 Mono Ibanez Western – Shure SM57 Mono / RME UFX Referenz

Im Falle der beiden Western-Gitarren spielt der TAC-2 seine Stärken dann deutlich hörbar aus. So werden die feinen Höhen besonders beim Brauner VM1 fast schon seidig weich gezeichnet, wobei die Resonanz vom Korpus auch sehr organisch abgebildet wird. Bei den Shakern hingegen zeigt sich das brillante High-End und die Schnelligkeit der Wandler/Preamp-Kombination, gerade was die Transienten anbelangt, besonders gut. Es wird hier also nichts überzeichnet, und der Sound bleibt dadurch stets glaubhaft und linear, trotz des doch sehr dynamischen Instruments.

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Bass DI Bass DI 2

Hardware-Routing und Hall mit MixEFX-Software

Mit der MixEFX-Software stellt Zoom weiterhin eine komfortablere Bedienoberfläche für alle weiteren Parameter des Interfaces bereit und reagiert somit auf die doch recht spartanische Bedienbarkeit der Hardware mittels eines einzelnen Push-Encoders. Die Software präsentiert sich dabei zeitgemäß als auch übersichtlich. Und so können alle Input-relevanten Parameter wie Phantomspeisung, Lo-Cut bei 80Hz und auch ein Phasendreher hinzugeschaltet werden sowie deutlich präzisere Gainanpassungen vorgenommen werden. Mit Hilfe der Auto-Gain Funktion, welche sich über einen kleinen Umschalter optional einschalten lässt, kann der Eingangspegel aber auch automatisch eingepegelt werden. 

In der Mixer-Sektion können außerdem die anliegenden Direktsignale sowie das Computersignal aus der DAW in Volume und Panorama angepasst werden, sodass auch lateznfreie Kopfhörer-Mixe realisiert werden können. Sogar ein einfacher Hall lässt sich während der Aufnahme den unterschiedlichen Eingangsquellen hinzumischen, wobei hier zwischen verschiedenen Room-, Hall-, Plate- und Echo-Algorithmen gewählt werden kann. Nicht zuletzt können mit MixEFX auch das MainOut- und das Kopfhörer-Signal unabhängig voneinander in der Lautstärke geregelt werden, wobei dies ja auch über den Push-Encoder via Hardware-Zugriff möglich ist. Leider ist dies in beiden Fällen wieder – wie bei den Preamps – nur in 3dB-Schritten möglich, was für meinen Geschmack allerdings ein wenig zu grob ist.
Unter Ableton Live 9 auf meinem MacBook Air konnte das TAC-2 übrigens selbst bei 64 Samples noch knackfrei betrieben werden – und das bei einer außerordentlich geringen Latenz von gerade einmal 2,90 ms. Thunderbolt sei Dank. Allerdings musste ich den Sampleversatz per Hand korrigieren, was wiederum nicht so toll ist.

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