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ZT Amplifiers – „The Lunchbox“ Test

Praxis

Sound Laut Herstellers bringt der Amp eine Leistung von sage und schreibe 200 Watt. Leider bezieht man sich bei den Angaben auf die sogenannte “Peak Musical Power” Norm, die normalerweise nur bei Consumergeräten gebräuchlich ist. Hier wird weder die Länge, noch die Stärke der erwähnten Peaks angegeben. Außerdem sagt die Peak Musical Power nichts darüber aus, wie lange man den Amp mit dieser Leistung belasten kann. Eine RMS-Leistungsangabe wäre sicher die bessere und ehrlichere Wahl gewesen.
Um mir einen ungefähren Eindruck über die Leistung des Amps zu verschaffen, habe ich die Lunchbox einem A/B Vergleich mit meinem 50 Watt Marshall ohne Mastervolume unterzogen. Dabei habe ich beide Amps im Wechsel an eine 4 x 12 Marshall Box angeschlossen und den internen Speaker der Lunchbox deaktiviert.
Trotz seiner vermeintlich vierfachen Power reicht die Lunchbox bei weitem nicht an das Durchsetzungsvermögen und die Dynamik des Marshalls heran. Trotzdem habe ich nicht schlecht über die Leistung des Winzlings gestaunt, denn hier kommt ein Pfund angeflogen, das ich dem Amp nicht annähernd zugetraut hätte. Im Zusammenspiel mit einer externen Gitarrenbox sollten sich gezähmte Proben und kleine Clubgigs durchaus bestreiten lassen. Ohne Zusatzbox würde ich jedoch nicht auf die Bühne gehen, denn mit dem internen Speaker klingt der Amp eher hochmittig und weitestgehend bassfrei, was für das Üben im Wohnzimmer jedoch völlig ausreicht. Bei meinen Soundbeispielen habe ich den Combo mit einem Neumann U87 in einem Anstand von etwa 20 cm mikrofoniert. Im ersten Soundbeispiel hört ihr eine cleane Einstellung mit relativ wenig Gain. Je nach Gitarre ist man dort zwischen 9 Uhr und 10 Uhr gut aufgehoben..

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Clean mit wenig Gain

Ab 12 Uhr erhält der Ton eine geschmackvolle, weiche Sättigung. Dabei spielt die Lautstärke übrigens keine große Rolle. Natürlich wird der Sound bei sehr hohen Lautstärken ab etwa 3/4 Power immer undynamischer, aber so etwas wie eine Endstufenverzerrung tritt nicht ein. Der interne Speaker lässt sich dabei übrigens nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl er trotz seiner kleinen Lautsprechermembran erstaunlich offen klingt, kann er mit dem Sound eines 12-Zoll-Lautsprechers nicht mithalten.

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Gain 12 Uhr: Sound mit weicher Sättigung
Der kleine ZT Amplifier LBG2 liefert ein Pfund, das man ihm so nicht zutrauen würde.
Der kleine ZT Amplifier LBG2 liefert ein Pfund, das man ihm so nicht zutrauen würde.

Dreht man den Gainregler weit auf, erhält man eine weiche, bluesige Verzerrung, die den Entwicklern der Lunchbox wirklich sehr gut gelungen ist. Obwohl man hier schon eine Reihe kantiger Riffs abfeuern kann, reicht die Verzerrung für ein wirklich fettes Brett bei Weitem nicht aus. Dazu müsste man mit einem Pedal nachhelfen. Hier der Gainregler in der maximalen Einstellung.

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Gainregler in der maximalen Einstellung

Anstelle eines internen Halleffektes findet sich ein Ambience-Regler, der den Klang einer offenen Gitarrenbox simulieren soll. Beim Aufdrehen wird der Ton gleichzeitig mit einem kurzen Hall angereichert. Das Ergebnis erinnert mich allerdings nicht wirklich an den Klang einer offenen Box. Je weiter man den Regler aufdreht, um so dosiger und phasenverdrehter wirkt der Ton. Deshalb würde ich, wenn überhaupt, den Effekt nur sehr dezent einsetzen. Aber hört selbst. Das folgende Soundbeispiel besteht aus drei Teilen. Im ersten Drittel ist der Effekt ausgeschaltet. Danach folgt die 12-Uhr-Position und zum Schluss die maximale Einstellung.

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Ambience-Effekt: Off / 12-Uhr-Position / Max.
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